Immer wieder lässt der Regisseur Winding Refn sein Talent aufblitzen. In kurzen Momenten sind starke Bilder zu erleben, die sich ins Gedächtnis einbrennen. Über weite Strecken der knapp zwei Stunden herrscht aber Leerlauf, da der Film nur um sich und seine narzisstischen Hauptdarstellerinnen kreist. Einer der wenigen Sympathieträger ist Dean (Karl Glusman in einer Nebenrolle).
Bei der Premiere in Cannes 2016 wurde „The Neon Demon“ ausgebuht und ging bis auf einen Soundtrack Award für Cliff Martinez bei der Preisverleihung leer aus. Der Film ist wegen seiner brutalen Szenen, die im letzten Drittel auch nicht vor Nekrophilie, Kannibalismus, aufgeschlitzten Bäuchen und herausgerissenen Augäpfeln zurückschrecken, ab 16 Jahren freigegeben.
Diese drastischen Mittel wären gar nicht nötig gewesen, um der Modewelt den Spiegel vorzuhalten.Wie glamour-süchtig und oberflächlich diese Szene ist, die Nicolas Winding Refn bei einigen Werbe-Drehs für Mode-Labels kennenlernte, wird auch so in „The Neon Demon“ sehr deutlich.
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