Hat Ralf Dahrendorf Rudi Dutschke 1967 beraten & verladen?

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Hat Ralf Dahrendorf Rudi Dutschke 1967 beraten & verladen?,

oder waren beide Königskinder ihrer poitischen Farben, die zueinander nicht kommen konnten, das Wasser im deutsch- deutschen Graben war zu tief?

Neben unbestrittenen Verdiensten, wie diese Jürgen Habermas Ralf Dahrendorf mit dessen Buch Gesellschaft und Demokratie in Deutschland, 1965 erschienen, bescheinigt, nämlich, dass dieses Buch "wahrscheinlich das wichtigste mentalitätsbildende Traktat auf dem Weg der Bundesrepublik zu sich selbst bleibt, offenbarte Ralf Dahrendorf durchaus in seinem öffentlichen Leben prekäre Seiten der "skeptischen Generation" (Schelsky). Warum?,

weil Ralf Dahrendorf als Skeptiker an sich zur unerreichbar umworbenen Marke professorial augebildet, vermarktet, zur unanfechtbaren Pose des Skeptikers verdichtet, übersah, übersehen wollte, dass seine Inhalte wie Marx "Der Begriff des Gerechten im Denken von Karl Marx" im Wettbewerb mit der Marke, der Pose "Ralf Dahrendorf" heillos auf der Strecke blieben.

War Ralf Dahrendorf also eine jener schillernden Figuren, die als Unikat zum zum Prototyp erkoren, damit mit ihm und nach ihm mediogene Marken vom Laufenden Bande rollen?

Doch Lord Ralf Dahrendorf hatte als "Marke" einen Vorläufer "Karl Marx".

Warum?

Haben nicht Marx & Engels ziemlich erfolgreich als intellektuelle Redakteure, Journalisten, Pbublizisten in ihrer Zeit versucht "Inhalte als Markenzeichen" setzend zu umwerben?, damit Inhalte global & lokal gehandelt kommuniziert werden? Die Inhalte beider sind bis heute so wahr wie ungeklärt kommuniziert umstritten.

Was aber heute, urbi et orbi, gehandelt wird ist ihre Marke "Marx", "Engels".

An diesem Handel mit der Marken wie "Marx", "Engels", "Rosa Luxemburg", "Lenin", "Stalin", "Mao", "Che Guervara" waren und sind nicht zuletzt Kommunisten, Sozialisten, Liberale willentlich, wie unwillentlich federführend begeisternd beteiligt!. oder?

NSind dabei eue Ideen für Autorenrechte entwickelt! Worden? Nein!

Die Bürgerlichen haben die "Marke "Marx & Engels" vorgefunden, nahmen diese als gefundenes Fressen, als Blaupause, bis heute am laufenden Band Jahrgangs-Gänger, Generationen entlang, neue Marken zu kreieren!, z. B. die Prominenz der "skeptischen Generation", die 68er als Kampfparole, die Generation RAF, die Generation Golf, die Generation Praktika, die Generation doof!, u. u. u., oder?

Predigte Ralf Dahrendorf nicht lebenslang zur Marke geworden vergeblich gegen die Parole etablierter Parteien?:

"Lenke Debatten nie auf den Kern, das könnte Gefahrenlagen heraufbeschwören, könnte nach gesellschaftlich breiten Diskursen schrein"

Könnte ein Kern folgender sein?:

Journalisten/innen, Redakteure/innen haben seit dem 19. jahrhundert ihre Rolle, ihr Verständnis als Intellektuelle wohlfeil für das Linsengericht ihrer "Marke" preisgegeben, sich als "Marke" durch die Welt der Worte, Bilder "räuberisch" unsolidarisch vereinzelt unverhohlen gestohlen, Autorenrechte, Rechte an Inhalten anderer für Dritte zu verkürzen?

D. h. immer noch wird ein gesellschaftlich breiter Diskurs über Autorenrechte von Lesern/innen, Kirchen- Gläubigen, Partei- Mitgliedern, Usern/innen, Bloggern/innen u. a. in Form eines gesellschaftlichen Mitwirkungseinkommens "Kompensationseinkommens", finanzierbar per "Kultur- Flaterate", einer "Glaubens- und Meinungssteuer" verweigert, geschweige gefordert gar gefördert.

Statt dessen räumen Medien über ihre "Marken" wie die Marke "Lord Ralf Dahrendorf", "Jürgen Habermas", "Martin Walser", "Günter Grass", "Günter Jauch", "Harald Schmidt" u. u. , mit ihrer inbeded Demoskopie in Rankings klassifiziert, Autorenrechte von Lesern/innen, Usern/innen, Bloggern/innen, Fan- Gemeinden ab, die, wie sie sollen, diese Marken heißhungrig wie kundige Fliegen umschwirren,:

"Hunderttausend Fliegen können nicht irren. Freßt mehr Scheiße",

das war die frühe Gründer- Parole von BILD".

Das unwidersprochene Ergebnis ist dabei, gesellschaftliche Autoren- Rechte werden unentgeltlich gebunkert, archiviert, von Dritten patentiert, wie woanders Berge, um Gold zu schürfen, durch angemeldete Patente auf vorhandene Gene Rechte vom Erbe der Menschheit zu erschleichen.

Was fehlt, sind in unserer Welt globaler und lokaler Kommuniklation neue Erwerbquellen, -formen, materielle, inmaterielle Teilhaberschaften von Autoren/innen, Journalisten/innen, Bloggern/innen, Usern/innen, Leser/innen, Fan- Gemeinden, Zushauern/innen!, oder?

Hat sich dafür Lord Ralf Dahrendorf dialogisch stark gemacht? Nein!, oder?

Was Rudi Dutschke, dialogisch herausgefordert von dem intellektuellen Feuerkopf Ralf Dahrendorf auf dem Freiburger FDP- Parteitag 1967, im Stakato Elan eines eingeflogenen "Sportreporter" vergeblich als "Gefahr der Markenökonomie" frischwärts zu hinterfragen suchte, indem er den Begriff der "Charaktermaske" in den öffentlichen Diskurs einführte.

Was in der Folge der Begenung in Freiburg auf dem FDP- Parteitag 1967 mehr zu Missverständnissen, denn zu Klarheit darüber führte, was Rudi Dutschke mit seinem favoriserten Begriff "Carakterkaske" eigentlich meinte. Während Rudi Dutschke mit guten Argumenten in den gefahrenlagen seiner zeit diesen begriff "Charaktermaske" deeskaliernd verstanden wissen wollte, wurde dieser insbesondere von dem politischen Kommentator Der Welt, Matthias Walden, alias Baron von Sass als Ausbund an Menschenverachtung gedeutet.

War es Rudi Dutschkes Verhängnis, dass er, selber durch die Medien, voran die Wochenmagazine Stern, Der Spiegel, durch das Interview mit dem damaligen Spiegel Chefredakteur Günter Gaus "zu Protokoll" zur Marke geworden, gegen die Marken- Ökonomie vergeblich argumentaiv wetterte und stritt?

Dass Ralf Dahrendorf diesen Missdeutungen des Begriffs "Charaktermaske" aus der Soziologie, sich öffentlich mit all seiner präsenten Eloquenz entgegentrat, ist bis heute nicht bekannt.

In diesen öffentlichen Debatten, wie auf dem Autodach eines VWs in Freiburg mit Rudi Dutschke, strahlte und lebte Ralf Dahrendorf dagegen ungemein persönlich emotional ansteckend das"Theorie Sex, Drive and Rock´´n Roll" Gefühl jener Tage, Wochen, Monate, Jahre, was er in seinen Werken pries:

"Konflikte stimmen uns heiter, endlich geht es weiter!"

Der Urquell grüngelben Denkens begann mit Ralf Dahrendorf & Rudi Dutschke" (RDRD) in Deutschland, fern von Ost- West(er)wellen, damals im deutsch- schweizerischen Freibur bis heute zu sprudeln!

Tragisch, dass sich dies Ralf Dahrendorf noch Rudi Dutschke mit vollen Sinne ihres beiderseitig aufgerissenen Zeitfensters in Freiburg 1967 auf dem VW- Dach bewußt, nicht öffentlich zu fordern, gar politisch zu fördern trauten.

Waren die Zeiten noch nicht so und sind es womöglich Heute, vor der Bundestagswahl 2009, immer noch nicht?

Ralf Dahrendorf wußte diese "Sportreporter- Strafraum- Libero- Übersetzerpräsenz und -macht" Rudi Dutschkes lebenslang nicht wirklich zu wertschätzen, geschweige denn zu danken.

War es mit Rudi Dutschke und Ralf Dahrendorf, wie mit den zwei Königskindern, einer der Verteter der Flakhelfer- Generation 1929, der andere der Kriegskinder- Generation 1940 im geteilten Deutschland, Ost und West, die nicht zueinander kommen konnten, denn die europäisch deutsch- deutschen Gräben waren in den Köpfen viel zu tief, die Berliner Mauer viel zu hoch.

Was von diesem genrationstragischen Drama am Beispiel dieser beiden hervorragenden Protagonisten blieb, war, dass sich der ältere Ralf Dahrendorf, allseitig eingeladen, gern in die skeptische Pose der Marke "Ralf Dahrendorf" , in eine "unanfechtbare" Ritter- Lord- Rüstung warf, Rudi Dutschke "ex cathedra" einen guten Kerl nannte, der wie alle 68er keinen wirklich klugen Gedanken hinterließ. Orginalton Lord Ralf Dahrendorf:

über Dutschke:

Seien wir ehrlich: Er war ein konfuser Kopf, der keine bleibenden Gedanken hinterlassen hat. Worauf man heute zurückblickt, ist die Person: ein anständiger, ehrlicher und vertrauenswürdiger Mann.

über den Aufbruch 1968:

Die Freizügigkeit der Sitten war neu. Auch die Hochschulreformen sind meist nach 1968 geschehen, die übrigens fast alle wieder rückgängig gemacht wurden. Jedenfalls sehe ich '68 eher als Schlusspunkt einer Reformbewegung, nicht als Beginn des Aufbruchs".

War sich Ralf Dahrendorf da so unangefochten sicher, weil das britische Empire mit dem Westen, den USA im Bunde, anders als die Sowjets den Prager Frühling 1968 mit Panzern des Warschauer Paktes zertrümmert und zerschlagen, den deutschen Frühling in Westberlin 1968 mit Pressemitteln in die Wüste zu jagen wußte?

Die Krönung dieses Teils seines Lebens als Marke in der späteren Pose des Paradoxon "Skeptikers & Freigeists", der sich wie "Münchhausen als freisinnig selber gelegentlich auf ein Empire Date von Skepsis zu befreien vermochtet, erlebte Ralf Dahrendorf nach seiner "selbstverständlichen" Annahme der Ernennung zum Baron (Lord- Ritter) des britischen Empires auf Lebenszeit durch Queen Elisabeth II, ausgerechnet im Jahr des Falkland Krieges Premierministerin Margrete Thatchers 1982 angekündigt, ausgerechnet zu Beginn der Bundeskanzler Helmut Kohl Ära in die Welt als "Lord- Probezeit" gesetzt, 1993 kniend im "Ritter- Talar"vor der Königin Elisabeth II durch den Ritterschlag vollzogen.

Feines Gespür für Humor, Situationskomik, gar –grotesken in Politik & Alltag wurde Lord Ralf Dahrendorf nachgesagt.

An dem Tage seines Ritterschlags zum Baron des britischen Empire auf Lebenszeit "Des Muffs von 1000 Jahren unter den britischen Ritter- Talaren" hat dieses Gespür für Situationskomik wohl eher bei Ralf Dahrendorf versagt!?.

Ralf Dahrendorf war kein Mann des Minimalkontakts"Dann gehe ich mal SPD", "Dann gehe ich mal FDP",, "Dann gehe mal EU- Kommissar auf dem Ticket der sozialliberalen Regierung nach Brüssel", "Dann siedel ich mal nach Großbritannien über". Nein das war Ralf Dahrendorf mental und beileibe nicht.

Seilschaften im Alltag wie in der politischen Landschaft, waren ihm, gleich welcher Farbe, nicht nur als Skeptiker zutiefst fremd.

Da wirkt es schon als ziemlich ausgewachsene Hammer- Posen Ironie in Lord Ralf Dahrendorfs Biografie, dass es erst der britischen Queen Elisabeth II bedurfte, Ralf Dahrendorf per Lasso zum "Ritterschlag" in die Commonwealth of Nation des britischen Empire im Oberhaus zu hieven.

Wenn das keine Danke- Schön- Seilschaft war und ist, was dann?

Ein Schelm, gar Schurke, wer da an viel weitergehende Saal- und Seilschaften denkt, z. B. die des Führers Adolf Hitler, der seine Dankeschön- Professur in einer Grafschaft des britischen Empire nur deshalb nicht antreten konnte, weil er es vorgezogen, sich am 30. April 1945 im Führerbunker unter der zerbombten Reichskanzlei im eingekesselten Berlin mit seiner Gattin Eva zu erschießen?

Führte das britische Empire, nachdem Rudolf Hess am 10. Mai 1941 über England mit einer augmotzten ME per Fallschirm abgesprungen, gefangen genommen, verhört, womöglich nur deshalb mit Winston Churchill als Premierminister gegen das Deutsche Reich an allen Fronten, zu Lande, zu Wasser in der Luft Krieg, damit nicht herauskam, dass Adolf Hitler ein "Außer Kontrolle geratener" Undercover Agent des britischen Empire war, Rudolf Hess sein britisch- ägyptisch angeheuerter Täufer, sein ungeheuerlicher Führungsoffizier?

Lord Ralf Dahrendorf muss das alles nicht mehr umtreiben, noch menschlich wie intellektuell irritieren.

Ralf Dahrendorf hat, wie auch immer, in welcher Eigenschaft auch immer, sein "Coming Out" nicht nur gehabt, sondern auch sichtlich genossen, das Rudi Dutschke durch drei Schüsse am 10. April 1988 verweigert ward.

Was über den Tag der Trauer, über den Tod Lord Ralf Dahrendorfs hinaus bleibt, neben vielem anderen, die Frage:

" Hat Ralf Dahrendorf Rudi Dutschke 1967 menschlich wie politisch beraten & verladen?"

Lord Ralf Dahrendorf ist am 17. Juni 2009 an den Folgen seiner Krebserkrankung gestorben.

JP

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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