„Bucket List“ an der Schaubühne: Stolpern in fremden Erinnerungsfetzen

Bühne Zwischen Broadway-Schlagern und düsterer Melancholie: Yael Ronen und Shlomi Shaban suchen an der Schaubühne in Berlin Wege, den Zumutungen der Realität zu entkommen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2023
In Yael Ronen und Shlomi Shabans „Bucket List“ stolpert es sich nur so durch die Erinnerungen
In Yael Ronen und Shlomi Shabans „Bucket List“ stolpert es sich nur so durch die Erinnerungen

Foto: Ivan Kravtsov

Am Ende verklingt eine Halbkadenz im Dunkeln, die Tonika fällt aus: keine Erlösung, kein Entrinnen. Aber: „Never stop imagining“, das hat Damian Rebgetz soeben noch gesungen. Gemeinsam mit Moritz Gottwald hat er an diesem Abend Robert verkörpert – im wahrsten Sinne des Wortes, denn mehr als Körper ist von dieser Figur nicht übrig, nachdem ihre Erinnerungen entfernt wurden.

Ahnungs- und orientierungslos war er, waren sie, gespalten, gut eineinviertel Stunden zuvor erwacht. Eben erklang noch ein Lied über den Krieg – „War sings. (Come along and sing with it.)“ –, nun ist alles fort. Mit den Erinnerungen verschwinden auch die Wunden der Vergangenheit.

Yael Ronen und Shlomi Shabans Protagonist sucht Erinnerungen

Das sind die