150 Jahre SPD- Kladderadatsch ohne Ende?

Ferdinand Lassalle Der Kladderadatsch war in den Berliner Jahren Lassalles eine, politisch kritische Zeitung, deren Chefredakteur, Ernst Dohm, einen gesellschaftlich offenen Salon anbot

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150 Jahre Sozialdemokratischer Kladderadatsch wollen gelebt, wollen achtsam, voller Respekt vor dieser großen gesellschaftspolitischen Bewegung in Deutschland und der Welt, in kritischer Solidarität, mit einigem ernsten wie heiteren Augenzwinkern, erzählt sein.

Kladderadatsch bedeutet umgangssprachlich nichts als Chaos, heilloses Durcheinander nach einem Zusammenbruch der gesellschaftspolitisch, angesagt, gewagten Versprechungen, Verheißungen, gar der gesellschaftlichen Verhältnisse, der nationalen Integrität, nach angezettelt verlorenen Kriegen.

Der Kladderadatsch war in jenen Berliner Jahren Lassalles, davor und danach, eine, wöchentlich erscheinend, politisch engagiert kritische Zeitung, deren Chefredakteur, Ernst Dohm, einen, kulturell debattenmunter, gesellschaftlich offenen Salon anbot.

Der Name der Zeitschrift ist hergeleitet vom lautmalerischen Berliner Ausdruck Kladderadatsch, der etwa bedeutet „etwas fällt herunter und bricht mit Krach in Scherben, z. B. die bürgerliche Gesellschaft, wie der langjährige SPD- Vorsitzende August Bebel noch 1912 meinte.

Das ist und bleibt seit 150 Jahren livehaftig das Alleinstellungsmerkmal der Deutschen Sozialdemokratie.

150 Jahre SPD, das ist, vorgelebt, ständig lauernder Skandal, Aufregung, Chaos, Durcheinander, Eklat, Stadtgespräch, Tohuwabohu, Unordnung, Wirrwarr, Wust, trotz beredt bekundetem Willens zu Gunsten der Allgemeinheit der deutschen Gesellschaft zu eigenen Lasten der SPD Wählerschaft.

Der SPD geht es stets in ihrer Geschichte wie einst dem Marathonläufer, der als atemlos herbeinahender Bote wg. seiner schlechten Botschaft von den herrschenden Verhältnissen erschlagen wird.

Damals zu Marathonzeiten geschah das auf öffentlichem Marktplatze real, heute geschieht das demoskopisch in Wahlprognosen.

Warum eigentlich?

Fangen wir beim ehernen Lohngesetz der SPD Lassallscher Prägung nach Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) am 23. Mai 1863 an:

"Lassalles (* 11. April 1825 in Breslau; † 31. August 1864 in Carouge als Ferdinand Johann Gottlieb Lassal) Ehernes Lohngesetz besagt, dass der Arbeitslohn in einer kapitalistischen Unternehmung immer

„....auf die in einem Volke gewohnheitsmäßige zur Fristung der Existenz und zur Fortpflanzung erforderliche Lebensnotdurft“ beschränkt bleiben muss. Nur wenn die Arbeiter selbst Produktionsgenossenschaften gründeten, die Scheidung zwischen Arbeitslohn und Unternehmergewinn damit aufheben würden und so der volle Ertrag ihrer Arbeit ihnen zufließen würde, wäre dieses Dilemma beseitigt. Der Staat müsse die Arbeiterschaft fördernd und entwickelnd, u. a. mit Krediten unterstützen."

Was für ein gesellschaftspolitisch kühner SPD- Entwurf, der fast schon nach

"bedingtem Grundeinkommen" (bGE)

unter der Maßgabe der Gründung von gemeindenah genossenschaftlich aufgestellten Produktionsstätten klingt, die ihr Startkapital. zinsgünstig bis zinslos, aus der öffentlich sichtbaren Hand des Staates erhalten.

Doch längst haben, im Laufe der 150 Jahre SPD- Kladderadatsch, in anschwellendem Maße Unternehmen, die ihr Start- und Investitionskapital bis dato ausschließlich, gemäß der Maxime des englischen Philosophen und Nationalökonomen, Adam Smith, der unsichtbaren Hand des weltweit vagabundierenden Finanzkapitals schöpften, die sichtbare öffentliche Hand einzelner Staaten, sonders des deutschen Staates als Reparaturbetrieb. erst ihrer notleidenden, dann allgemeiner Interessen zu Lasten der Moneten der Proleten, der Arbeitnehmerschaft und Privathaushalte, entdeckt, über ihre massive Lobbyarbeit, mehr als unveräußerlich lieb und teuer, “unter Gewahrsamsbruch“, als ureigene Fundsache übernommen.

In der Einschätzung der Rolle des Staates für die Emanzipation breiter Schichten dr Gesellschaft lag der wichtigste Unterschied seit Lassalles Lebenszeit und der nachfolgenden SPD zu Karl Marx.

Während Karl Marx den Staat als Unterdrückungsinstrument der herrschenden Klasse verstand, so sah erst Lassalle, dann die SPD in ihm die positive Organisationsform der Gesellschaft.

Im Gegensatz zu Marx' und Engels' revolutionärem Sozialismus sozialer Bewegungen, Avantgardes, vertritt die SPD seit Lassalle einen staatsfreundlich sogenannten sozialdemokratischen Reformismus nationaler Prägung, ohne den Internationalismus ihrer Ideen ganz preisgeben zu wollen.

Wie passt das zusammen?

Die Lassalle SPD plädierte im Gegensatz zu Marx und Engels im Jahre 1864 für die ungeteilt, militärisch herbeigeführte, Annexion des damals noch dänischen Schleswig- Holsteins durch das Königreich Preußen.

Lassalle bekämpfte den Verfassungsbruch des gerade vom König Wilhelm I in Amt und Würden eines preußischen Ministerpräsidenten berufenen pommerschen Junker Fürsten, Otto von Bismarcks, bis aufs Messer, weil der gegen Beschlüsse des preußischen Landtages, die Ausweitung des Militärbudgets verfassungswidrig exekutierte, um diesem dann, ungerührt der eigenen veröffentlichten Meinung, hinter den Kulissen nicht ganz koschere Verhandlungsnagebote für gesellschaftspolitische Deals zu machen.

Otto von Bismarck hielt sich selbst nach dem, durch ein prekär, adelig hochfahrend, standesgemäß anmaßendes Duell in der Genfer Vorstadt Carouge (Schweiz) überraschend im jungen Alter von 39 Jahren verstorbenen Ferdinand Lassalle, an diese Deals.

Gleichzeitig sei aus gegebenem Anlass "150 Jahre SPD" an dieser Stelle daran erinnert, dass der Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein (ADAV), die SPD als Partei nahezu einhundert Jahre lang, neben dem Für und Wider der Großen Politik, schlicht und ergreifend, ein allgemein und politisch bildender Arbeiterverein mit Internationalem Liedgut und Gesanges Lust wagt.

Ausgerechnet den potentiellen Brautvater zu einem Duell herauszufordern, darauf konnte kein Segen liegen

Hier die ganze unselige Geschichte des selbstverschuldet frühen Todes Ferdinand Lassalles:

Lassalle verliebte sich bei einem Kuraufenthalt in eine junge Frau namens Helene von Dönniges. Er wollte sie heiraten, aber ihre Eltern waren gegen ihn.

Um deren Vater, den bayerischen Diplomaten Wilhelm von Dönniges, mit Erfolg wegen Sequestrierung seiner Tochter verklagen zu können, bemühte er sich am 16. oder 17. August 1864, den bayerischen König Ludwig II. auf seine Seite zu bekommen, und zwar durch Vermittlung eines Freundes, des Dirigenten Hans von Bülow, der auf Richard Wagner einwirken sollte.

Das Ansinnen ging Wagner jedoch zu weit.[4] Daraufhin entschloss sich Lassalle zur Weiterreise in die Schweiz und zum Duell mit dem potentiellen Brautvater:

Als Mitglied der Breslauer Burschenschaft forderte Lassalle Satisfaktion von Helenes Vater, einem Mitglied des Corps Rhenania Bonn. Der 50-jährige Vater beauftragte den erwünschten Verlobten, den rumänischen Bojaren Janko von Racowitza (Iancu Racoviţă) ein Mitglied des Corps Neoborussia-Berlin, das Duell zu übernehmen. Es fand am Morgen des 28. August 1864 in der Genfer Vorstadt Carouge statt. Der Sekundant von Lassalle war Wilhelm Rüstow. Um 7:30 Uhr standen sich die Gegner mit Pistolen gegenüber. Racowitza feuerte als erster und traf Lassalle in den Unterleib. Drei Tage später, am 31. August 1864, starb Ferdinand Lassalle im Alter von 39 Jahren in Carouge. (Ende des Auszug : http://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Lassalle )

Auch wenn dieser frühe Tod Ferdinand Lassalles ganz seinem persönlich inneren Gemütshaushalt geschuldet war, so hat dieser doch irgendwie dem ganzen 150 Jahre währenden SPD- Kladderadatsch, nicht ganz unbeeindruckt, seinen unseligen Stempel aufgedrückt.

Die SPD war immer kühn und mutig darin, in großen Schritten, Auftritten, Untergangsgesten wie Otto Wels am 23, März 1933, als dieser wacker tapfere SPD- Vorsitzende im Deutschen Reichstag mutig gegen den Ermächtigungsgesetzentwurf der NSDAP als letzter einsamer Mohikaner gestritten und, laut vernehmlich im Rundfunk, votiert hatte

„Vermögen und Leben kann man uns nehmen, unsere Ehre aber nicht“,

alle Speere gesellschaftlichen Zusammenbruchs,

(Kriegsende, Ausruf der deutschen Republik am 9. November 1918 durch den SPD- Politiker und Reichstagsabgeordneten, Gustav Scheidemann),

gesellschaftspolitischen Versagens, Organisationsverschuldens

Währungsreform 1948 in den drei Westzonen, inklusive in Westberlin, samt Berliner Blockade, statt Herbeiführung der deutschen Einheit,

mondwandlerisch gewiss auf sich zu lenken.

Damals 1948 erhob der Regierende Bürgermeister von Gesamtberlin, Ernst Reuter, vor Hunderttausenden von Protestierenden gegen die Spaltung Gesamtberlins und die Blockade von Westberlin sein legendäres Wort:

„Völker der Welt, schaut auf diese Stadt…..“ n

achdem die SPD in kleinen Schritten genau diese u. a. heillose politische Entwicklungen zumindest begünstigt hatte

1913 bewilligt SPD Fraktion im Deutschen Reichstag die Kriegsanleihen der deutschen Monarchie für das kaiserliche Marine Flottenbauprogramm,

als wäre sie nicht Bote der Botschaften, der Kunde desolater Verhältnisse, sondern per „letztem unparteilichen Kraftakt“ die selbstanzeigende Botschaft vorheriger Meinungshinterziehung von oben herab an der Basis in der eigenen Partei "urbi et orbi" der Welt gegenüber deren Tribunal gewiss.

Godesberger SPD Programm 1959

Das Bad Godesberger SPD- Programm, in der dortigen Beethovenhalle verfasst, akklamiert, entpuppte sich auf sanften Pfoten als nachvollziehender Umgang und Anerkennung des Verbots der KPD durch den damaligen CDU- Innenminister Gerhard Schröder der Konrad Adenauer Regierung im jahre 1956 nach langwierigem Gerichtsverfahren seit 1952, , bei gleichzeitigem Abschied von marxistischen Prägungen innerhalb der Elite Strömungen der SPD bis hinein in den SPD- Vorstand, voran durch Herbert Wehner, den damaligen SPD- Vorsitzenden Erich Ollenhauer, Fritz Erler, Carlo Schmid, Max Brauer, vormals Oberbürgermeister Altonas, nach dem Exil während der NS- Zeit, Regierender Bürgermeister Hamburgs von 1946- 1953, 1957- 1960. , Willy Brandt, Helmut Schmidt, samt einhelliger Zustimmung zur Westintegration Westdeutschlands in der NATO.

1969- 1974

Was war da los mit Bundekanzler Willy Brandt, dem Superminister Helmut Schmidt, der in Personalunion Wirtschaft und Finanzen in der sozialliberalen Koalition verantwortete, nachdem sich der vorherige Wirtschaftsminister Professor Karl Schiller im Dissens mit dem Bundeskanzler über richtige Antworten auf die Lohnerhöhungsforderung des ÖTV Vorsitzenden Hans Kluncker in Höhe, von sage und schreibe, 11 %, für öffentliche Bedienstete in Bund, Ländern, Kommunen, aus dem Staube der Koalition gemacht hatte?

Radikalenerlass

Entgegen dem Rat von Helmut Schmidt regierte Bundeskanzler Willy Brandt den Radikalenerlass durch, um den, von dem SDS- Führer Rudi Dutschke im Jahre 1967 angekündigten „Langen Marsch der 68er durch die gesellschaftlichen Institutionen“ in Politik, Parteien, Stiftungen, Kirchen, Gewerkschaften, Verbänden, Kultur, Wissenschaft, Bildung, Ausbildung, Sport, demonstrativ entschieden, regierungsamtliches Handeln entgegen zu setzen.

Vietnamkrieg / Putsch in Chile

Warum war aus Richtung der sozialliberalen Koalition von 1969- 1982 nicht ein einziges kritischen Wort gegen den verbrecherisches Krieg der USA in Vietnam zu hören?

Warum wurde den flehenden Anfragen und drängenden Bitten des frei gewählt sozialistischen Ministerpräsidenten Salvadore Allende Chiles am Vorabend des Putsches gegen ihn und seine Regierung durch General Pinochet am 11. September 1973 in Santiago de Chile, mit verdeckt massiver Unterstützung der CIA, dem ausdrücklichen „Non Paper“ Okay des damaligen Sicherheitsberaters und Außenministers US- Präsident Richard Nixon, Henry Kissinger, nach finanziellen Hilfen, besicherten Krediten weder durch Bundeskanzler Willy Brandt, noch dem Superminister Helmut Schmidt, national über die KfW- Bank oder im Rahmen der Sozialistischen Internationalen stattgegeben?

1974- 1982

Der SPD- Atomkanzler Helmut Schmidt, der, auf Biegen und Brechen, gegen alle Bedenken in Westdeutschland, voran Den Grünen, der Atomindustrie das Placet für zuerst geplante nahezu 50 AKW- Meiler, konkret für 17 AKW- Meiler, von oben herab, in Westdeutschland gab, als wären die Köpfe im Lande, voran in der SPD, bei Den Grünen, nicht zum Nachdenken, sondern nur zum Nicken da.

NATO- Doppelbeschluss

Zum Entsetzen des gerade gewählten US- Präsidenten Jimmy Carter hatte Bundeskanzler Helmut Schmidt um das Jahr 1977/78 als Weltsicherheitsstratege und Weltökonom eine Mittelstrecken Raketenlücke in Westeuropa auf bundesdeutschen Boden entdeckt.

Bundeskanzler Helmut Schmidt war wohl damals weniger durch die Pläne der UdSSR verunsichert, SS20/SS 22 Mittelstreckenraketen im Rahmen des Warschauer Vertrages auf dem Boden der DDR zu stationieren, um einen erheblichen Teil der dort stationierten Truppenkontingente der Roten Armee Gruppe West abzuziehen, sondern durch die unkonventionellen politischen Zielsetzungen des Erdnussfarmers aus Alabama, Jimmy Carter, den es auf dem Ticket der Demokraten in den USA nach der Nixon Watergate Affäre als kathartisch reinigende Kraft als US- Präsident im Jahre 1976 ins Weiße Haus geweht hatte.

US- Präsident Jimmy Carter hatte nach dem Desaster US- Krieg in Vietnam keine Aufrüstung, sondern Ausgleich mit dem Ostblock, den Weltfrieden im Sinn.

Jimmy Carter setzte als US- Präsident demonstrativ die Menschenrechte, der Zeit vorausgreifend, als Erdnussfarmer klimabewusst, alternativ nachhaltige Energieformen, wie Solarstrom, auf seine Agenda.

So wie der Staatsratsvorsitzende der DDR, Generalsekretär der SED, Erich Honecker später die Zeichen der Glasnost, Perestroika des KPdSU Generalsekretärs, Staatspräsidenten der UdSSR, Michail Gorbatschow nicht zeitgemäß zu deuten wusste, wusste Bundeskanzler Helmut Schmidt die Agenda des US- Präsidenten Jimmy Carter, mit der Folge falscher Schnellschüsse Richtung Forderung der Deckung der angeblichen Mittelstreckenraketenlücke in Europa auf bundesdeutschem Boden, nicht richtig zu deuten.

Bundeskanzler Helmut Schmidt verknüpfte auf dramatische Weise, ohne Rücksicht auf die Gefahr der Spaltung der SPD, unterstützt vom Verteidigungsminister Hans Apel, im gegensatz zum SPD- Vorsitzenden Willy Brandt, als Mitglied der Atlantik Brücke der ersten Stunde sein politisches Schicksal mit der Stationierung der Pershing II und den Cruisse Missiles auf bundesdeutschen Boden bis US- Präsident Jimmy Carter seinem Drängen nachgab.

Helmut Schmidt verlor darüber, neben dem fehlgeschlagenen Versuch der sozialliberalen Koalition, mutmaßliche Straftäter, darunter der F.D.P.- Wirtschaftsminister Friedrichs, der F.D.P.- Vorsitzenden Otto Graf Lambsdorff, im Rahmen der Partei Spendenaffäre rückwirkend zu amnestieren, erst seinen Koalitionspartner die Pünktchen Partei F.D.P., samt Außenminister Hans- Dietrich Genscher, und dann im Herbst 1982 durch ein konstruktives Misstrauensvotum aus CDU/CSU/FDP Stimmen sein Bundeskanzleramt an Dr. Helmut Kohl.

Bestes aktuelles Beispiel des SPD- Kladderadatsch nach unerwartet gewonnener Bundestagswahl im September 2002, dank Oder- , Elbe-Flut:

"Die Agenda2010/Hartz IV Gesetze, 13. März 2003 im Berliner Dom

„ex cathedra“ alternativlos als allerletztes LOS verkündet“.

Der rotgrüne SPD- Bundeskanzler Gerhard Schröder, der VW- Manager Peter Hartz geben sich und der Welt als

"Theophrasti Bombasti"

die prekäre Ehre vor der Weltöffentlichkeit im Blitzlichtgewitter der Weltpresse auf einem Silbertablett die Agenda2010/Hartz IV Gesetze, unter absehbarer Missachtung der Maastrichter EU. Verträge von 1992, goldumrandet Purpur, in arbeitsmarktpolitscher vorweg genommener Hochstimmung zu präsentieren.

Selbst wenn die Agenda2010/Hartz IV- Gesetze gar zu 60 % irgendwann als so genannte Erfolgsgeschichte für eine bestimmte historische Phase Bestand haben sollten, auf ihrem Zustandekommen lag kein demokratisch legitimierter Segen der wirklich Betroffenen in prekären Arbeitsverhältnissen, in Familien- und Altersarmut gelangten Menschen hierzulande und europaweit.

Manchmal, wie im Jahre 2003, betreibt die SPD Führungsspitze, hyperaktiv, mit vorauseilendem Übereifer und Gehorsam, wenn ja, Gehorsam gegenüber wem?, von oben zur Basis herab, ausgerechnet jene heillosen Entwicklungen, auf nationaler und europäischer Ebene, die sie angeblich vorgibt, aus tiefstem Grunde ihrer langen Geschichte unerschrocken zu bekämpfen.

Drastisch sarkastisch formuliert, war es in 150 Jahren SPD- Kladderadatsch bisweilen leichter, unversehens für die Ziele der Deutschen Sozialdemokratie verfolgt zu sein (Bismarck’sche Sozialistengesetze (1882), Verbot der SPD)), im Exil zu landen, gar zu sterben, denn zu leben.

Inzwischen bildet die SPD, in die Jahre gekommen, gesellschaftlich durch das von ihr mit aus der Taufe gehobene Parteifinanzierungsgesetz, ihre parteinahe Friedrich- Ebert- Stiftung, ihre ureigen erheblichen Vermögensanteile aller Art und Sonders in Medien- und Immobiliengesellschaften lebensversichert, weniger gesellschaftliche Bewegungen, Strömungen, denn selber den vermaledeit bundesdeutschen Kladderadatsch, in der Gesellschaft unserer Tage ab.

Die SPD ist jene Partei, mit Drehtüreffekt, die ihre Mitglieder im allgemeinen gesellschaftlichen Kladderadatsch, ständig lavierend agierend, mit der Gewissheit zum Austritt einlädt, dass diese letztendlich den Kladderadatsch in der SPD dem wirklichen Kladderadatsch in der allgemeinen Gesellschaftslage vorziehen, der Karriere Optionen wg. zurückkehrend, bei der SPD um Wiedereintritt ersuchen, um sich öffentlichkeitswirksam, spektakulär als heller Wahn im nadelgestreiften Anzug mit eigenem Chauffeur und Hausdame solide geworden, ein Ei ums andere Ei auf die SPD zu backen.

JP

http://de.wikipedia.org/wiki/Kladderadatsch

http://de.wikipedia.org/wiki/Kladderadatsch

https://www.freitag.de/autoren/danielm2601/das-ist-meine-spd

Daniel Martienssen

23.05.2013 | 10:49 7

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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