Bloomsday 2016

16. Juni 1904 Ein Tag im Leben des Leopold Bloom, Anzeigenaquisiteur in Dublin, und ein Panorama des alten Europa vor seinem Untergang

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„Es gibt keine Vergangenheit, keine Zukunft, alles verläuft in einer ewigen Gegenwart.“

Wäre ich ein Kenner und Liebhaber des Ulysses und hielte mich an diesem Tag in Dublin auf, nähme ich ein Gorgonzolabrot und ein Glas Burgunder bei Davy Byrne’s (21, Duke Street, Nähe Grafton Street) zu mir und gäbe mich später am Strand von Sandymount unanständigen Dingen hin.

Da ich jedoch in Bielefeld bin und zu jenen Liebhabern des Ulysses zähle, die immer schon mal den Ulysses lesen wollten, werde ich im Seekrug einen hausgemachten Pickert essen, im Strandkorb nebenan, wenn das Wetter es erlaubt, das 11. Kapitel (Sirenen, in der Bar des Ormond-Hotels gegen 16:00 Uhr) lesen und am frühen Abend im hiesigen Irish Pub herrliches Herforder trinken. Anders als Bloom, der erst am frühen Morgen des 17. Juni zu Molly zurückkehrte, werde ich mich wohl bereits gegen 21:00 zu Hause einfinden, um mit der Gattin dem Spiel der Deutschen und Polen zuzuschauen. Danach vielleicht noch ein Whiskey und dann, wenn nichts dazwischen kommt, das Finale:

Er legte die Kleidungsstücke auf einen Stuhl, zog seine eigene noch verbliebene Kleidung aus, holte unter dem Keilkissen am Kopfende des Bettes ein zusammengefaltetes langes weißes Nachthemd hervor, steckte Kopf und Arme durch die dafür vorgesehenen Öffnungen des Nachthemds, legte ein Kissen vom Kopfende ans Fußende des Bettes, richtete entsprechend das Bettzeug und begab sich ins Bett.

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Geschrieben von

koslowski

"In Saloniki / weiß ich einen, der mich liest, / und in Bad Nauheim./Das sind schon zwei." (Günter Eich, Zuversicht)

koslowski

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