Draußen in meinem Kopf

Film-Kritik In einigen Programmkinos läuft das bemerkenswerte Kino-Debüt "Draußen in meinem Kopf". Ein Kammerspiel über zwei junge Männer im Pflegeheim.

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Wim Wenders bringt frischen Wind ins deutsche Kino. Seine besten Filme „Paris, Texas“ und „Himmel über Berlin“ liegen zwar schon drei Jahrzehnte zurück. Seinem Wim Wenders Stipendium, das seine 2012 gegründete Stiftung gemeinsam mit der Film- und Medienstiftung NRW jährlich seit 2014 vergibt, haben wir ein bemerkenswertes Debüt zu verdanken.

Eibe Maleen Krebs wurde als eine der ersten Stipendiatinnen ausgewählt und konnte damit ihr Kino-Erstlingswerk „Draußen in meinem Kopf“ entwickeln. Inspiriert von wahren Begebenheiten zeigt sie, wie in einem Pflegeheim zwei Welten aufeinander prallen: hier der mit Muskeldystrophie ans Bett gefesselte Sven, der seine Verletzlichkeit hinter sarkastischen Bemerkungen versteckt, dort der schüchtern-naive Christoph, der nach dem Abitur noch seinen Platz im Leben sucht und ein Freiwilliges Soziales Jahr beginnt.

Die Regisseurin entwickelte mit ihren beiden Hauptdarstellern ein überzeugendes Kammerspiel, das sich auf engstem Raum in Svens Zimmer abspielt. Langsam ändern sich die Kräfteverhältnisse: Svens harte Schale wird durchlässiger, Christoph wird selbstbewusster und erarbeitet sich ein Vertrauensverhältnis. Dieses Entwicklungsdrama wird von den beiden Hauptdarstellern überzeugend gespielt, für beide ist es ihre erste größere Kinorolle: Den Sven spielt Samuel Koch, der im Dezember 2010 bei einer „Wetten, dass?“-Stuntaktion vor Millionenpublikum schwer verunglückte, seitdem gelähmt ist, dennoch sein Studium fortsetzte und seit 2014 auf der Bühne in Darmstadt zu erleben ist.

Eine Entdeckung ist Nils Hohenhövel als Christoph, der schon während seines Studiums in Leipzig regelmäßig auf der Studiobühne des Schauspiels Köln spielt.

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