Vielleicht entsprang diese Karnevalsidee bösen, schwarzen Seelen, vielleicht auch einer lilienweißen Unschuld, die sich auf Öffentlichkeit und Interpretation gar keinen Reim machen kann (oder bisher konnte). Oder sie schaut viel mainstreamiger - nicht unbedingt gleichbedeutend mit harmloser - aus. (Fast) alles ist möglich.
Vielleicht wird man der Sache jetzt so lange hinterherbuddeln, bis nichts mehr möglich ist und die deutsche Öffentlichkeit dafür Gesinnungsgewissheit hat. Aber ob der Befund dann weiß, schwarz oder grau ausfällt: todsicher wird man den "Fall" dann ganz schnell wieder vergessen.
Deutschland wird nach dem Panzer das selbe Land sein wie vor dem Panzer.
Die meisten Panzer dienen der Friedenssicherung.
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» Keiner weiß Bescheid, 31.01.16
Kommentare 2
"Deutschland wird nach dem Panzer das selbe Land sein wie vor dem Panzer."
Das ist sicher wahr, weil dieses Deutschland die Basis ist, auf der diese Entgleisungen entstehen. Ob der Panzer vergessen wird (was ich nicht glaube) oder nicht: Dieses Bild ist ein Mem, das für einen Bewusstseinsinhalt steht, der von vielen geteilt wird. Dass der Westen die Regionen, aus denen die Flüchtlinge kommen mit seinen Panzern und anderem schweren Kriegsgerät, das er dorthin exportiert hat und mit dem er dort interveniert ist überhaupt erst so kaputt gemacht hat, dass den Menschen dort gar keine andere Wahl bleibt, als entweder zu fliehen oder von diesem Panzern getötet zu werden ist mehr als zynisch. Aber das wird als Zynismus in dem Zusammenhang und in der Form nicht wahrgenommen. Weil das Wissen über diese Zusammenhänge der Bevölkerung vorenthalten wird und dort nicht präsent ist. Im Gegenteil, was diese Menschen sehen ist: Wir werden knapp und knapper gehalten, man macht seit Jahren Druck nach unten und jetzt müssen wir uns auch noch mit potentiellen Konkurrenten um die immer knapperen Futtertöpfe prügeln. Eine Situation, die sich vor Ort in den prekären Schichten der Bevölkerung für den Einzelnen ja vermutlich auch ganz ähnlich so darstellen wird. Das, und nicht die Hintergründe im Zusammenhang mit dem Leid der Flüchtlinge werden als zynisch empfunden. Und dieser Zynismus äußert sich in diesem schrecklichen Bild. Wobei diese Leute in gewisser Weise wirklich unschuldig sind, weil deren Aggression sich gar nicht gegen die eigentlichen Ursachen richten kann, die ihnen nicht bewusst ist. Die Bosheit liegt vielmehr in dem System das, wie Sie schreiben seine Gesinnungsgewissheit wiedererlangen muss. Dafür müssen diejenigen verantwortlich gemacht werden, die mit ihrem bösartigen Humor das System aber eigentlich sogar entlarven, das die Flüchtlingswelle erzeugt hat. Deshalb ist die Bestürzung so groß und deshalb wird man sie abstrafen dafür. Dabei müsste man das Bild nur leicht verändern, um es in seiner Aussage umzukippen. Ein Dollarzeichen oder das Eurosymbol auf dem Geschützturm würden ausreichen, um den "Faschingspanzer" für seinen Einsatz unbrauchbar zu machen... Darüber hinaus fühlte ich mich komischerweise an das Canal+ Video erinnert, in denen die Panzer der ukrainischen Faschisten gezeigt wurden...
Ich finde die Sache schlimm. Und wenn ich beim allerbesten Willen etwas nicht mehr unter Satire einordnen kann, dann muss es weit gekommen sein. Und 'schlecht gemacht' ist eine schlechte Ausrede. Was soll an "Ilmtaler Asylabwehr" Satire sein..? Um sowas unbeabsichtigt zu fabrizieren muss jemand schon sehr (sehr sehr) fehl am Platze sein, wie ich meinen will. Da schreibt man doch "Fraukes Pfeffersprayer" drauf oder sowas. Aber aufregen darüber soll ich mich nicht. Mache ich dann auch nicht. Das Leben geht weiter, eventuell..