Edith Andersons „A Man’s Job“: Kommunistische Eisenbahnerin

Klassiker Edith Anderson zog der Liebe wegen 1947 aus den USA über Paris in die DDR. Dort wurde sie zur gefeierten Schriftstellerin
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2024
Edith Anderson in der Uniform der Pennsylvania Railroad, 1943
Edith Anderson in der Uniform der Pennsylvania Railroad, 1943

Foto: Edith Anderson Estate

„Du bist ja völlig gerädert, Schwester!“, brüllt der Schaffner in Edith Andersons A Man’s Job, „geh nach Hause.“ Aber die Protagonistin Toby braucht das Geld. Wie müde sie auch war nach 18 Stunden Arbeit, sie musste sich für den nächsten Einsatz eintragen lassen. Im Büro des Fahrdienstleiters herrschte wie immer ein solches Gedränge, dass es aussichtslos schien. Sie hört eine junge Schaffnerin flehen: „Jennings! Ach, Jennings, bitte! Bitte, Jennings! Ich will doch nur acht Stunden! Nicht zehn! Nur acht! Bitte, Jennings, ich sterbe (…) Ich hab die ganze Woche ohne jedes bisschen Schlaf gearbeitet.“

Später würde Toby die Frau in einem stinkenden Nachtzug voller sitzender, stehender, schlafen