Die erste halbe der knapp zwei Stunden schleppt sich recht zäh dahin. Erst als die Ermittlungen beginnen, kommt der raffinierte Plot in Gang, der bereits zum vierten Mal als Filmvorlage dient. Leider ist diese neue Verfilmung ähnlich altbacken wie die bekannteste Kino-Adaption aus dem Jahr 1974 mit Sir Peter Ustinov, die regelmäßig, vor allem im Feiertagsprogramm, im TV wiederholt wird. Negativ fällt vor allem der süßliche Klangteppich auf, der fast den gesamten Film unterlegt.
Bei der Auflösung des Falls gibt Kenneth Branagh seinem Poirot eine stark melancholisch-selbstzweiflerische Note und hebt sich damit von früheren Fassungen ab. Ansonsten handelt es sich bei seinem „Mord im Orient-Express“ um solides Unterhaltungskino, das den bekannten Stoff routiniert, aber auch mit recht viel Patina neu verpackt.
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