"Hartzer" Unternehmen lassen sich Löhne für Lau subventionieren

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"Hartzer" Unternehmen lassen sich Löhne für Lau subventionieren

Die wirklichenn Hartzer sind Unternehmen, die sich Löhne für Lau subventionieren lassen.

Gäste in der Diskussionsrunde

Hannelore Kraft

SPD

Geleit zur Sendung "hart aber fair" am 10.03.2010:

Jung, arm, chancenlos -
Wie aus Kindern Hartzer werden!

Hartz-IV-Empfänger als Berufswunsch - bitterer kann ein Kind seine Zukunftsperspektive nicht sehen. Tatsache ist: Viel zu oft bleiben arme Kinder auch als Erwachsene arm - an Bildung und Chancen. Was hilft: Mehr Geld für die Eltern oder mehr staatlicher Einfluss auf die Erziehung?

Die stellvertretende SPD-Chefin will mit ihrem Hartz-IV-Vorstoß für mehr Ehrlichkeit in der Debatte sorgen: Es gibt nun mal Menschen in diesem Land, die dauerhaft keinen regulären Job mehr finden. Sie brauchen eine Perspektive - und keine Beleidigungen durch Westerwelles FDP.

Nikolaus Schneider

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche klagt an: Es geht mir auf die Nerven, wenn die Gefühle derer, die in Arbeit sind, gegen Menschen in sozialen Notlagen ausgespielt werden. Ich frage mich: Wie halten es Politiker eigentlich mit der Mensc

Christiane Weimar

Hartz IV-Aufstockerin

Die alleinerziehende Mutter stellt klar: Ich stehe morgens auf und tue alles dafür, dass es meinen Töchtern mal besser geht. Doch trotz starker Sprüche von Politikern erlebe ich, wie schwer es ist, gegen das Prinzip anzukämpfen: Einmal unten, immer unten.

Walter Wüllenweber

Der „stern"-Autor stellt fest: Durch bloßes Geldverteilen lösen wir die Probleme der Unterschicht nicht. Hartz-IV-Empfänger brauchen gesellschaftliche Teilhabe, doch darin ist Deutschland leider Entwicklungsland. Claudia Sturm

Die Bauunternehmerin ist überzeugt: Ein gutes Elternhaus ist sicherlich wichtig, doch sozialer Aufstieg ist auch ohne möglich. Wenn man sich anstrengt, heute sogar mehr denn je.

Martin Lindner

FDP

Der FDP-Wirtschaftsexperte kündigt an: Wir werden uns im Interesse der Mittelschicht gegen die Pseudo-Gutmenschen und Umverteiler zur Wehr setzen, denn wer hierzulande morgens aufsteht und arbeiten geht, darf nicht der Depp der Nation sein.

Ich sage mal als Fazit dieser "hart aber fair" Sendung:

Die wahren Hartzer sind doch die Unternehmen, die in der betriebswirtschaftlichen Hängematte liegen, indem sie sich Löhne über die Hartz IV Gesetze subventionieren lassen, ohne überhaupt vom Staat aufgefordert zu sein, durch Businesspläne ihren Subventionsbedarf auf Zeit zu begründen.
Früher galt der Kostenaufwand "Personal/Löhne" als Triebfeder für Automation für Modernisierung der Unternehmen.
Brauchen die Unternehmen heutzutage keine Triebfedern für Modernisierung mehr?

Die Fuchtel der Hartz IV Debatte soll doch nur die eigentliche Debatte niederhalten, nämlich die Debatte, dass es gegenwärtig, wie in der Zukunft um Teil- Zeit Arbeit geht, die den Bügern/innen nährend ein Auskommen garantiert, weil die Bürger/innen zunehmend auf Selbst- Management geworfen, ihren Mann, ihre Frau in der Demokratie und Kultur in Gesellschaft und Wirtschaft partizipierend stehen wollen und müssen.

Angesichts der ökomomischen Lage am Arbeitsmarkt lässt folgender Satz als Aufmacher dieser "hart aber fair" Sendung aufhorchen:
"Was hilft: Mehr Geld für die Eltern oder mehr staatlicher Einfluss auf die Erziehung?"
Warum?,
weil einmal mehr medial aus allen Rohren geschossen, versucht wird, ein ökonomisches Problem, eine Krise, nämlich "Die Westerwelles in der liberalen "Guido Mobil" Hängematte!" auf die Westerwelle fernen Kreise nach dem umwerfenden Motto"Der Plumpssack geht um, Fidelbum!" umgruppiert, ungefragt eine wundersame Psychologisierung angedeihen zu lassen.

Sind, angesichts der Welt Finanzkrise, Banken, Versicherungen nicht mehr als systemrelevant identifiziert, sondern Privathauhalte als direkter Geldpolitik- Partner der Zentralbanken, um monetär gut ausgerüstet, die Stabilität des Euro,US- $, Sterling Pfund, Schweizer Franken, Yen und das Wachstum der Konjunktur zu sichern?

Lohndumping hat noch immer die Kaufkraft wie auf Sicht die Konjunktur drückend gemindert und Arbeitsplätze abgebaut. Ist die Hartz IV Debatte der Abschied von der Marktwirtschaft hin zur Kommandowirtschaft oder zur Lastenausgleichswirtschaft?, die geldpolitisch Ressourcen für Wachstum mobilisierend generiert?

Wohl wahr, da verlieren viele ihre Bärte, andere lassen sich in aller Ruhe in den "marktwirtschaftlich" subventionierten Hängematten ihrer politischen Nischen Bärte wachsen.
Fällt uns nicht jetzt die abgbrochene "35- Stunden- Woche ohne Lohnanpassung" Debatte dermaßen auf die Füsse, dass daraus über das bundesweit brachial herum preschende Vehikel"Leiharbeit" eine Lohndumping- Kampagne mit der Organisation von Niedriglohnbereichen in allen Branchen wird?
Anstatt diese Debatte ernshaft zu führen, wird diese, ausgerechnet, angesichts der wachsenden Arbeitslosenzahlen in der Krise, durch das Gewese und Getöse über die angeblich zu hohen Lohnnebenkosten für die gesetzliche Sozialversicherung unabdinglich vertagt.
Insgeheim weist die Bundesregierung, ganz unspektakulär womöglich den Weg hin zu dieser notwendigen Debatte, indem sie heute angekündigt, das Kurzarbeitergeld nicht nur zu verlängern, sondern die Beiträge von Kurzarbeitern/innen, wie Arbeitgebern zur gesetzlichen Arbeitslosen- und Sozialversicherung in voller Höhe zu übenehmen.
Dabei achtet die Bundesregierung bisher strikt darauf, nicht den Anschein zu erwecken, dass sich die bundesdeutsche Volkswirtschaft unaufhaltsam auf dem Wege zum Bedingten Grundeinkommen (BGE) über das konjunkturelle Vehikel Kurzarbeit befindet.

JP

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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