Kaurismäkis "Die andere Seite der Hoffnung"

Film-Kritik Kaurismäkis neuer Film ist beides: sowohl die von ihm seit den 80ern gewohnte finnische, melancholische Tragikomödie, als auch ein politisches Statement zur Integration.

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Der Kopf des syrischen Flüchtlings Khaled (Sherwan Haji) taucht langsam aus einem Berg von Kohle-Briketts auf. Vorsichtig lugt er nach links und rechts, als „blinder Passagier“ versteckte er sich in dieser Schiffslieferung. Die schwarze Farbe kann er sich erst einige Szenen später aus dem Gesicht waschen. Dann wird auch endlich das erste Wort in Aki Kaurismäkis „Die andere Seite der Hoffnung“ gesprochen: „Shower?!“ fragt Khaled einen Obdachlosen.

Zwischen diesen beiden Momenten lernen wir die zweite Hauptfigur des Films kennen: Wikström (Sakari Kuosmanen) hat die Schnauze voll: er streift sich den Ehering vom Finger, legt ihn seiner Frau wortlos auf den Tisch und verschwindet grußlos mit seinem Wagen. Das zurückgelassene Lockenwickler-Wrack versenkt den Ehering angewidert und ebenso kommentarlos im überquellenden Aschenbecher.

Ausführlichere Kritik

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