"Hitlers Hollywood"

Film-Kritik Der Filmkritiker Rüdiger Suchsland bietet einen essayistischen Streifzug durch das Kino der NS-Zeit.

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Die Stärke des von ZDF und arte co-produzierten Films ist, dass er eine kurzweilige Einführung in dieses Kapitel der Filmgeschichte gibt. Es dominierten Revuen mit beliebten Stars wie Marika Rökk und Johannes Heesters und Melodramen aus einer idyllischen, heilen Welt. Neben diesen eskapistischen Unterhaltungsfilmen gab es natürlich auch die Werke, die mehr oder minder subtil die Propaganda des totalitären Regimes transportierten: "Hitlerjunge Quex" über einen Jungen, der sich gegen seinen kommunistischen Vater und für die männerbündische Romantik der gleichgeschalteten Jugendorganisation entscheidet. Oder Leni Riefenstahls bildgewaltige Werke "Triumph des Willens" oder "Olympia 1936", die den idealen "arischen" Körper feiern. Oder Veit Harlans "Jud Süß", der mit antisemitischen Stereotypen arbeitet. Oder "Ich klage an", der als Rechtfertigung des Euthanasieprogramms gelesen werden kann.

Die Schwäche des Films ist, dass bei dem Versuch, über die mehr als 1.000 Filme, die während dieser Zeit gedreht wurden, in knapp 100 Minuten zu berichten, zwangsläufig vieles nur angetippt werden kann. Es wäre zum Beispiel interessant gewesen, noch mehr über Helmut Käutner und die Freiräume, die er in "Große Freiheit Nr. 7" nutzte, zu erfahren.

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