Philipp Oswalt zu Berliner Schloss und Garnisonkirche: „‚Zweifel‘ galt als Schändung“

Interview Der Architekt Philipp Oswalt will die Deutungsmacht über das Stadtschloss in Berlin und die Garnisonkirche in Potsdam nicht Rechtsradikalen überlassen. Was schwebt ihm vor?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2024
Die rekonstruierte Wetterfahne der Garnisonkirche wird bislang in einem Edelstahlkäfig am Boden ausgestellt
Die rekonstruierte Wetterfahne der Garnisonkirche wird bislang in einem Edelstahlkäfig am Boden ausgestellt

Foto: Sophie Kirchner/laif

Philipp Oswalt, Professor für Architekturtheorie und Entwerfen an der Universität Kassel, kommt gerade aus einem Gerichtsprozess. Der emeritierte Theologe Richard Schröder, Vorsitzender des Fördervereins Berliner Schloss, warf ihm vor, einem Großspender des Schlosses Antisemitismus unterzumogeln. Oswalt klagt seit zwei Jahren gegen Schröder, seine Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel: Er deckt rechte Netzwerke und Personen auf, die mit Stadtschloss und Potsdamer Garnisonkirche wieder preußischen Barock in die Innenstädte hoben.

der Freitag: Herr Oswalt, Potsdamer Garnisonkirche, Berliner Stadtschloss – was sind das für Symbole oder Bildpolitiken, die da ins Stadtmobiliar eingefügt wurden?

Philipp Oswalt: Die Fälle sind untersch