Wir sind viele- Helden der Faulheit Teil2

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Rene Descartes 1596-1650:

Ich fürchte das Ansehen mehr, als ich es wünsche, da ich meine, dass es in irgendeiner Weise Freiheit und Muße derjenigen, die es erwerben, herabmindert, und beide Dinge besitze ich so vollständig und schätze sie derart, dass es keinen Monarchen auf der Welt gibt, der reich genug wäre, um sie mir abzukaufen.

Voltaire, 1694-1778:

Gott hat und in die Welt gesetzt, damit wir uns amüsieren. Alles übrige ist platt und scheußlich und erbärmlich.

Groucho Marx, 1895-1977:

Was man nicht im Bett tun kann, ist nicht wert, getan zu werden.

Oscar Wilde, 1854-1990:

Gar nichts tun, das ist die allerschwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt.

Alexandre Dumas, 1824-1895:

Der Mensch ist nicht beschaffen, um zu arbeiten. Der Beweis: er wird müde davon.

Hildegard von Bingen, 1098-1179:

Der Mensch muss sich aber hüten, durch zu viel Arbeit seinen Leib zu töten.

Friedrich Nietzsche, 1844-1900:


Allgemein ist die Hast, weil jeder auf der Flucht vor sich selbst ist.

Georg Büchner, 1813-1837 ( aus Leonce und Lena):

Und ich werde Staatsminister, und es wird ein Dekret erlassen, dass, wer sich Schwielen an die Hände schafft, unter Kuratel gestellt wird; dass, wer sich krank arbeitet, kriminalsitisch strafbar ist; dass jeder, der sich rühmt, sein Brot im Schweiße seines Angesichts zu essen, für verrückt und der menschlichen Gesellschaft gefährlich erklärt wird; und dann legen wir uns in den Schatten und bitten Gott um Makkaroni, Melonen und Feigen, um musikalische Kehlen, klassische Leiber und eine kommode Religion!

George Orwell, 1903-1950:

Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei.

Papst Stephan VI, -897:

Arbeit, die nicht Spaß macht ist Schinderei.

Wilhelm Busch, 1832-1908:

Ich gedachte still zu sitzen,
Doch sogleich begann das Treiben:
Du mußt gehen, laufen, schwitzen,
Um so forsch wie wir zu bleiben.

Und sie wollten mir nach ihrer
Mode keine Ruhe gönnen,
Gleich wie Boten und Hausierer
Sollt ich hin und wider rennen.

Ich besah mir diese Geister,
Diese ungestümen Treiber.
Oft sind solche weisen Meister
Grad die ärgsten Klageweiber.

Mahatma Gandhi, 1869-1948:

Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig die Geschwindigkeit zu erhöhen.

Leo Tolstoi, 1828-1910:

Wenn ihr behauptet, alle müssten arbeiten, dann sollen es mir alle diese Reichen, die nichts tun, erst einmal vormachen.

Paul Lafargue, 1848-1910:

Um der Konkurrenz zwischen Mensch und Maschine freie Bahn zu verschaffen, haben die Proletarier die weisen Gesetze, welche die Arbeit der Handwerker der alten Zünfte beschränkten, abgeschafft, die Feiertage unterdrückt. Denkt ihr, daß die Arbeiter, als sie damals von sieben Tagen nur fünf arbeiteten, nur von Luft und frischem Wasser gelebt hätten, wie die verlogenen Ökonomen uns vorerzählen? So ein Quatsch! Sie hatten Mußezeit, um die irdischen Freuden zu kosten, um zu lieben und zu scherzen, um vergnügt zu Ehren des lustigen Gottes des Müßiggangs Tafel zu halten. Das grämliche, im Protestantismus verheuchelte England hieß damals das »fröhliche England« (Merry England). Rabelais, Quevado, Cervantès, die unbekannten Verfasser der Schelmenromane lassen uns das Wasser im Mund zusammenlaufen mit ihren Schilderungen jener monumentalen Schlemmereien , die man sich damals zwischen zwei Schlachten und zwei Verheerungen schmecken ließ und bei denen »an nichts gespart wurde«. Jordaens und die niederländische Schule haben sie uns auf ihren lebenslustigen Gemälden dargestellt. Erhabene Riesenmägen, was ist aus euch geworden? Erhabene Geister, die ihr das ganze menschliche Denken umfaßtet, wo seid ihr hin? Wir sind durch und durch verzwergt und entartet. Die Entbehrungen, die Kartoffel, gefärbter Wein und der preußische Schnaps haben in raffinierter Verbindung mit Zwangsarbeit unsere Körper erschlafft und unseren Geist verkleinert. Und während der Mensch seinen Magen zusammenschnürt und die Produktivität der Maschine wächst, wollen uns die Ökonomen die Malthussche Theorie , die Religion der Enthaltsamkeit und das Dogma der Arbeit predigen? Man sollte ihnen lieber die Zunge ausreißen und den Hunden zum Fraß vorwerfen.



Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

lebowski

Ein Leben zwischen Faulenzerei und Leiharbeit.

Avatar

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden