Betreutes Epos „Unsere Mütter, unsere Väter“

Weltjugend 1941 "Wir sind die Jugend, uns steht die Welt offen. Wir sind die zum Greifen nahe Zukunft, an der sich andere missbräuchlich vergreifen werden"

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ZdF- Epos „Unsere Mütter, unsere Väter“

Party, ohne Anfang ohne Ende, dazwischen als Party- Überraschungsei Live "Krieg", der aus allen Himmeln über Deutschland einstürzt, samt Gästen, im "Six- Pack" Minus ein SD- Mann, die, jeweils, jeder für sich, keiner mehr für den Führer, ganz individuell aus allen Wolken gefallen

"Wir sind die Jugend, uns steht die Welt offen. Wir sind die zum Greifen nahe Zukunft, an der sich andere missbräuchlich vergreifen werden"

"enttraumatisiert!", von vorherigen Luftschlössern der Unsterblichkeit, des Ewigen Deutschen Reiches Hilterscher Version entlastet, wiederkehren:

War was?

In dem Zdf- Epos, in dem es angeblich um Mütter, Väter geht, geht es selbstverständlich nicht im Grundsätzlichen um diese, wie sich imFilm- Verlauf zeigt, sondern um die Mütter, Väter der 68er Generation, fehlt es, geschichtsvergessen, an der Präsenz von Mutter- und Väterfiguren, die es nach dem Ersten Weltkrieg brauchte, um, unterfinanziert, unverheiratet, unter Seinesgleichen, anders als heutzutage,Peer Group- Party machen.

Von "Open End" Party feiern zu können, bis die Polizei wg, Ruhestörung , im vorliegenden Fall, wg. unerlaubter "Neger- Swing Tanz- Musik" gerufen, an die Haustür scheppert, konnte in der damaligen Zeit stark vernetzter Eltern, Lehrherrn, UNI, schlagender Veteranen- Verbindungs- Seischaften ohnehin nicht die Rede sein.

Das ficht das Zdf Epos nicht an.

Da wird Party, noch bevor der Arzt kommt, bis zum Abbruch wg "Wehrmachts Alarm", sprich Einberufung an die Ostfront durchgefeiert, als ginge es nicht, unter Bruch des Hitler- Stalin- Paktes , Bruch des Völkerrechts, des Kriegsrechts, zum militärischen Angriffskrieg gegen und in die UdSSR des Jahres 1941, sondern in eine Ausbildungsmission nach Afghanistan (2001), Mali (2013), die sich, für alle Beteiligten völlig überraschend, erst, unerwartet, später als dreckiger Krieg entpuppt?

Mündig waren Herangewachsene damals 1941, im Jahr, in dem der ZdF- Film beginnt, erst mit Vollzug des 21. Lebensjahres, auch wenn Heranwachsende bereits vorher schon auf der "Honigroute" eines "Turbo- Abiturs" zu den Waffen der Deutschen Wehrmacht, mit ausdrücklich patriotischer Einwilligung der Eltern, gerufen werden konnten und wuirden. Das galt übrigens und bis 1976.

Stefan Kolditz hat für das ZDF- Epos das Drehbuch „Unsere Mütter, unsere Väter“ geschrieben. Es soll das Porträt einer Generation im Schützengraben in blutroter Farbe zeichnen .

Vorbild und Ansporn des Zdf- Epos ist nach Aussage des Drehbuchautors angeblich die überaus erfolgreich gelaufene

US- TV- Serie

„Band of Brothers“

14 Millionen Euro soll die ZDF-Produktion „Unsere Mütter, unsere Väter“ gekostet haben.

In dem ZDF-Dreiteiler, der am Sonntag (20.15 Uhr) startete, wird nicht nur adrett & nett gefeiert, sondern im US- TV- Stil der Neuen Zeit

"War, Crime and Action"

auch richtig ohrenbetäubend, mit Großkaliber herumgeballert, dass die Fleischfetzen nur so, blutig triefend, aus dem TV- Schirm daheim im Wohnzimmer auf den Teppich zu fließen drohen.

. Es ist 1941: Wilhelm (Volker Bruch) darf, sein Bruder Friedhelm (Tom Schilling) muss und die befreundete Charlotte (Miriam Stein) will als Krankenschwester an die Ostfront. Viktor (Ludwig Trepte) und Greta (Katharina Schüttler) bleiben. Er, weil er Jude ist. Sie, weil sie lieber Gesangskarriere macht.

„Wir waren fünf Freunde, wir waren jung und wir wussten, dass uns die Zukunft gehören würde“, erzählt Wilhelm, der nur scheinbare Kriegsheld, mit seinem Uff aus dem Off.

„Mein Vater war im Krieg, Generation 1922. Der ist von der Schulbank in den Russlandfeldzug geschickt worden“, erzählt Drehbuchautor Stefan Kolditz.

„Er hat ihn als schwer verwundeter Soldat verlassen.“

Anders als die meisten Männer seiner Generation erzählte Kolditz’ Vater viel, meinte der Sohn. Zusammen mit den Berichten seines Onkels und seiner Mutter, die als Kind in Leipzig den Bomben ausgesetzt war, bildet diese eigene Familiengeschichte den einen Faden, an dem Kolditz’ fünf Hauptfiguren hängen.

Der andere Teil des Zdf- Epos ist ein Jahr Recherche:

"Erinnerungen, Tagebücher, Berichte von Soldaten, neueste Forschungen über die Wehrmacht."

Stefan Kolditz strebte in seinem Drehbuch den „Schütze Asch Blick im Schützengraben“ an.

Das ist ihm gelungen, anderes nicht.

Nämlich, mitten in der Europäischen Identitätskrise, diese einmalige Chance zu nutzen, nicht nur deutsche Mütter, Väter, sondern, europaweit, Mütter und Väter in jener Zeit in ganz unterschiedlichen Funkionen, gesellschaftlichen Haltungen (Soldat, Krankenschwester, Truppenarzt, Seelsorger, Kollaborateur, Widerständler, Partisan, Deserteur u. u.), politischen Positionierungen, Frontlinien entlang, zu den damaligen Zeitläuften, identitätsstiftend, ins Bild zu rücken.

Stefan Kolditz hat in seinem Drehbuch Figuren Leben eingehaucht, die Individuen darstellen sollen und im Verlauf der Dramaturgie "dreier dicht aufeinanderfolgender Filme" mehr und mehr traumatisiert zu Prototypen eines bestimmte Epochengeistes abschleifen und schrumpfen, bzw. aufgeblasen unterwegs bleiben.

Diese Einschätzung bleibt Sache des Zuschauers

Insgesamt acht Jahre arbeitete Stefan Kolditz an dem Stoff.

Gespräche über sein Drehbuch führte er 2005 mit Produzent Nico Hofmann während der Dreharbeiten zu „Dresden“, dem ZDF-Zweiteiler über die Luftangriffe. Auch bei diesem Projekt des Gespanns Stefan Kolditz und Nico Hofmann „Unsere Mütter, unsere Väter“ wollte das ZdF als kooperierender Partner, federführend, mit dabei sein.

Da ein solches ZdF- Epos dem Publikum nicht unbetreut zugemutet werden darf, als ginger es um moderierte Nachrichten des

"Heute Journals",

folgte im Anschluss an diesen Start- Film des ZdF- Epos eine "Maybrit Illner" Spezial- Sendung mit den Gästen:

Franziska Augstein, Katharina Schüttler, Daniel Cohn- Bendit, Gunter Emmerich, Dieter Thomas Heck,

Weitere Folgen des ZdF Epos "Unsere Mütter, unsere Väter" gibt es am Montag und Mittwoch, jeweils 20.15 Uhr, ZDF

JP

http://maybritillner.zdf.de/
"maybrit illner spezial" 17.03.2013, 22:45 ZDF

http://www.spiegel.de/kultur/tv/unsere-muetter-unsere-vaeter-im-schnellcheck-a-889183.html
"Unsere Mütter, unsere Väter": Das TV-Ereignis des Jahres

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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