Abstiegskampf

Arminia, Arminia ... Ostwestfälischer Fatalismus obsiegt über Katastrophen und Triumphe

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Vor sieben Jahren schrieb ich nach dem Scheitern der Arminen im Abstiegskampf

Am Morgen hing die Melancholie über dem Teutoburger Wald, und das Lächeln der Oberbürgermeisterkandidaten auf den Plakaten wirkte leer.

Aber schon am Mittag hatten sich ostwestfälischer Fatalismus und Heiterkeit durchgesetzt: Die Kinder in der Kita nebenan sangen, und im ZiF blätterten fröhliche Forscher entspannt in den Zettelkästen Luhmanns.

Am Abend schließlich erschien der Mond über der Stadt, und die Verliebten raschelten in den Büschen.

Alles ist gut.

Nur dass die Schwarzen aus Paderborn demnächst erste Liga spielen, das ist eine echte Sauerei.

Heute, am Tag nach dem Klassenerhalt, sieht die Welt am Teuto ähnlich, aber anders aus: Melancholische Regenwolken hängen über dem Gebirge, Plätze und Straßen sind menschenleer, nur vorm Impfzentrum stauen sich impfwillige Impfberechtigte, Kitas und Schulen stehen lautlos und mürrisch im Nieselregen, die Luhmann-Forscher warten zuhause ungeduldig auf die Öffnung der Zettelkästen im ZIF, die Verliebten meiden die Gebüsche, kuscheln sich lieber in den Kissen und die Schwarzen aus Paderborn dümpeln wieder im Niemandsland der 2. Liga.

Ostwestfälischer Fatalismus triumphiert eben über Niederlagen und Siege.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

koslowski

"In Saloniki / weiß ich einen, der mich liest, / und in Bad Nauheim./Das sind schon zwei." (Günter Eich, Zuversicht)

koslowski

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