GDL Chef größenbahnsinnig oder Sinnstifter?

Politischer Streik "Solidarität? Vergesst es! Solidarität muss man üben." schreibt Jakob Augstein in seiner aktuellen Kolumne mit einem Dank an die streikenden Lokführer, Bahnbegleiter

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GDL-Chef Claus Weselsky"Größen-Bahnsinniger" oder Sinnstifter?

Was will GDL-Chef Weselsky arbeitsmarktpolitisch wirklich?

Fordert GDL-Chef Weselsky synchron ein PolitischersStreikrecht in Deutschland, wie in anderen europäischen Ländern?

NEIN!, bisher nicht.

Arbeitsgerichtsurteil 2010 fegte tarifliches Mehrheitsprinzip in Betrieben weg.

"Solidarität? Vergesst es! Solidarität muss man üben." schreibt Jakob Augstein in seiner aktuellen Kolumne mit einem Dank an die streikenden Lokführer, Bahnbegleiter:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bahn-streik-der-lokfuehrer-arbeitskampf-ist-ein-geschenk-a-1001337.html
Bahn-Streik: Ein Dank an die Lokführer
Donnerstag, 06.11.2014 – 13:39 Uhr
Eine Kolumne von Jakob Augstein

So ist es.

Da ist seit der Umsetzung der Agenda2010/Hartz IV Gesetze ab 2003 viel an gefühl, Standing dür Solidarität, voran bei den etablierten Gewrkschaften, verloren gegangen.

Was die Medien, voran BILD, jetzt gegen GDL-Chef Weselsky unter der XXXL Schlagzeile betreiben :

"Wut auf den "Größen-Bahnsinnigen"

bewerte ich als Verdeckungskampagne, um die eigentlichen Probleme in dem Unternehmen "BAHN", dazu die seit 2003 allgemein geltend unhaltbare Gesetzeslage in Tarifauseinandersetzungen im Vorfeld im Keim zu ersticken.

Mit höchstrichterlichem Arbeitsgerichtsurteil von 2010 wurde festgelegt, dass das tarifliche Mehrheitsverhältnisprinzip in einzelnen Betrieben nicht mehr gilt, unterschiedliche Tarife für dieselben Sparten, Berufsgruppen in einem Betrieb zulässig sind.

Damit wurde zu Gunsten der Unternehmen, privaten und staatlichen Arbeitgeber bis hin zum Deutschen Bundestag, die Landesparlamente, Gewerkschaften, Parteien, Kommunen, MInisterien, Kirchen, Stiftungen, dem Niedriglohnsektor, den Werksverträgen, prekären Arbeitsverhältnissen der "Generation Praktika" in Gänze von Amtswegen Tür und Tor geöffnet.

Leider macht selbst GDL-Chef Weselsky bisher in seinem mehr als berechtigten Kampf, seiner arbeitsmarktpolitischen Dimension, eine Gegenposition zu diesen asymmetrischen Verhältnissen in einzelnen Betrieben aufzubauen, die sich die altbacken selbstbezogen Gewerkschaften nicht trauen, auf diesen Zusammenhang, nur indirekt, nicht direkt aufmerksam. Jakob Augstein allerdings auch nicht. Warum?

Einmal mehr holt uns jetzt das Verhängnis der Verfassungsmütter, -väter unseres Grundgesetzes (GG) ein, die zu Gunsten der Unschärfe eines persönlichen Widerstandsrechts, anders als in anderen europäischen Ländern, ein politisches Streikrecht überhaupt und sonders für Gewerkschaften verwarfen

Da verwundert es nicht, wenn jetzt Arbeitsministerin Andrea Nahles den Verhältnissen und Ereignissen in "Pippi Langstrumpf" Manier hochmotiviert nacheilend, einen unbestimmten Geruch von politischem Streik in der Nase, die Wiederherstellung des tariflichen Mehrheitsprinzips in einzelnen Betrieben auf die Agenda der GROKO setzt und dabei frischwärts so tut, als sei sie dessen Erfinderin.

Jawohl!, Frau Nahles "Wir haben es gemerkt!"

Durch die brachial parteipolitische Intervention in den Arbeitsmakrt mit Einführung und Durchsetzung der Agenda2010/HARTZ IV- Gesetzen ab 2003 durch die rotgrüne Bundesregierung, unter dem Jubel der Oppsition aus CDU/CSU/FDP, ist eine gesellschaftpolitisch neue Lage entsanden, die geradezu die Forderung nach einem "Politischen Streikrecht" in Deutschland, wie in anderen europäischen Ländern, verlangt,


JP

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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