Der Landesrat der Roma und Sinti Berlin – Brandenburg e.V. lud zu einer Gedenkveranstaltung „Sinti und Roma in Berlin – während und nach dem Völkermord“ in Kooperation mit der Berliner Landeszentrale für politische Bildung und Hebbel am Ufer ins HAU 1 ein. Von links: Rita Vowe-Trollmann, Dotschy Reinhardt, Romano Hanstein
Am 16. Dezember 1942 erging der Auschwitz-Erlass, mit dem die Nationalsozialisten die Deportation von Sinti und Roma in Konzentrationslager anordneten. Anlässlich des 76. Jahrestages des Deportationsbefehl wurde im Hebbel am Ufer an die Verfolgung und Ermordung erinnert. Berliner Schüler*innen der Anna-Freud-Schule, der Ernst-Haeckel-Schule und der Fritz-Karsen-Schule traten auf und präsentierten in diversen Kreativformaten ihre Recherchen zu Erna Lauenburger, Ewald Hanstein und Johann „Rukeli“ Trollmann. Shelly Kupferberg moderierte dann auch das Zeitzeugengespräch mit Dotschy Reinhardt, Rita Vowe-Trollmann und Romano Hanstein. Zumal die über achtzigjährige Rita Vowe-Trollmann belebte den Abend mit merkwürdigen Betrachtungen ihrer Arbeit wider dem Vergessen. Sie geht immer noch in Schulen mit der Erwartung, dass „die Kinder die Geschichten der Verfolgung in ihre Elternhäuser tragen.“ Dotschy Reinhardt nannte die fünfhunderttausend ermordeten Sinti und Roma „eine Randbemerkung des Holocausts“. Sie erinnerte daran, dass der Völkermord erst 1983 anerkannt wurde.
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