Brauchen Gewerkschaften, Kirchen ein geistig- kulturelles Mandat?

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Fordert Oskar Negt ein kulturell- spirituelles Mandat für Gewerkschaften?

Spätlese eines Freitags_Salon

www.freitag.de/community/blogs/jaugstein/freitag-salon---zeit-des-zorns-ein-gespraech-mit-oskar-negt

16.01.2011 | 20:39
Freitag Salon - Zeit des Zorns: Jakob Augsteinim Gespräch mit Oskar Negt
salon negt

Droht uns über die sogenannte Eurokrise eine politische Deflation, eine Umverteilung nach oben, bei gleichzeitigem Sparzwang nach unten?

Hat der Kapitalismus, von allen guten Rest- Geistern des demokratischen Sozialismus verlassen, einmal mehr seit 1989/91, weltweit seine Beißhemmung verloren?

Geraten wir gerade, global und lokal, in dasTraumata der
"res publica amissa",
der "verloren" gegebenen Sache des Volkes, der Sache der Republik, des Öffentlichen, das vernachlässigt, vergessen, über die Weltfinanzkrise zur Disposition gestellt wird, aus der ein Buch, unter Verschluss, mit Sieben Siegeln gemacht wird, damit die Sache der
"Res Publica!"
bei unwillkürlicher Gelegenheit willkürlich ausgesetzt wird?

Wird, neben der Wehrpflicht in Deutschland, bisher eine Sache von Verfassungsrang, auch noch gleich, ganz nebenbei, wie diese die Demokratie selber ausgesetzt, ohne diese, wie im anderen Fall der Wehrpflicht de jure, abzuschaffen?

Deflation ist ein gesellschaftspolitisches Verhängnis, das allein auf dem monetären Sektor seine unheilvolle Wirkung der Aufwertung von Sachwerten bei gleichzeitiger Abwertung des Geldes entfaltet, dachten wir.

Was aber ist, wenn Deflation auch im Bereich der Grundlagen der Demokratie, der
"Res Publica" ,
der Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Verbände, Medien, Kommunen ihre unselige Wirkung entfaltet, indem deren Finanzierung ständig bis hin zur angeblichen Unbezahlbarkeit bei gleichzeitiger Abwertung der Finanzressourcen des Staates, der Gesellschaft, der Privathaushalte durch Überschuldung immer unerschwinglicher zu werden drohen, weil soziale Rechte, Forderungseigentum der Bürger/innen hierzulande wie andernorts in Europa, der Welt , nicht hinreichend mit wirtschaftlich- kulturell fiskalischen Rechten unterlegt sind?

Warum droht der Citoyen, mit sich selber und seinen soziokulturell- spirituellen wie ökonomischen Rechten, Tendenzen und Interessen, vertraut, beheimatet, im Einklang, immer mehr ins Hintertreffen gegenüber dem Bourgeois zu geraten, dem, trotz und wg. seines Prädikats für das Jahr 2011
"Wutbürger"
jeder Sinn für den Mut auf eigene soziokulturell- spirituelle, wie ökonomische Standort- Rechte, Standort- Interessen, samt Organisationsformen, wie genossenschaftliche Bildung, Bindung von Investitionen
"Kaipital das bleibt" ,
durch spekulativ heisses Kapital ausgetrieben, abhanden gekommen zu sein scheint?

Fragen:

"Brauchen wir nicht nur in unserer
"Zeit des Zorns",
der global anschwellenden Wut, längst in der Arabellion in Nordafrika, diese Tage in der US- Bewegung
"Occupy Wallstreet"
in New York und in vielen Städten der USA,
sondern grundsätzlich, neben der Unschärfe eines so genannten Widerstandsrechtes in unserer deutschen Verfassung, ein kulurell- spirituelles Mandat für Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Verbände, Kommunen, Medien, ein Recht auf politischen Streik, wie in anderen europäischen Ländern?"

"Denkt die rappelvolle gesellschaftliche Mitte gar, mit Thilo Sarrazin u. a. Populisten zur Trutzburg, zur Festung unterirdisch als Bunker ausgebaut, desorientiert, verstört, sie habe ihre Mitte verloren und brauche ihren Rand nun auch nicht mehr zu halten?"

JP

siehe:

www.taz.de/1/nord/artikel/?dig=2010%2F12%2F13%2Fa0001&cHash=8de16db27a

taz-nord 13.12.2010

Das Montagsinterview
Der Philosoph Oskar Negt sieht den politischen Menschen bedroht - durch den Verlust von Heimat
"Heimisch bei der IG Metall"

www.spiegel.de/spiegel/0,1518,710880,00.html

SPIEGEL-Gespräch
"In dieser Gesellschaft brodelt es"

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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