Nach der Führung durch’s Schloss begegneten wir zwei portugiesischen Touristen, die uns beim Espresso erklärten, jedes Schulkind in ihrem Land kenne den erfolgreichen Feldherrn, Artilleristen und Militärtheoretiker aus der niedersächsischen Provinz: Graf Wilhelm Friedrich Ernst zu Schaumburg – Lippe aus Bückeburg. Der habe als Kommandant einer englischen Interventionsarmee die spanische Aggression gegen ihr Land erfolgreich abgewehrt.
Wir konsultierten das Internet und erfuhren, dass Graf Wilhelm auch ein Sieger der Schlacht bei Minden (gegen die Franzosen, 4886 Tote) und außerdem Freimaurer und Gastgeber von Voltaire gewesen ist. Er soll militärische Gewalt nur als Verteidigungskrieg für moralisch legitim gehalten haben.
Als wir später auf der Rückfahrt das frisch renovierte Kaiser-Wilhelm-Denkmal bei Porta Westfalica passierten (2500 Besucher täglich), zeigten wir dem deutschen Kaiser den Stinkefinger und wünschten dem regierenden Fürsten Alexander von Schaumburg – Lippe und seiner aktuellen Freundin Mahkameh Navabi, einer Pianistin aus dem Iran, für die Zukunft alles Gute.
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