Sind die Grünen eine linke Partei?

Fragebogen Der neue Freitag feiert Jubiläum. Und mit ihm die Freitag Community, die nie um Meinungen verlegen war. Wir haben gefragt, Jamal Tuschick hat geantwortet

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Sind die Grünen eine linke Partei?

Halten Sie die Grünen für eine linke Partei?

Nein.

Kannten Sie den alten Freitag (vor 2009)?

Ja. Ich habe für den redaktionellen Teil des Freitag in den 1990er Jahren ab und zu etwas geschrieben. Die Seite hieß, glaube ich, Alltag. Ich habe auch alte Ausgaben des "Sonntag" in einem akademischen Zusammenhang eingesehen; Besprechungen, ich glaube sogar von Heiner Müller. Also Müller als Rezensent.

Welchen finden Sie besser – den neuen oder den alten?

Ich finde Beiträge im neuen Freitag manchmal überzogen, zu dicht an den Feuilletonkampflinien. Es gab da mal eine größere (innere) Freiheit der Autor*innen, die nicht so harsch um die Ecke kam wie jetzt einiges harsch aufgezogen ist.

Schaffen wir das?

?

Welche_n Blogger_in/Autor_in lesen Sie am liebsten?

Elisa Nowak, Columbus, Fikri Anıl Altıntaş, Stefan Bock. Es sind ein paar mehr. Ich kriege die gerade nicht alle zusammen. Auch den Autor von #unten (Christian Baron) finde ich gut.

Welche_n Blogger_in/Autor_in würden Sie auf freitag.de gerne (noch häufiger) lesen?

Alle genannten zumindest.

Wie sind Sie auf die Community aufmerksam geworden?

Mich hat Stefan Bock auf die Idee gebracht. Ich suchte einen Rahmen für meine ungebremste, ausschweifende Produktion, die durch keinen redaktionellen Filter mehr gehen sollte.

Und wann haben Sie sich auf Freitag.de angemeldet?

2012

Haben Sie davor schon geschrieben?

Ja.

Augstein oder Blome?

Keiner von beiden.

Wer ist Ihr Community-Blome – wer regt Sie am meisten auf?

Mich regen viele Anonyme auf. Gruselig fand ich auch "Schlagt die Rechten, wo ihr sie trefft". Ich habe so eine Debatte schon in den 1970er Jahre mitgekriegt – und mich schon damals geschüttelt.

Vermissen Sie die „Zwei aus der Poststelle“?

Nein.

Wenn Jakob Augstein „Journalist und Gärtner“ ist, sind Sie ...

Journalist und Waldläufer.

Kommunitarismus oder Kosmopolitismus?

Kosmopolitismus

Worüber haben Sie sich beim Freitag am meisten geärgert?

Fällt mir gerade nichts zu ein. Ich ärgere mich regelmäßig. Mich stört anonyme Breitbeinigkeit. Jeder sollte mit seinem Namen für sich geradestehen.

Und worüber am meisten gefreut?

Zuletzt über alles von Elisa Nowak.

Sind Sie Abonnent_in? Oder waren es einmal?

Nein.

Lesen Sie die „Zeit“?

Ja, die Online-Ausgabe.

Oder die „taz“?

Ja, die Online-Ausgabe.

Lieber auf Papier oder im Netz?

Ich lese keine Papierzeitung mehr.

Was mögen Sie lieber, lange oder kurze Texte?

Bei langen Texten verliere ich die Konzentration.

Wie lange müssen wir noch auf die Überwindung des Kapitalismus warten?

Heiner Müller sagt: Was der Kommunismus hinter sich hat, hat der Kapitalismus vor sich. Auch Paul Latour könnte recht haben. Er sagt: „Der Boden Europas hat ein anderes Wesen angenommen.“ Vielleicht geht es gar nicht um die ökonomischen Hebel. Vielleicht ist der Klimawandel so invasiv und unabweisbar, wie es die Pest war. Dann käme die Überwindung des Kapitalismus eh zu spät.

Was ist ihr Lieblings-Totschlagargument?

Das Schlechte ist gleich gut verteilt.

Und welche Gretchenfrage stellen Sie gerne?

Wie hältst du es mit den Tieren?

Wen würden Sie gerne mal trollen?

Niemanden.

Was kann die Community besser als die Redaktion?

Nichts.

Mein peinlichster Mausrutscher war ...

Ich bin schon zu lange Journalist, um noch grobe Fehler zu machen. Ich habe meine Fehler gemacht, als das noch ungefährlich war.

Wie sind Sie auf Ihren Nickname gekommen?

Ich habe keinen.

Und was ist für Sie das vollkommene Glück?

Nach zweitausend geschwommenen Metern, einer ausführlichen Wassergymnastik und einem Waldspaziergang am Schreibtisch anzukommen, ohne Verpflichtungen bis zum Abend. Und dann noch ein Buch, das mich reizt.

Wer sonst noch geantwortet hat?

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Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Jamal Tuschick

Interessiert an Literatur, Theater und Kino

Jamal Tuschick

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