Georgisches Drama "Hostages"

Berlinale 2017/Panorama Der georgische Regisseur Rezo Gigineishvili (Jahrgang 1982) hatte laut Berlinale-Katalog schon einige Publikumserfolge in seiner Heimat und in Russland.

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Als Stoff für sein Debüt auf einem der großen internationalen Festivals wählte der Filmemacher ein Ereignis, das sich ein Jahr nach seiner Geburt zu Sowjetzeiten in Tiflis zutrug.

Für den Tag nach der Hochzeit planen die Freunde, einen Linienflug auf einer kaum frequentierten Inlandsstrecke zu kapern und sich über die nahe Grenze in die Türkei abzusetzen. Sobald die Gruppe das Flugzeug betritt und sich die Ereignisse verdichten, zeigt das Nachwuchs-Regietalent sein Können.

Ein packendes Drama nimmt seinen Lauf, da einige unerwartete Umstände den Fluchtplan erschweren. Als der Entführungsversuch vereitelt ist, schildert der Regisseur sehr präzise, mit welchen Methoden totalitäre Staaten gegen solche „Parasiten“ vorgehen, wie die Flüchtlinge hier explizit genannt werden. Der Film zeigt, wie sich die gleichgeschalteten Jugendorganisationen öffentlich mit inszenierter Abscheu vom Fluchtversuch ihrer Kommilitonen distanzieren und wie auch Angehörige in Sippenhaft genommen werden.

Eine Schwäche des Filmes ist, dass das Generationenporträt der jungen Erwachsenen, die sich 1983 in der bleiernen Breschnew-Ära nach (Reise)-Freiheit sehnten, in der zähen ersten Hälfte zu blass bleibt.

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