„Die Geschichte wiederholt sich jedes Mal“

Interview Muslime müssen sich dem gewalttätigen Islam stellen, sagt der Islamforscher Muhammad Sameer Murtaza
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2015

Der Freitag: Herr Murtaza, Sie widersprechen der Meinung, dass die Mörder von Paris keine richtigen Muslime seien. Wie begründen Sie das?

Muhammad Sameer Murtaza: Es gibt im Umgang mit islamisch motivierter Gewalt zwei Reflexe bei Muslimen. Zum einen sagt man: Die Täter sind überhaupt keine Muslime. Die Menschen, die im Namen Gottes Hass predigen und Anschläge begehen, sind aber oft in einer muslimischen Community sozialisiert, sprechen täglich ihre fünf Gebete und begehen die Taten aus ihrem Islamverständnis heraus. Und jeder, der das islamische Glaubensbekenntnis ausspricht, ist ein Muslim. Ich habe gar nicht das Recht, ihm das abzusprechen. Ich kann aber sagen: Es gibt Muslime, die Gutes tun – und solche, die abgrundtief Böses tun.

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