Atmosphären der Stille

Studie Anna Schreiber hat eine „Phänomenologie des Schweigens“ verfasst. Ihre Erkenntnisse regen zum Philosophieren an
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2024
Sprachloses Staunen oder Unsagbarkeit der Liebe? Das Schweigen hat zahlreiche Dimensionen
Sprachloses Staunen oder Unsagbarkeit der Liebe? Das Schweigen hat zahlreiche Dimensionen

Foto: Martin Langer/Agentur Focus

Die akademische Philosophie kann sich mit abgelegenen theoretischen Fragen beschäftigen, die vom Alltag genauso weit entfernt sind wie die Exoplaneten der Astronomie. Sie kann sich auch geradewegs auf die aktuellen ethischen oder politischen Probleme der Gesellschaft stürzen. Oder sie greift sich ein wichtiges, überall gegenwärtiges Phänomen des menschlichen Lebens heraus und kartiert seine Vielfalt und Bedeutsamkeit. Ein solches Phänomen ist das Schweigen, und darüber hat die Philosophin, Kunsthistorikerin und Germanistin Anna Schreiber nun eine rund dreihundertseitige Phänomenologie des Schweigens geschrieben.

Das Werk ist eine Dissertation und darum in einem etwas trockenen, akademischen Stil verfasst, jener Ausdrucksweise, die man im geisteswissen