"Love it or leave it!" am Gorki Theater

Zur Lage in der Türkei Vieles sprach dafür, dass es eine der spannendsten Inszenierungen dieser Spielzeit hätte werden können.

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Nurkan Erpulat und sein Dramaturg Tunçay Kulaoğlu wollten in ihrer Stückentwicklung „Love it or leave it!“ die Lage in der Türkei beleuchten. Im Wochentakt erreichen uns neue Horrormeldungen über Schikanen gegen die Oppositionsparteien und kritische Medien, angesichts der Verhaftungswellen und Massenentlassungen. Die EU und Kanzlerin Merkel wirken recht hilflos angesichts des autoritären Kurses von Premier Erdogan, der sich Schritt für Schritt weiter von demokratischen Werten verabschiedet und Strukturen zerstört.

Schon die ersten, wie Kaugummi in die Länge gezogenen Minuten lassen ein mulmiges Gefühl entstehen. Das Ensemble sitzt schweigend auf der abschüssigen Bühne von Alissa Kolbusch und rührt in ihren Tee- oder besser Çay Tassen. Im Zentrum kauert Lea Draeger im blutroten Kleid, mit einem Strick um den Hals. Ein recht plattes Bild für ein Land im Würgegriff des Autokraten Erdogan…

Taner Şahintürk tritt anschließend an die Rampe und hält einen Monolog in einer Fantasiesprache, die an Türkisch erinnern soll. Leider ist dies nicht der erhoffte Befreiungsschlag für den Theaterabend, sondern der Auftakt für eine lose Abfolge kleinerer Nummern, die meist nicht über Slapstick hinauskommen.

Ausführlichere Kritik ist hier zu lesen

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