Uwe Steimle widerruft "Geh doch wählen"

Sachsen Wahl 2014 Uwe Steimle zitiert im taz Interview von heute Kurt Tucholsky: „Wenn Wahlen etwas ändern würden, dann wären sie verboten.“ und irrt auf hohem Niveau mit diesem, warum?

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Sächsischer Kabarettist aus Dresden, "Kommissar" Uwe Steimle aus der Krimi Serie "Polizeiruf 110 " widerruft, verkauft Parteien für blöd, propagiert erst, ich gehe nicht Wählen, um dann in der taz von heute, finassierend die Parteien Mores zu lehren, man kann auch sagen, der asymmetrischen Demobilisierungstrategie der Reigierenden Parteien eine lange Nase zu machen, öffentlich zu widerrufen, "Ätsch

"Ich gehe doch wählen"

Zur Person:
Der Mundartkabarettist und Schauspieler, Uwe Steimle, Babyboomer Jahrgang 1963, unvergessen seine mundartige Parodie auf einen per Annonce kontaksuchenden Mann, lebt in Dresden.

Bundesweite Bekanntheit erlangte er, inzwischen von Sendern mental zu mundartig empfunden, zu meinem höchsten Bedauern vom Set ausgeladen, als Kommissar aus der Fernsehserie „Polizeiruf 110“.

Der Dresdener Kabarettist findet nicht nur, dass es in Deutschland keine Demokratie gibt, sondern, dass im Grunde der Elbe, besonders in Dresden, kurz vor der Landtagswahl in Sachsen, Niemand hierzulande wirklich auf der Suche nach der Demokratie ist.

Vielleicht am Sonntag denn doch mit seiner Stimme, mag Uwe Steimle im letzten Moment durch sein taz Interview zum unrschrockenen Wähler bekehrt, vermeinen, wenn er sich, aufrechten Ganges, seinen Blick fest auf den weiten Horiziont der Abwesenheit der Demokratie gerichtet, am Sonntag, den 31 August 2014 frühmorgens, in einem Wahllokal der herrschaftlichen Sachensenmetropole Dresden an der schönen Elbe der Wahlurne nähert und unabdinglich entschlossen seine verbriefte Stimme als "Zettels Traum" in diese versenkt.

Selbst Russland hat eine Demokratie, mit seinem Präsidenten Wladimir Putin als "lupenreiner" Demokrat, meint Bundeskanzler a. D. Gerhard Schröder als Gehaltstütenempfänger des russischen Gas- Giganten Gazprom im schweizerischen Zug, zumindest eine gelenkte.

Das nährt Hoffnung!, vielleicht hat Deutschland nach der Wende 1989 und davor nur eine versenkte?

Was versenkt wurde, kann doch, Step by Step, Stimme um Stimme, wieder gehoben und geborgen werden, mag Uwe Steimle unerhört denken.

Und überhaupt, irgendwo muss die Demokratie doch ein klammheimliches Dasein führen, zumindest in Geheimen Räten in Hinterzoimmern hinter v erchlossenen Türen, wenn all überall von ihr so unverblümt die Rede ist.

Demokratie unter der Knute ihrer Pausentaste im "Stand By" einer übermächtig Großen Koalition aus CDU/CSU/SPD zu Berlin, die die Opposition im Deutschen Bundestag aus Linkspartei und DIE GRÜNEN, locker vom Wahlergebnis Hocker, unvefroren auf das drollige Niveau unter 20 % bringt.

"In der Diktatur gab es keine Alternativen. Wenn ich die aktuelle Situation betrachte, stelle ich fest, dass wir auch hier keine Alternativen und deswegen keine Demokratie haben."

Irrt da nicht der Vater des vorherigen Gedankens Uwe Steimle im taz Interview?

In der Diktatur gibt es sehr wohl, alltäglich kommuniziert, die Alternatitive"Ich bin denn mal weg", sei es im Knast, nach Drüben oder ganz aus dem Leben.

In der sogenannten Demokratie staatstragender Parteien, die ihre innerparteilichen Opposition schon mal, wie gesagt, unter 20 % kriegen im Hüben gibt es das heute alles auch, nur nicht mehr das

"Bin denn mal weg über die Mauer nach Drüben"

"Ich wähle nicht die CDU, obwohl ich hervorragend finde, wie sie sich für die sächsische Kulturlandschaft eingesetzt hat. Ich wähle auch nicht die FDP, die Grünen oder die SPD. Auch nicht die NPD oder die AfD. Meine Stimme bekommt, wer sich gegen Ungerechtigkeit und Krieg einsetzt. Im Übrigen halte ich es mit Tucholsky: „Wenn Wahlen etwas ändern würden, dann wären sie verboten.“,

meint Uwe Steimle und irrt nun auf sichtlich angehobenem Niveau mit Kurt Tucholsky.

Denn Wahlen wurden niemals erfunden, um mit Wahlen etwas zu verändern, sondern daran zu erinnern, dass irgendwo versteckt die Demokratie mit "Sieben Siegeln" hinter verschlossenen Türen steckt und Neues an vordemokratischen Verhältnissen ausheckt.

Wahlen sind insofern nicht Teil der "Demokratie Jetzt", sondern der vermaledeiten Erinnerungskultur:

"Da war doch was?", was meinst DU?"

JP

Übrigens:
. Als Hauptproblem Sachsens sieht Uwe Steimle die Bildungspolitik.

http://www.taz.de/Uwe-Steimle-ueber-die-Wahl-in-Sachsen/!144754/
Uwe Steimle über die Wahl in Sachsen
PolitikDeutschland
25. 08. 2014
DAS INTERVIEW FÜHRTE

GIL SHOLAT

https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/peer-steinbruecks-wahlkampf-v-wunderwaffe
Joachim Petrick
25.05.2013 | 03:18
Peer Steinbrücks Wahlkampf V- Wunderwaffe

Bundestagwahl 2013 Was für die CDU/CSU im Wahljahr 2009 Strategie der "Asymmetrischen Demobilisierung" war, ist für die SPD die Strategie der "Asymmetrischen Mobilisierung" im Jahr 2013

Asymmetrische Demobilisierung war die strategische Geheimwaffe mit der die CDU/CSU im Jahre 2009 die Bundestagswahl, im Jahre 2012 die Landtagswahl im Saarland gewonnen hat

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Geschrieben von

Joachim Petrick

Aktuelles: Meine sichere Route- Refugee-Airlift - Petition "Luftbrücke für Flüchtlinge in Not" an die MdBs des Bundestages erhofft Debatte

Joachim Petrick

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