Die amerikanische Feministin und Cyborg-Theoretikerin Donna Haraway stand im Zentrum der ersten Gedankenskizzen dieses Abends. Im Lauf des Probenprozesses lösten sich Pollesch und sein Ensemble, was für ihre Arbeitsweise nicht ungewöhnlich ist, jedoch so weit von den ersten Entwürfen, dass Haraway außer im Titel des Abends nur noch in Spurenelementen zu finden ist. Stattdessen rückte Brechts „Straßenszene“ in den Mittelpunkt: modellhaft entwickelte er sein episches Theater in diesem Text über die polizeilichen Ermittlungen nach einem Autounfall.
Der Abend wird zum Sketch, der den Hollywood-Blockbuster „Transformers“ mit dem V-Effekt und einigen Kalauern mixt. Nach der Auseinandersetzung mit epischem und klassischem Repräsentaionstheater treiben Pollesch und seine Spieler*innen noch ihre Späße mit einem Schauspieler namens Harry, der durch diese Aufführung geistert und seinen „Lear“ nur in der Küche oder hinter der Bühne, aber niemals vor Publikum spielen kann.
„(Life can be sweet) Donna“ ist eine ziemlich selbstreferentielle Komödie, bei der vor allem Theaterwissenschaftlern und -historikern das Herz aufgehen mag.
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