Impflotto am Mittag

Corona 12 Uhr mittags werden allerorts Restimpftermine vergeben, das allerdings stößt auf Kritik wegen der Chancenungleichheit das jede/r eine Chance hat Termine zu bekommen.

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In fast allen Städten werden Restimpftermine um 12 Uhr mittags vergeben, genau das sorgt für Unmut bei gewerblich Arbeitenden weil ihnen zu dieser Uhrzeit der Zugang zu schnellen Internet meist verwehrt ist weil sie arbeiten oder auf dem Weg zur Arbeit sind.

So war es nicht überraschend das sich auch Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard für dieses Verfahren entschied als 2000 AstraZeneca Impfdosen mehr zur Verfügung standen als Impflinge. Ich selber habe bereits im Januar als die ersten Impfdrängeleien bekannt wurden der Senatorin in einer E-Mail vorgeschlagen eine Impfdatenbank an zu legen mit der man nach Priorität auch kurzfristig Impfwillige zur Impfung einbestellen kann, deshalb habe ich wenig Verständnis das man ein Verfahren wählt bei dem Besserverdienende die bessere Chance haben an einen Impftermin zu kommen. Besonders Arbeitnehmende in sozialen Brennpunkten bräuchten die Impfung dringender als Journalist*innen, Anwält*innen, Steuerberatende und andere die sich besser isolieren können. Hinzu kommt das Intensivmediziner und Epidemiolog*innen seit Monaten fordern das gezielter in sozialbenachteiligten Stadtteilen geimpft werden sollte. Laut einer Umfrage im Bremer Güterverkehrszentrum konnte am 5.Mai von 500 Befragten nur eine Person einen der begehrten Impftermine ergattern und das wohl auch nur weil ihr am Arbeitsplatz erlaubt war auf das Laptop am Arbeitsplatz zurück zu greifen. Übrigens hat das GVZ laut AOK Bremen die höchste Zahl an Infizierten nach Pflegeeinrichtungen. Nun wurden wohl viele mit AstraZeneca versorgt die im Home-Office oder in einem Einzelbüro arbeiten.

Es wäre endlich an der Zeit das die Bundesländer ihre Impfstrategie erweitern und sie an das Infektionsrisiko anpassen statt Impflotto zu spielen von denen nur eine Gruppe profitiert die sich in jeder Krise unsolidarisch zeigt.

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