Mayenburgs "Peng" an der Schaubühne

Theater-Kritik Marius von Mayenburg brachte im Globe der Schaubühne seine Satire "Peng" mit Sebastian Schwarz zur Uraufführung.

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Zunächst sitzt er da nur und kommentiert altklug das Verhalten seiner neurotischen Eltern: Vicky (Marie Burchard) und Dominik (Robert Beyer) sind Klischeebilder eines Prenzlauer Berg-Paares. Wenn Vicky nicht gerade damit beschäftigt ist, sich als Therapeutin um ihre Nachbarinnen zu kümmern oder ihren bemitleidenswerten Mann zum Einkaufen in den Bioladen zu schicken, bewundert sie die Fähigkeiten ihres angeblich hochbegabten Sohnes. Er kann noch so das Trommelfell quälend über die Geige kratzen, seine verzückte Mutter wird auf jeden Fall vom außergewöhnlichen Talent ihres Sprösslings schwärmen.

Diese Karikatur von Helikopter-Eltern ist natürlich eine sichere Bank für den einen oder anderen Lacher im Publikum, das dieses aus Marius von Mayenburgs Vorgänger-Werk „Stück Plastik“ vertraute Prenzlauer Berg-Bashing dankbar aufnimmt.

Das erste Problem dieses Abends zeigt sich recht früh, nämlich schon in der Geburtsszene: Sebastian Schwarz wird in einen überdimensionalen Luftballon gesteckt, aus dem er von Hebamme Schwester Hedwig (Damir Avdic als Trash-Figur mit Bart, blonder Perücke und Schwesternkittel) zur Welt gebracht. „Peng“ ist in Momenten wie diesen keine treffsichere Satire, sondern zu oft zu nah an der Klamotte.

Vor allem in der sich zäh dahin schleppenden zweiten Stunde leidet "Peng" zusätzlich unter thematischer Überfrachtung.

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