Strike Germany und die Berliner Clubkultur: Tanz auf dem Vulkan

Riss Die Initiative Strike Germany fordert den Boykott des Berghain und von elektronischen Musikfestivals wie CTM und Fusion. Dabei steht mehr auf dem Spiel, als vielen bewusst ist
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2024
„Friede, Freude, Eierkuchen“-Momente: Love Parade 1994
„Friede, Freude, Eierkuchen“-Momente: Love Parade 1994

Foto: Werner Amann/laif

Techno und House wurden nach dem Mauerfall in Berlin vor fast 35 Jahren zum Soundtrack der zuvor geteilten Stadt. Es war der Klang der Einheit. Ost und West, Queers und Hetero-Normalos fanden zusammen und definierten die Stadt nicht nur architektonisch neu. Techno zeigte, oft unter dem Einfluss der Kuscheldroge MDMA/Ecstasy, wozu der taktile und vereinnahmende elektronische Sound in der Lage sein konnte. Der stete Puls, die dominante Bassdrum, vereinte Menschen auf dem Dancefloor. Autonome ravten mit Nazi-Skinheads, zugezogene Popper mit Gangstern aus Kreuzberg und Punks mit GIs. Damals war das alles sehr neu.

Diese Musik, die ursprünglich in Schwarzen Communitys in Detroit und Chicago entstand, entwickelte ihre Eigendynamik, auch weil sie mit orthodoxen Codes von Subkulturen der vorig