"Jugend ohne Gott" frei nach Horváth

Film-Kritik Der Schweizer Regisseur Alain Gsponer verlegte Ödon von Horváths Roman aus dem Faschismus in eine dystopische Zukunft.

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In einer Mischung aus Assessment Center und Survival Camp filtert die Psychologin Loreen (Anna Maria Mühe mit sanfter Stimme und stahlblauen Augen) die Bewerber einer privaten Elite-Uni heraus. Die Aspiranten sollen – zumindest für den äußeren Schein – ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen. Die Leichen, über die sie in dieser darwinistischen Auslese gehen, müssen möglichst geschickt unter den Teppich gekehrt werden.

Seine Botschaft vermittelt dieser gut gemeinte Film überdeutlich, mahnend erhebt er seine Zeigefinger gegen den Leistungsdruck in der Turbogesellschaft und die Mitmenschlichkeit, die auf der Strecke bleibt.

Die Geschichte wird im Stil Akira Kurosawas nacheinander aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt, bis die Puzzle-Teile des Thrillers ein Gesamtbild ergeben. Die Schwäche des Films sind jedoch, dass die Handlung von einem penetranten, emotionalen Klangbrei überdeckt wird und dass die Figuren sehr klischeehaft gezeichnet sind.

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