Das Frühjahr kommt

Radwechsel Poem in der Manier eines alten Meisters. Der hat einen kurzen Auftritt.

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Ihre Freitag-Redaktion

Wieder mal Radwechsel ( Sorry, B.B. )

Ich steh‘ in der Werkstatt

so gegen Mittag und warte.

Der Monteur wechselt die Räder

von Winter zu Sommer.

Durch die offene Tür dringen

die kalten Strahlen der Sonne

und das Kreischen eines

Streifenwagens im Einsatz.

Ein Dichter mit Ledermantel und

Zigarre stürzt herein,

fragt nach dem Fahrer,

flucht und verschwindet zur Landstraße.

Im Kofferradio singt einer

fröhliche Weisen, und die

Nachrichten um zwölf berichten

von Toten in Herne.

Ich bin ganz gern wo ich herkomme.

Ich bin ganz gern wo ich hinfahre.

Darum erwarte ich den Radwechsel

mit Gleichmut.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

koslowski

"In Saloniki / weiß ich einen, der mich liest, / und in Bad Nauheim./Das sind schon zwei." (Günter Eich, Zuversicht)

koslowski

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