VW, AKWs, GM, Shell, Exxon genug ist genug

TTIP wird vom Stapel gelassen, damit die AKW- , Auto- , Öl- , Gasindustrie Branche Staaten als Gesamtschuldner wg. Versäumnissen der Finanzaufsicht in Haftung nehmen kann

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Die Staatsanwaltschaft New York hat Ermittlungen gegen Exxon Mobil aufgenommen. Der Globalplayer steht unter dem Anfangsverdacht, interne Erkenntnisse über globale Erwärmung zurückgehalten und dadurch Investoren zu nicht vertretbar riskoreichen Engagements verführt zu haben

Hat Exxon Mobil Investoren durch Desinformation bewusst unkalkulierbaren Risiken ausgeliefert?

Die Staatsanwaltschaft des US- Bundesstaaates New York hat laut Bericht der «New York Times» (NYT) eine amtliche Untersuchung gegen die Ölgesellschaft Exxon Mobil eingeleitet. Die Firma ist gemäss jüngstem Börsenkurs rund 360 Milliarden Dollar wert und damit eines der kapitalstärksten Unternehmen der Welt. Exxon steht unter dem Anfangsverdacht, von Gefahren des Klimawandels und globaler Erwärmung gewusst zu haben, ohne Marktteilnehmern und vor allem die eigenen Anteilseigner zu informieren.

Mit Bekanntwerden der Untersuchung am Donnerstagnachmittag geriet der Börsenkurs von Exxon Mobil massiv unter Druck.

Laut der NYT hat die Staatsanwaltschaft die Firma ultimativ aufgefordert, zahlreiche Dokumente beizubringen. Im September hatte die private Organisation Inside Climate News – Trägerin eines Pulitzer-Preises – berichtet, die Führung von Exxon sei von eigenen Wissenschaftlern schon 1977 ausführlich über langfristige Risiken für das Klima informiert worden, das vom Verbrennen fossiler Brennstoffe ausgehe.

Doch die Manager hätten die Warnungen in den Wind geschlagen, Informationen darüber unterdrückt und proaktiv Gruppen finanziert, die, wider anderes Wissen, vehement behaupteten, dass durch CO2 Emissionen kein Klimawandel im Sinne von Erwärmumg,wenn überhaupt, eher von Abkühlung ausgehe.

Der Chef von Exxon Mobil, Rex Tillerson , bestritt die Anschuldigungen am Donnerstag in einem Interview mit dem Sender Fox Business. Im Gegenteil, Exxon Mobil habe sich stets unvoreingenommen an der Forschung über Klimawandel beteiligt und bestreite die Risiken nicht. Ja eben nur im umkehrten, im abkühlenden Sinne

Gleichwohl stellt sich nun erst recht die Frage, ist der Exxon Mobil Börsenkurs nachwievor mit Vorsatz hoch manipuliert?

Bei der Untersuchung der Staatsanwaltschaft geht es nur marginal darum, ob Exxon Mobil 1977 Gefahren für das Weltklima durch CO2 Emissionen widersinnig unter dem Aspekt der Abkühlung kommuniziert hat, bevor überhaupt vom Begriff CO2 als Treibhausgas die Rede war, zu welchem Zeitpunkt Exxon dabei welche Meinung vertreten, welche nicht vertreten hat.

Auf der Agenda steht viel mehr die Verpflichtung eines Unternehmens, die Aktionäre als Eigentümer und potenzielle Investoren nach bestem Wissen und Gewissen über die Chancen und Risiken des Unternehmens, angesichts von Megatrends, hinreichend und wahrhaftig umfassend zu informieren. Sollte Exxon bekannte Risiken unterdrückt haben, könnte das bedeuten, dass der Börsenkurs de facto und de jure in betrügerischer Absicht mit Vorsatz manipuliert wurde und wird.

Nach diesen Berichten der NYT schaukeln sich, dank gewisser sich gegenseitig widersprechender Experten spekulative Ansichten, Hoffnungen. Legenden hoch, die Untersuchung gegen Exxon Mobil könnten zu einer Lawine gegen andere Firmen des Energiesektors anschwellen und diese zu Kompensations- Zahlungen hoher Milliardenbeträge an Investoren zwingen.

Im Fall der Unterzeichnung von TTIP wären dann womöglich automatisch Staaten als "Gesamtschuldner" in Haftung wg. Organisationsverschuldens, Versäumnissen bei der Finanz- Aufsichtspflicht, zu Gunsten von Anteilseignern als Geschädigte.

Als historisches Beispiel werden da zu allererst die Hersteller von Zigaretten herangezogen, Philipp Morris, BAT, Americo Tabacco u. a., die, außer die Reemtsma AG in Deutschland, mit Milliarden Beträgen für ihre jahrzehntelangen Tabakgenußmanipulationen gebüsst hatten, weil sie das Risiko von Krebserkrankungen in ihrer Werbung als "Duft der freien Welt" kontakarierten, obwohl ihre eigenen Labors diese längst aufgedeckt hatten.

Das Beispiel anhaltenden Betrugs öffentlicher Meinung durch weltweit sogenannt friedliche Nutzung der Atomkraft durch staatlich hochsubventionierte Energieunternehmen wird dabei tunlichst vermieden.

Dabei wirft gerade der unabgestimmte Ausstieg 2011 Bundeskanzlerin Angela Merkels nach dem dreifachen GAU im AKW Komplex Fukushima in Japan vom Ausstieg aus dem rotgrünen Atomausstiieg 2002 ein besonderes Schlaglicht darauf, wie unversehens, auch ohne TTIP, aus Tätern Opfer, aus haftenden Schuldnern, hier die Energiekonzerne Vattenfall, REW, EON, EnbW de jure wundersam Gläubiger werden, die, wie im Fall Vattenfall vor einem Privaten Schiedsgericht in Washington D.C. Entschädigungsleistungen für den Ausstieg aus dem Ausstieg vom Atomausstieg von Deutschland verlangen.

Dabei erweist sich die Skandalisierung von Unternehmungen, gleich auf welchem Sektior, für den Laien erstaunlicher Weise eher als Anreiz zum Halten von Aktien in Rede stehender Branchen und Unternehmen, weil nun die Spekulation auf Entschädigung von welcher Seite zu wessen Gunsten, Lasten auch immer, ins Kraut schießend, anschwillt.

VW, GM, Ford, AKW. Betreiber, Reemtsma, Philipp Morris, BAT, BP, Shell, Exxon Mobil genug ist genug.

Nicht nur aufgrund der zu erwartenden Unterzeichnung von TTIP durch die EU, die Bundesregierung, sehe ich ein anderes Szenario als den europaweiten VW- Pfennig heraufdämmern, wie diesen Wolfgang Münchau in seiner akteullen S.P.O.N Kolumne kommen sieht

"Keine Rettung: Lasst VW pleitegehen - und helft den Arbeitnehmern"

Gleich, ob VW in Insolvenz geht oder nicht, als mithaftender Eigentümer und staatlicher Komplize beim Dieselgate, Abgasbetrug der Automobilbranche bleibt Deutschland Hauptadressat für Entschädingungsforderungen unterschiedlichster Art.

Diese Art Skandalisierung einer ganzer Branche, Dieselgate hin, Abgasbetrug her, sehe ich als Verdeckungsdebatte Richtung einer Verschleierung, dass der individuelle Kratfahrzeugverkehr im gegenwärtigen Ausmaß von Anfang an weltweit eine gigantische Fehlinvestition, übertroffen nur von der Atomindustrie, ist.

Seit dem Ersten Weltkrieg 1914 rollen, gleich, ob für den Sieg, Niederlagen, über alle Schützengräben hinweg, unentwegt staatlich subventioniert Räder für den Profit der Automobil- und Ölbranche, dazu für den Profit der Takak- Industrie, den Duft der freien Welt, in Form von Glimmstengeln als Adrenalinschub im rechten Mundwinkel von Landsern, Soldaten in der Pause von Gefechten zu Wasser, zu Lande und in der Luft.

Wie gesagt: Eben noch VW- Dieselgate, Abgasbetrug in jeder Runde, in aller Munde, schon stellt die Staatsanwaltschaft New York den Rohstoffgiganten Exxon Mobil unter den Anfangsverdacht, Wissen über die klimaschädliche Wirkung von C02 bei der Schürfung fossiler Rohstoffe,, Herstellung und weltweiter Verbreitung von Öl- und Gasprodukten als Brennstoff für Hausbrand, Treibstoff für Atomobile, Flugzeuge, Schiffe jahrzehntelang unterdrückt zu haben.

Wie sagte doch einst der Schweizer Dramatiker Friedrich Dürrenmatt (1921- 1990) "Biedermeier und Brandstifter" sinngemäß "Die Welt ist ein Ort zum Totlachen. Ein Ort wie eine Pulverfabrik ohne Rauchverbot, dem zum Totweinen saubere Luft fehtl. Dürrenmatt muss es als Schweizer wissen, die Schweiz verfügt quasi als allseits geduldet hofierter Ministaat über das Handelsmonopol von Rohstoffen aller Art, auch für die Herstellung von Schießpulver. Die Schweiz ist wie ein "Schützenverein" in dem man bei jeder Gelegenheit Freunde zum Totlachen treffen kann.

Untergehende Klassengesellschaften, wie das Deutsche Kaiserreich, die k.u.k. Donaumonarchie, das Osmannische Reich 1914 - 1918 im Ersten Weltkrieg, absterbende Branchen wie die Atom- , Automobil- , Öl- und Gasindustire sind brandgefährlich, sie suchen ihr Endheil nicht selten in eimem Showdown zu Lasten anderer Teile der Gesellschaften in Krisen, Kriegen, humanen Katastrophen als Fortstsetzung der Profitmaximierung mit Mitteln des militär- medizinisch- administrativ industriellen Finanz- Komplexes hochgerüstet entwickelter Länder.

JP

http://www.spiegel.de/wirtschaft/volkswagen-lasst-vw-pleitegehen-kolumne-a-1061431.html#js-article-comments-box-pager
Keine Rettung: Lasst VW pleitegehen - und helft den Arbeitnehmern
Freitag, 06.11.2015 – 14:37 Uhr
Eine Kolumne von Wolfgang Münchau

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45142279.html
DÜRRENMATT
06.02.1963
Ungeheuer abgeändert

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Geschrieben von

Joachim Petrick

Aktuelles: Meine sichere Route- Refugee-Airlift - Petition "Luftbrücke für Flüchtlinge in Not" an die MdBs des Bundestages erhofft Debatte

Joachim Petrick

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