Queerfeministisches Kollektiv Cocoon: Geschützt gebären

Hebammen* Ein Hebammenkollektiv hilft queeren Menschen in Berlin bei Fragen rund um die Geburt und das Kinderkriegen. Über das Gebären als politischen Akt und einen dringend benötigten, geschützten Raum
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2023
Vanessa Böhm (links) und Cato Warm (rechts) vom Hebammen*kollektiv Cocoon
Vanessa Böhm (links) und Cato Warm (rechts) vom Hebammen*kollektiv Cocoon

Foto: Diana Pfammatter für der Freitag

Es ist fast fünf Uhr in der Früh, als die Hebammen* die Wohnung der Gebärenden und ihrer Partnerin betreten. Der Geburtspool im Wohnzimmer ist bereits aufgebaut, das Licht ist gedämpft. Das Wasser, das die Wanne ausfüllen soll, läuft auch schon. Seit vier Stunden hat die schwangere Person kräftige Wehen, die ganze Nacht habe das Paar nicht geschlafen. Eine Hebamme* hört nach den Herztönen des Kindes im Bauch und ertastet mit den Händen die Position.

Die Kollegin dokumentiert es und kümmert sich um Dinge, die noch gebraucht werden: heißes Wasser, Tee, Handtücher. Ihre Partnerin spricht der Gebärenden gut zu und massiert sie. Langsam dämmert es draußen. Die Vögel zwitschern vor dem Fenster. Die Gebärende