Papst Benedikt XVI der Heilige Vater aller Kirchen auf Erden?

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Papst Benedikt XVI der Heilige Vater aller Kirchen auf Erden?

Papst Benedikt XVI hat bereits als Kardinal Joseph Ratzinger eine Deutung des Gleichnis vom verlorenen Sohn vorgelegt, die zu denken gibt.
Insbesondere deshalb gibt diese Deutung zu denken, weil Jospeh Ratzinger heute als Papst Benedikt XVI so in seine Deutung des Gleichnis vom verlorenen Sohn vernarrt und verliebt zu sein scheint, dass er deren Prämissen all sein Verständnis der gegenseitigen Achtsamkeit, des gegenseitgen Respekts gegnüber anderen Kirchen, gar weltlichen Mächten durchdringend aufschimmern läßt.


„Gleichnis vom verlorenen Sohn“,

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn ist im eigentlichen Sinne eine Erzählung vom gütigen Vater, der dem tapfer sündigen Regelverstoß der Heimkehr seines verlorenen, des vom Erbfolge Gesetzes her

„jüngeren, also toten Sohnes“,

tapfer sündig nach den Vorgaben der Ahnen, mit menschlicher Güte begegnet, seinem verlorenen geglaubten Sohn tapfer sündigend gegen seine eigenen vorherigen Predigten, ein Fest nach Art heutiger Event- Kultur bereitet, ohne damit die Rechte des Erstgeborenen Sohnes wirklich in Frage zu stellen.

Der verlorene Sohn sündigt tapfer im voraus greifenden Geiste Martin Luthers, indem er das ehern geglaubte Gesetz der Ahnen bricht, dass Zweitgeboren verlorene Söhne niemals auf den Hof des Vaters und seines Erbfolgen zurückkehren, wie verstorben als aufgelesene Mönche hier, gedungene Landsknechte da, für immer im unergründlichen Nirgendwo verschollen wie verloren bleiben.

Dass dieser Sohn nun seine depressive Verlorenheit, Verlorenheit sein lässt und sich einfach aufmacht, heimzukehren, gilt bis heute, klerikal wie säkular verrätselt wie dunkel, als zu behandelnder Sündenfall.
Der Vater wiederum sündigt ebenfalls im Voraus greifenden Geistes Martin Luthers gütig und tapfer, weil er den heimkehrenden Sohn als verlorenen Zweitgeborenen voller Wiedersehensfreude mit einem Fest, wider das insistierende Missfallen seines Erstgeborenen Sohnes, gegen alle Regeln der Ahnen, willkommen heißt.

Genau in diesem Duktus, Impetus des gütigen Vaters in diesem Gleichnis vom verlorenen Sohn, der im Feuer der Anfechtungen durch seinen Erstgeborenen Sohn steht, tritt Papst benedikt XVI wohlmeinend anderen Kirchen- , Konfessionsvertretern/innen, Vertetern/innen von Weltmächten, Staaten gegenüber, um sie wie den heimkhrend verlorenen Sohn, die Tochter auf ein Fest der Möglichkeiten menschlicher Kommunikation einzuladen, die im Vatikanstaat päpstliche Audienz genannt wird.

Ist dieses Fest, diese Audienz beendet, wird Papst Benedikt XVI, wie alle seinen Vorgänger zuvor, seinen Gast, seine Gäste entlassen wie den verlorenen Sohn, die verlorenen Tochter, ohne diesen jemals in ein wirkliches Recht zu setzen, das Augenhöhe herstellend erlaubt.

warum tut dieser Papst sich das, wie alle seine Vorgänger, an
"Gütiger Heiliger Vater aller Kirchen auf Erden"
sein zu wollen?

dabei liegen die Dinge im Glauben, gleich welcher Konfession, Kirche, von Anfang an gleichermaßen ganz einfach:

credo ergo bifidus et bipartitus sum et audio altera pars
(ich glaube, alo bin ich zweigespalten und höre den anderen Teil sehr wohl, gleich ob ich will oder nicht will)

Glaube das archaisch fundiert verankerte Mediationsverfahren in einer Welt der Sinne, dem Wirrklichkeitssinn, -gehalt den eigenen nd fremden Wahrnehmungen zu trauen, nicht zu trauen.

Ich glaube, also bin ich zwei.
Weshalb die Römisch katholische Kirche ja auch früh das seelsorgerische Instrument der Beichte eingeführt hat

Was kann, was will Glaube denn anderes sein, denn die unsichtbare Hand Gottes bei der Bewirtschaftung des gesellschaftlichen Prinzips der Freien Sammlung & Assoziation?

Ist es nicht gerade die Verkündigung der Unfehlbarkeit des Papstes ex cathedra aus dem Jahre 1871, die den jahrhunderlang währenden Irrweg der Römisch- Katholischen Kirche in ihrer Glaubenskongreation als allein selig machende Kirche der Welt bis ans Ende aller Tage im habitus einer Selbstanzeige ihrer Überforderung, ihrer Ohnmacht, ihres Unwissens vor und in dem Glauben anderer bekundend ausleuchtet?

Ist es nicht hohe Zeit, dass der Papst in Rom der Welt eine Vorstellung des Glaubens zurückgibt, die die Wurzeln des Glaubens, wie Unglaubens in den Hirnen, Herzen aller Menschen, urbi et orbi, auf Erden freilegt, aus dem schlummernden Stand By Modus zu nie geahntem Leben erweckt?

Im Glauben wie Unglauben bist Du niemals mit Dir allein.

Dort, wo der Glaube als Gewissheit gepredigt wird, fällt der ganze wirkliche Zauber, der in jedem Glauben wohnt, in der hochfahrenden Gewissheit seiner Anhänger/innen verbrannt, wie Asche in sich zusammen.

Wirklicher Glaube war nie Gewissheit, war stets ein
"sowohl als auch" ,
wie wir es heute mehr und mehr in unserer klerikalen wie säkularen Streitkultur im Rahmern von Schlichtung, Mediation bedürfen und brauchen werden.

Frage:
"ist nicht wirklicher Glaube, wie Unglaube, die Menschen Gesinnung aus denen allein Schlichtung, Mediation erwächst?"

Zur Erbauung im Glauben, wie Unglauben:

Brauchen wir eine Freie Soziale Marktwirtschaft im Glauben wie Unglauben?

Während die Welt- Wirtschaft das Mantra der Marktwirtschaft wie eine unerfüllt hohle Monstranz vor sich herträgt, trotz ihrer Versagungen, Entsagungen, ihres Organisationsverschuldens, dieser Marktwirtschaft nachhaltig demokratisch verfaßtes Leben, Wirken auf Augenhöhe der Währungsräume, Länder, Ressourcen Verfügbarkeit einzuhauchen, voller uneingestandener Scham an ihr festhält, wollen die Kirchen der Welt noch nicht einmal die marktwirtschaft als den Mantel der Geschichte erblickt haben, geschweige denn von diesem gestreift sein, der da das markante Label Freie und Soziale Marktwirtschaft, im Schilde führend, trägt.

Dabei kann alles in einer Weltwirtschaft der Marktwirtschaft nichts werden, wenn diese nicht in einer Marktwirtschaft des Galubens, der Kirchen der Welt auf Augenhöhe der gegenseitgen Achtsamkeit des gegenseitigen Respekts im Glauben wie Unglauben, der Anerkennung der Menschrechte, des Völkerrechts, der UNO- Charta gegen Korruption in Gesellschaft, Wirtschaft , gegen Abgeordnetenbestechung verankert ist.

Glauben, stelle ich mir vor, erwächst stets "Wie Phönix aus der Asche" in Zeiten neu, wo reine Phantasie, Behauptungen, Meinungen, Mainstreams, Erfindungen, Fakes & Fakts, Träume, Traumata, Gedanken als Ausbund hinterlegten Wissens, sich selber nicht einmal gegenseitig differenziert unterscheidend, im Nimbus der Unfechtbarkeit auftreten.

Da gewinnt Glaube als "Zeiträuber" wie "Zeitgewinner" namenlosen Rang, um Verfahren des "sowohl als auch" gewaltrei reduzierter Kommunikation des Schlichtens, der Mediation mitten im Kreis der Streitenden zu installieren.
"Halt! Wer wird da gleich in die Luft gehen, gleich selber oder andere in den Hmmel fahren!" Greife lieber zum Glauben an die llmacht des "sowohl als auch".

Vor diese naturgegeben globale Schlichtungs- Macht im kreatürlichen Glauben, ist diesem aber die klerikal hochgestappelte Hierarchie & Macht der Verwaltung, des Klerus von Dogmen bestimmten Glaubens brachial robust auftrumpfend entgegengestellt.

Mein Statement zu Eugen Drewermann im Zusammenhang mit der gegenwärtigen sozialpoitischen Bedeutung von Tafeln in über 600 Orten, Städten Deutschlands, bei gleichzeitger Versimpelung des Abendmahls durch reine Symbolik Theologie:

"Eugen Drewermann wagt, den gütigen Vater im Gleichnis vom verlorenen Sohn auf einer Veranstaltung in Hamburg- Ottensen, Christianskirche erinnernd, die sympathische These, dass Niemand mit Goethe in der Hand, Krieg gegen William Shakespeare, gar Leo Tolstoi, Fjodor Michajlowitsch Dostojewskij als so genannten russischen Untermenschen führen könne.

Dabei übersieht Eugen Drewermann im Eifer des Gefechts seiner brillanten Rede, dass Johann- Wolfgang von Goethe mit seinen Werken durchaus als Pflichtlektüre in den Tornistern von Soldaten zur täglichen Erbauung nach getanem Kriegshandwerk ausersehen ward.

Dass der Nationalsoziologe Max Weber mit seiner These der Unterscheidung von Gesinnungs- und Verantwortungsethik auf dem Holzweg war, ist in genussreicher Kenntnis der Denkansätze von Eugen Drewermann ein unveräußerlich selbstredendes Selbstverständnis.

Da passt auch zu, dass die hervorbrechende „Tafelkultur“ in deutschen Städten, Kommunen als Speisung der Vielen, nicht einmal wöchentlich, sondern täglich in den Altarraum von christlichen Kirchen gehört.

Am Gleichnis norddeutscher Deichkultur macht Eugen Drewermann den Irrtum Georg Wilhelm Friedrich Hegels fest, der da vom Weltgericht philosophisierend predigte, Gesetzesbrüche zu ahnden, wo es um Lebensweisen gehe, die die Angst überwinden, dass höher und höher gebaute Deiche im Glauben wie Unglauben berstend brechen, weil nur ein Stellenbruch im Deiche reiche und alles ist hin.

Dabei gehe es auch im Glauben wie bei Ebbe, Flut, dem blanken Hans vorsorglich darum. Deiche zurück zu nehmen, zurück zu bauen, damit der Fluss, die Wasser des Lebens der Menschen, Tiere, Pflanzen Raum vorfindend, Raum gewinnen, in Ebbe und Flut gefahrlos schalten und walten können, wie es ihren Naturgewalten eigen innewohnt.

Jesus habe jene formal Glaubensunkundigen um sich gesammelt, wie Leprakranke aufgesucht, die heillos sündig durch das Raster der alttestamentarischen dichten Glaubens- Alltagsgesetze gefallen waren, als Unberührbare galten, wie heute bei uns viele Menschen obdachlos, elend, süchtig durch die Raster der angeblich waltenden Marktgesetze fallen, um das erste historisch Hungerhilfeprogramm unter dem Namen

„Abendmahl“,

die Speisung der Vielen, aus der Taufe zu heben, legt Eugen Drewermann mit seinem Schluss Statement unausgesprochen selbstredend nahe:

„Fallt nicht vor Jesus anbetend, andächtig auf eure Knie,

sondern macht euch auf die Socken, egal welche politische Farbe die tragen.

Amen!“

JP

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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