Hans-Ulrich Wehler, sozialökonomisch politisch engagiert, einflussreicher deutscher Historiker ist am 5. Juli 2014 gestorben.
Hans-Ulrich Wehler (* 11. September 1931 in Freudenberg bei Siegen; † 5. Juli 2014 in Bielefeld gestorben) war einer der einflussreichsten und zugleich sozialökonomisch politisch engagiertesten deutschen Historiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Hans-Ulrich Wehler war federführend h daran beteiligt, die deutsche Geschichtswissenschaft an der Sozialgeschichte und Modernisierungstheorie auszurichten. Seine fünfbändige Deutsche Gesellschaftsgeschichte zählt zu den Standardwerken[2] der deutschen Geschichtsschreibung für die Zeit von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis 1990.
Ausserhalb der Fachwelt wurde Wehler in Westdeutschland einem breiteren Publikum mit dem Historiker-Streit von 1986 bekannt.
Insbesondere zu sozialökonomisch aktuellen Themen äusserte sich, Hans-Ulrich Wehler und verlangte etwa mehr Integration von Einwanderern, kritisierte das ausanderdriften der Einkommensunterschiede in Deutschland und forderte einen gesetzlichen Mindestlohn, um wenigstens die Lohnaufstockerei über die Agenda2010/Hartz IV- Gesetzgebung nach unten zu deckeln.
Wehler lehrte von 1971 bis zu seiner Emeritierung 1996 in Bielefeld. Dort baute er in den frühen 70ern die Geschichtsfakultät an der neugegründeten Universität mit auf. Wehler wurde darüberhinaus , nahcdem er sich weltweit in Fachkreisen einen Namen gemacht hatte, für Gastprofessuren an den Universitäten Harvard, Princeton und Stanford engagiert.
Hans-Ulrich Wehler glaubt, dass die sozialen Unterschiede in Deutschland zunehmen und die überkommmenen Umverteilungsmechanismen aus Zeiten des westdeutschen "Rheinkapitalismus sichtbar versagen. Als sozial engagierter Historiker verstand es Wehler seine Thesen, mit Zahlen und Aussagen zu unterlegen, die dieses fundiert stützen.
Mancher seiner Kritiker, wie zuletzt im im März 2013 im Deutschlandradiokultur sein Buchrezensent Klaus Schroeder, halten ihm genau diese Faktendichte, gepaart mit sozialökonomischer Kompetenz, als zu einseitig vor.
Das um so mehr als Hans-Ulrich Wehler Deutschland auch in seinem letzten Buch
"Die neue Umverteilung. Soziale Ungleichheit in Deutschland", C.H. Beck"
aus dem Frühjahr 2013 als eine Klassengesellschaft anprangerte, die von starker sozialer Ungleichheit geprägt ist.
Wenn nicht endlich soziale Gerechtigkeit hergestellt würde, warnte er, sei auch die politische Stabilität gefährdet. Schuld an diesem bedrohlichen Zustand sei ein entfesselter Kapitalismus.
Besonders ins Licht der deutschen Öffentlichkeit gerückt, wurde Professor Hans-Ulrich Wehler durch seine Eröffnungsrede der Wander- Ausstellung in Bielefeldt
"Verbrechen der Deutschen Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges"
in deren überarbeiteter Fassung durch das Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS) unter Federführung von Professor Jan Philipp Reemtsma
Joachim Petrick
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/lesart/2034224/
10.03.2013 · 12:30 Uhr
http://www.uni-bielefeld.de/Universitaet/Einrichtungen/Pressestelle/dokumente/Reden/Rede_Wehler_Er%C3%B6ffnungWA.html
Hans-Ulrich Wehler, Historiker , März 2002
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/2032712/
07.03.2013 · 08:11 Uhr
Hans-Ulrich Wehler, Historiker
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Ulrich_Wehler
Hans-Ulrich Wehler
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