Die Inszenierung lebt vor allem vom Kontrast zweier Welten: von der Eleganz und der bis ins Detail ausgefeilten Auftritte der Diven, die ohne Blanche Kommerell und Almut Zilcher heute zum Quartett schrumpften, in der Rolle des alten Moor auf der Bühne und von den dazwischen als Live-Video eingespielten Exzessen der Räuberbande um Karl Moor (Jonas Sippel), die die Nonnen schänden und am Ende des Abends nackt auf die Bühne kommen.
Der Abend leidet etwas unter der Textverständlichkeit, so dass man seinen Schiller kennen sollte, um immer auf der Höhe des Geschehens zu bleiben. An die beiden großen „Räuber“-Inszenierungen der jüngeren Vergangenheit von Leander Haußmann am BE und von Ulrich Rasche mit seinen riesigen Walzen und Bändern am Residenztheater reicht dieser auf 1 Stunde 45 Minuten gekürzte Abend zwar nicht heran, aber als Patchwork-Experiment ganz verschiedener Theater-Stile ist er allemal interessant.
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