Film „Monolog für einen Taxifahrer“ schafft es 1962 nicht ins DDR-Fernsehen

Zeitgeschichte Zu renitent und systemkritisch: Mit seinem Fernsehfilm „Monolog für einen Taxifahrer“ testet der Regisseur Günter Stahnke mit einer Berliner Weihnachtsgeschichte die nach dem Mauerbau der DDR-Kunst versprochenen größeren Freiräume
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2022

„Da war der kleine Tannenbaum sehr traurig, er wäre so gern aus dem Wald geholt worden. Mitten im Zimmer wollte er stehen, kräftig leuchten und sich über all die glücklichen Gesichter ringsherum freuen“, sagt die Off-Stimme eines Kindes anmutig und unbekümmert. Und wird überhört. Im Fernsehfilm Monolog für einen Taxifahrer, den das DDR-Fernsehen 1962 in seinem Weihnachtsprogramm ausstrahlen will, herrscht zwar an Weihnachtsbäumen kein Mangel, die in Berlin hastig übers Trottoir geschleppt werden oder Auslagen von Kaufhäusern dekorieren, aber mit glücklichen Gesichtern ist es nicht weit her. Trübsinnige und traurige, genervte, sehnsüchtige oder festlich aufgeräumte sind zu haben in diesem 40-Minuten-Strei