Kleist, der Poet, der Geistes Krieger, der im Traum den Wolf ritt

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Kleist, der Poet, der als Geistes Krieger, im Traum den Wolf ritt

Heinrich von Kleist, der arme Poet, der wilde Geistes Krieger, der, im Traume fiebernd, den Wolf, den halbwilden Potentaten, des Menschen Wolf, den Kaiser der Franzosen, Napoleon Bonarparte zu Schanden ritt

Heinrich von Kleist zwischen Poetisieren und Politisieren

Heinrich von Kleist zerrieben zwischen Poetisieren und Politiiseren?

Heinrich von Kleist "Er lebte, sang in trüber Zeit, er suchte den Tod und fand Unsterblichkeit"

Heinrich von Kleist, der Poet, Geistes Krieger, der im Traum den Wolf ritt

Heinrich von Kleist, der Poet, der Geistes Krieger, der, der im Traume fiebernd, den Wolf, den halbwilden Potentaten, den Kaiser der Franzosen, Napoleon Bonarparte zu Schanden ritt

Heinrich von Kleist war nicht nur ein Kind der literarischen Epoche des
"Sturmes & Dranges",
wie die damaligen Dichter Titanen Goethe & Schiller zu Weimar, sondern in ihm selber pulsierte, täglich fiebernd, als "Rasender Hinrich"
der Sturm und Drang, im Gedankenflug, in seiner Gefühle Geschwindschritt, vom Poetisieren, hin zum Politisieren der Welt, im Momentum erobernd, allemal, im Sauseschritt seiner Gefühle zurück zu pendeln.

Heinrich von Kleist (1777- 1811) hatte es lebenslang nicht, wie die meisten seiner Poeten Freunde/innen mit dem poetisierenden Deuten der Weltereignisse dabei belassen, sondern hatte im hell blendend blitzenden Geistes Anzug seines donnernden Dichterwahns, nicht sich, aber einen Wolf, den halbwilden Potentaten, den Kaiser der Franzosen, Napoleon Bonarparte, in wiederkehrenden Tag- und Nachtträumen, deutschnational aufbäumend, gedankenschäumend ,zu Schanden geritten.

Heinrich von Kleist mochte sich nicht in Berlin, noch anderswo, darin beschränken, nicht bescheiden, nur, wie die Dichter Titanen Goethe & Schiller es im fernen Weimar mit Ihresgleichen, mitten im Gegenwärtigen stehend, pflegten, leidenschaftlich kostümiert, per Lebender Bilder, berühmte Gemälde und noch berühmtere Posen, Positionen von der Antike her bis in die damalige Gegenwart der jahre um 1801nschauspielerisch talentiert, da untalentiert, äffend nachstellend dort, antichambrierend unterhaltsam feinsinnig zu vergnügen.

Nein in dem Dichter, Gedanken Revolutionär, Geistes Krieger, Seelenergründer, dem bis dato gescheiterten Zeitungs- Verleger der Berliner Abendblätter, des Dresdner Phoebus, Heinrich von Kleist steckte ein unbändiger Sturm und Drang, gar nicht erst das heraufdämmernde Ende eines Wolfes, des halbwilden Potentaten, des selbstangemaßten Hegemon der Zeitgeschichte, des Kaisers der Grand Nation der Franzosen, Napoleon Bonarpartes im eiskalten Winter Russlands des kommenden Jahres 1812 in Moskau abzuwarten.

Nicht doch!
Auch Heinrich von Kleist strebte, innerlich, einer Rakete gleich, an beiden Enden vor Ehrgeiz gleichzeitig brennend, nach Posen, Postionen, bildhaft einprägenden Potentialen Ewigen Ruhms.

Wurde Heinrich von Kleist fündig?

Ja!
Heinrich von Kleist wurde fündig. Heinrich von Kleist entdeckte auf einer Reise in Frankreich das Gemälde des Malers Simon Vouts (1590- 1649)
"Sterbende Heilige Magdalena",
im Tode noch und gar erst da geborgen von der Engel zarten Hände wunderbaren Mächte.

Im November 1811 Heinrich von Kleist

Zitat aus Heinrich von Kleistens Drama
"Prinz von Homburg"

"Er lebte, sang in trüber Zeit, er suchte den Tod und fand Unsterblichkeit"

Am 21. November 1811 drängte es Heinrich von Kleist mit 34 Jahren im Bunde mit seiner seelenverwandten Gefährtin auf dem Wege in die Ewigkeit, Henriette Vogel, einer krebskranken Mutter von zwei Kindern, zum Kleinen Wannsee vor den Toren Berlins,
Zunächst schien es, wie eine Wirtin später aussagte, scheinbar nur in ein unbänigges Frischluftvergnügen, samt gereichtem Kaffe & Kuchen bei Tisch auf der naßkalten Wiese vor dem Gasthof zu gehen.
Dann seien die beiden Gäste in trauter Nähe entschwunden.
Stunden später warden sie, scheinbar als noch Lebendes Bild, ganz in der Pose des Gemäldes des Malers Simon Vouts (1590- 1649)
"Sterbende Heilige Magdalena",
erschossen aufgefunden.

Auf dem wilden Grabstein Heinrich von Kleist am Kleinen Wannsee, im heutigen Berlin- Charlottenburg, stand bis zur Nazizeit als Grabspruch folgendes Zitat aus Heinrich von Kleistens Drama
"Prinz von Homburg" :

"Er lebte, sang in trüber Zeit, er suchte den Tod und fand Unsterblichkeit"

Im Welt- Kriegsjahr 1941 wurde dieser Grabspruch durch folgenden Grabspruch ausgetauscht:

"Nun o Unsterblickeit, bis du ganz mein"

Es waren wieder allzu verderbliche Kriegszeiten im vollen Schwange, wo Heldenblut statt Saatgut die Felder, Äcker , Wiesen tränkte.

Henriette Vogel erhielt als Heinrich von Kleistens Gefährtin, gezeichnet von fortschreitend schwerer Kebs- Erkrankung, im selbst, herbeigesehnt, gewählten Tode von Kleistens geübter militärischer Feurhand, einen sehr viel kleineren Grabstein zur Erinnerung an ihre Person.

Jetzt zum 200 jährigen Todesjahr und- tag von Henirich von Kleist und Henriette Vogel am 21. November 2011 soll die Grabstätte, rekonstruiert, wieder in ihren vorherigen Zustand versetzt werden.

Das und nichts mehr und nichts weniger behauptet der Autor, Theaterkritiker der Frankfurter Rundschau, Peter Michalzik in seinem jetzt im Februar 2011 erscheinenden Buch
"Kleist- Dichter, Krieger- Seelensucher", Propyläen Verlag, Berlin, € 24.99

siehe auch:

"Kleist",
Gerhard Schulz, emeritierter Professor aus aus Melbourne/Australien,
Verlag C.H. Beck € 25.-

JP

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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