Der Mai zögert mit seinem Kommen, Thilo Sarrazin zögert nicht!

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Thilo Sarrazin, auf einen Günter Jauch, sterngrell, ante portas

Thilo Sarrazin "Neues Buch ("Europa braucht den Euro nicht!"), alte Masche!"

Meine Damen und Herren,
ich danke Ihnen, dass sie so zahlreich hier in diesen Saal von diesem wunderschönen Städtchen Donnershagen in der Nähe der herrlichen Stadt Erfurt gekommen sind, aber auch die dort draußen vor den Bildschirmen, die in gespannter Ewartung, den Blitzeinschlag der da euroweit kommen wird, mit gespanntem Interesse entgegen sehen, will ich nicht ungegrüßt lassen.

Ja, ich weiß, sie sind ein Publikum, wie es leibt und lebt, das lieber Platz nimmt, anstatt vor Neugier und Wißbegier, angesichts desssen, was uns da unaufhaltsam entgegendämmert, aus allen Nähten zu platzen und noch Schlimmeres.

Nun behaupten da etliche unter ihnen, der Mai sei, wie in jedem Jahr, so auch in diesem Jahr 2012 des Herrn und der Dame gekommen, auch wenn dieser Mai noch ganz, im kalten Griff der Eisheiligen gebändigt, von uns ferngehalten zu sein scheint.

Andere stellen wiederum unverhohlen, mit der Kraft der zwei Herzen, bei nachenklich gekräuselter Stirn, in kühn schweifendem Bogen ihres stählernen blaugrünen Bickes die Frage aller Fragen:
"Weißt Du wieviel Stermlein stehen?"

Wer sich unseres Volksliedgutes gewiss, kundig weiss, ahnt tief beunruhigt und ergriffen, welch Antagonismus sich hier in Bocksgesängen, unvorhersehbare Gefahrenlagen heraufbeschwörend, anschwellend aufzubauen droht.

Ich frage sie:

Wo soll das hinführen, die einen wollen das Lied singen
"Der Mai ist gekommen",
die anderen das Lied sanft in Moll trällern
"Weißt Du wieviel Sternlein stehen?"

Schon der Dichter Friedrich Hölderlin (1770- 1843) wußte in solch scheinbar aussichtslos verfahrener Lage Rat zu spenden:
"Ist die Not am größten, naht auch schon die Rettung!"

Auch wenn uns dieses Mal, anders als zu Christi Geburt am 24. Dezember eines jeden Jahre, kein Stern von Bethlehem am nächtlichen Firmament erscheinen will, so wußten doch die Redakteure/innen der Wochenzeitschrift der Stern mit ihrem aktuellen Aufmacher
"Europa braucht den Euro nicht"
mit einem leibhaftigen Bild von Thilo Sarrazin als Autor, wundersamen Rat.

Was heißt das nun an Ratschlag für uns?

Ich rede es ihnen unumwunden direkt ins Gewisse, soweit ich sie im Sendegebiet erreichen kann, der Mai ist zwar noch nicht so richtig gekommen, geschweige denn da, dafür schlagen aber die Auflagen und Quoten der
"Masche Thilo Sarrazin"
im Bunde mit den engagierten Verlagshäusern, Medien, dem Öffentlich Rechtlichen Fernsehen (Thilo Sarrazin als geladener Gast in der Sendung "Günter Jauch" am Sonntag, 20. Mai 2012) im deutschen Sprachraum in alle Richtungen umso unbändiger aus.

Ja!,
das läßt sich so leichthin fragen:
"Weißt Du wieviel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt?"

Diese Frage ist mitnichten so ohne weiteres, mir nichts, dir nichts, zu beanworten, wenn man/frau, Thilo Sarrazin ante portas, nicht mehr weiss, wo ihm oder Thilo Sarrazin der Kopf, dem Dativ sein Tod im Genetiv oder war es dem Genetiv seines Dativs Tod, steht?

Womöglich geht es weder um den Dativ noch den Genetiv und schon gar nicht um deren Tod, sondern geht es um David und Goliath?, wenn ja, wer ist David, wer Goliath, aber wer weiß das schon?

Jedenfalls meint Thilo Sarrazin:
"Neues Buch, alte Masche, unterfüttert mit schriller Begleitmusik "Neues vom Brandstifter!" ,
was angeblich Millionen Deutsche hinter vorgehaltener Hand sagen:
"Europa braucht den Euro nicht!"

Da kann ich nur fragen:

"Weißt Du wieviel Wolken ziehen
weithin über alle Welt?"

Nicht Thilo Sarrazin wird auf meine dringlichen Fragen antworten, da bin ich mir sicher, aber sie, da bin ich ihrer gewiss, werden, klangvoll antwortend, das Lied anstimmen:

"Gott, der Herr hat sie gezählet,
daß ihm auch nicht eines fehlet,
an der ganzen großen Zahl,
an der ganzen großen Zahl. "

Womit wir wieder bei Thilo Sarrazin sind, der seine Bretter vorm Kopf im Laufe seiner beruflichbeachtlichen Laufbahn unter verschiedensten Dienstherrn, CSU- Finanzminister Theo Waigel, IWF, Brett um Brett, gezählte und als ehemalig bestallter Bundesbanker, Berliner Finanzsenator einer rotroten Koalition von SPD/LInkspartei zu einem belastbaren Holzweg auszubauen wußte, auf dem, für ihn bisher mit seinem hochfahrenden Casino Herrenwitz Jargon erstaunlich gut, profitabel wandeln ist.

Wer kennt ihn nicht den Reim der blockübergreifenden 68er Studenten- und Friedensbewegung
"Stell Dir vor, es ist Krieg, keiner geht hin"
"Stell Dir vor, Thilo Sarrazin kommt in deine Stadt, keiner geht hin, keiner hört, keiner guckt zu!",
weil dir u. a. mehr nach dem Lied Gesang daheim im trauten Kreise ist:

"Weißt du wieviel Mücklein spielen
in der hellen Sonnenglut?
Wieviel Fischlein auch sich kühlen
in der hellen Wasserflut?
Gott, der Herr, rief sie mit Namen,
daß sie all' ins Leben kamen
Daß sie nun so fröhlich sind
Daß sie nun so fröhlich sind."

JP

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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