Frankfurter Buchmesse-Nachlese

Buchmesse Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Frankfurt ist vorbei; nächster Branchen-Großtermin ist Leipzig 2015. Was macht das Faszinosum Buchmesse aus? Ein subjektiver Rückblick.

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Das Objekt, um das sich auch in Frankfurt letztlich alles drehte. Foto: Nevit Dilmen. Quelle: Wikipedia / Wikimedia Commons. Lizenz: Creative Commons »Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert«.

Mit der Buchmesse lässt sich planen. Der Frankfurter Oktobertermin ist fast ein Fixpunkt im Jahreskalender – gefühlt irgendwo in der Mitte zwischen Sommer- und Weihnachtsferien. Für die Branche sind Frankfurt sowie die Leipziger Frühjahrsmesse die zentralen Taktgeber – Frankfurt für das Herbst- und Leipzig für das Frühjahrsprogramm. Bücher ohne Ende, ein El Dorado für Literaturfans und Bücherwürmer, dazu Promis und Veranstaltungen quasi im Minutentakt: Als eine Art Disneyland für Bücher wird die Frankfurter Messe auch in den Medien verkauft – etwa in diesem Bericht der HR-hessenschau. Doch was ist die Buchmesse wirklich? Was bedeutet sie für die Branche? Wie sieht sie aus, wie schmeckt sie, wie fühlt sie sich an? Beginnen wir mit der Fakten-Hardware, den Zahlen. Besucheranzahl im Oktober 2014: 270.000; Aussteller: 7.200; Hallengeschosse: 12, exklusive Freiflächen, Event-Zelte, Chillzonen und Gastronomie; akkreditierte Journalisten und Blogger: 9.300; diesjähriges Gastland: Finnland. Zahlenangaben: laut Veranstalter.

Wie in den letzten Jahren waren auch 2014 die Besucherzahlen leicht rückläufig. Einem heise-online-Bericht zufolge (der sich wiederum auf Angaben des Veranstalters bezieht) ist der Rückgang den bekannten Krisenfaktoren geschuldet: a) der schwächelnden Konjunktur infolge von Banken- und Eurokrise, b) dem weiter fortschreitenden Strukturwandel in der Buchbranche selbst. Anders gesagt: Die Leute kaufen weniger Bücher, weil sie weniger Geld haben (und entsprechend vermutlich mehr Sorgen). Wenn etwas Money über ist, wandert die Investition nicht unbedingt in Hardcover-Ausgaben oder Taschenbücher, sondern zunehmend in elektronische Angebote. Als Gegenmittel verfolgen Verlage und Buchhandel eine zweigleisige Strategie. Methode eins: sich ans Lesepublikum ranschmeißen. Aktuelles Beispiel: die Kampagne Vorsicht-Buch! mit amazon-Warnspots wie zum Beispiel »Du willst Bücher da kaufen, wo man deinen Buchgeschmack kennt, aber nicht deine Browserhistorie?« Die zweite Schiene ist der stetige Ausbau des e-Book-Sortiments sowie anderer Online-Angebote. Was in der Kombination mitunter unfreiwillig komische Momente hat. Denn: Ohne Browser, die leider eben auch Logs anlegen über das Surfverhalten ihrer jeweiligen Anwender, dürfte es schwer fallen, an die angebotenen e-Books überhaupt ranzukommen.

Was macht den Reiz der Frankfurter Messe aus? Zunächst einmal ist sie die weltweit größte Messe ihrer Art. Im modernen Sinn aufgegleist wurde sie zwar in der Nachkriegszeit. Eingeführte Buchzentren waren die beiden Messestädte Frankfurt und Leipzig jedoch – Wikipedia gibt da gerne Auskunft – bereits seit der frühen Neuzeit. Auch in Sachen Image gibt es markante Unterschiede. Während Leipzig unter Branchen-Insidern einen Ruf als publikums- und autorenfreundlicher Branchentreff hat, gilt die Frankfurter Messe als der zentrale Jahrestermin für Buchbroker, Lizenzhändler, Verkäufer und Distributoren. Immerhin: Das rustikal-businessmäßige Ambiente der Frankfurter Messe hat sich im neuen Jahrtausend etwas gebessert. Lauwarme Würstchen zu Mondpreisen etwa waren vor zehn, fünfzehn Jahren noch der kulinarische Normalfall. Seit einigen Jahren jedoch hat sich auch auf der Buchmesse das Konzept der Chillzonen und Eventkultur flächendeckend durchgesetzt. Fazit: Die Vor-Ort-Verköstigung ist zwar nach wie vor nicht unbedingt preisgünstig. Dafür jedoch – immerhin – vielfältiger, leckerer und angenehmer.

Anspruchsvoll geblieben sind die Preise. Der Quadratmeterpreis für Stände bewegt sich um die hundert Euro – ein Level, bei dem sich für zahlreiche Anbieter die Frage stellt, ob man sich die Präsenz noch leisten kann oder mag. Bei den klassischen deutschen Groß-, Mittel- und Nichtmehrganzminiklein-Verlagen ist die Ausdünnung in Sachen Messepräsenz unübersehbar. Missing 2014, unter anderem: der Berliner Rotbuch Verlag sowie das Satire-Magazin Titanic. Auch bei den noch Präsenten sind die Umbrüche unübersehbar. Der Eichborn Verlag beispielsweise – in früheren Jahren ein markanter Anlaufpunkt in Halle 4.1 – ist zwischenzeitlich nur noch eine Dependance im großen Sortiment von Bastei-Lübbe. Andere Verlage schaffen es, sich im weiten Zwischenbereich zwischen mini und dem runden Dutzend Branche-Schwergewichten zu behaupten. Beispiel: der Conte Verlag aus dem saarländischen St. Ingbert. Verlags-Schwerpunkt: Belletristik aus der Saar-Lor-Lux-Region, darunter – zwischenzeitlich – auch ein erkleckliches Krimi-Sortiment. Warum Buchmesse? Für Verlags-Mitbegründer Stefan Wirtz ist die Frankfurter Messe einfach die »größte Buchhandlung der Welt, nach Verlagen sortiert«. Das Plus, Motive, nach Frankfurt zu kommen? Der Input, die Kontakte sowie die Möglichkeit, mit PR-Aktionen auf sich aufmerksam zu machen.

Eine ähnliche Verlagsbiografie weist auch der nordseeküstennahe Ankerherz-Verlag auf. Ein Highlight des 2014er-Herbstprogramms: ein von Schauspieler Axel Prahl präsentierte Sammlung mit den besten Geschichten alter Kapitäne. Ebenfalls im Programm: ein Fotoband über Kriegsreporter sowie ein Biografietitel über die – 1937 in die USA emigrierte – Schauspielerin Hedy Lamarr. Ansonsten bedient der Newcomer lokale Folklore – wenn man so will: Nordseestrand und Kultur zum Anfassen. Auch im Detail gibt es Umbrüche zu vermelden – etwa den seit Jahren anhaltenden Exodus vieler Allgemeinprogramm-Verlage raus aus Halle 3.1 hinein in die (derzeit) renomméeträchtigste Halle 4.1. Grund: Halle 3.1 – früher das Refugium eines bunten Gemischs kleinerer Verlage – ist zwischenzeitlich die Domäne von allem, was zu speziell für woanders ist: Religion, Reisen, Kochen und Esoterik. Der positive Grund korrespondiert mit dem negativen: Die deutschsprachigen Großverlage konzentrieren sich derzeit in den beiden Hallenetagen 3.0 und 4.1. Absehbar, dass der Run irgendwann erneut losgeht: wenn einige der Etablierten mehr Platz zum Sich-Ausbreiten benötigen und in weniger frequentierte Terrains umziehen. Bis dato bleibt 3.1 standtechnische Todeszone – politisch flankiert von den Ständen der bislang noch dort ausharrenden jungen welt (Reihe A, links) sowie den rechtskonservativen Kontrahenten von der Jungen Freiheit (Reihe A, rechts).

Die klassischen deutschsprachigen Sachbuch- und Belletristikverlage konzentrierten sich auch 2014 in drei Hallenetagen. Doch was heißt das schon? Selbst in abgespeckter Version ist der Umfang der Frankfurter Messe größer, als ein Mensch erfassen kann. Neben den klassischen Buchverlagen glänzen durch Präsenz: alle bedeutenden Tages- und Wochenzeitungen, Messestudios von ARD, ZDF, ARTE und Deutschlandradio nebst dazugehörigem Programm, Zentren für Buchrechteverkauf, Anbieter unterschiedlicher Dienstleistungen, Books-on-Demand- und Selbstkostenbeteiligungs-Verlage, unterschiedliche Foren, Ausstellungen, die (in einer eigenen Halle konzentrierten) internationalen Verlage, die Ausstellung des Gastlandes, und so weiter und so fort. Hinzukommend der Event- und Merchandising-Bereich auf dem zentralen Platz, der – wie bereits andedeutet – ebenfalls nicht ausschließlich der inneren Einkehr dient. Fazit: Im Grunde benötigte man zwei Wochen, um einen nur halbwegs vollständigen Überblick zu bekommen.

Alles Business, Hektik pur? Ja. Allerdings: Bei all dem Trouble (sowie der neoliberalen Geschäftigkeit, die wie ein Grundrauschen über der Frankfurter Messe liegt) kommt auch der handwerkliche, grafidesignerische, kreative Aspekt nicht zu kurz. Platz, etwas abzuschalten, ein (nicht zu langer) Blick auf das Gute, Schöne, Wahre? Ein integraler Bestandteil der Messe etwa sind die diversen Grafikdesign-, Druckkunst- und Handpresse-Verlage in Halle 4.1. Beispiel: die Andante Handpresse des Linoldruckkünstlers Peter Rensch. In der Szene sind Renschs Drucke vor allem wegen ihrer expressiven Farbigkeit bekannt. Auch sonst sind die Produktionen des Berliner Linoldruck-Künstlers Garant für »Expressionismus pur« – den druckgrafischen Look der Zehner- und Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts. Mit etwas süffisantem Unterton berichtet Rensch, dass die von ihm verwendete Bleisatzschrift Kristall mittlerweile in digitalisierter Form vorliege. Ansonsten bekommt den schönen Künsten offensichtlich ein gewisser Grad an Beschaulichkeit und Ruhe: Die Andante Handpresse jedenfalls ist vor einigen Jahren umgezogen – weg vom Hinterhaus in der Kreuzberger Oranienstraße hin zum beschaulichen Stadtrand am Müggelsee.

Die Erlebnisdichte scheint sich von Buchmesse zu Buchmesse zu steigern. Lesungen, Signaturstunden, Foren und sonstige Events gab es auch dieses Jahr im Dauertakt. Das anspruchsvolle Buch, das in Feuilletons und TV-Features gern im Mittelpunkt steht, ist lediglich ein Part des Gesamteindrucks Messe. Promis? Immer gerne. Donnerstag, Halle 3.1: Lange Schlange beim Buchsignier-Auftritt von TV-Starkoch Johannes Lafer. Die Finnen im Gastland-Pavillon offerieren immerhin ein unaufgeregt-modernes Design. Lesungen erfolgen im plastikdesignigen Ikea-Ambiente. Die finnische Literatur ist – soweit man das verallgemeinern darf – »typisch skandinavisch«: also geschichtenbezogen, stark von der jeweiligen Erzählmelodie bestimmt. Das Richtige also für lange Winterabende. Aber, wie gesagt: Achtung, Klitscheegefahr! Will heißen: In Wirklichkeit ist die finnische Literatur ebenso vielschichtig wie die anderer Länder. Immerhin: Zum Reinschnuppern ein laden deutsche Lizenzausgaben finnischer Titel. Fazit Gastland: interessant; ansonsten eine Wellnessoase im Trouble.

Das Erdgeschoss des Gastland-Pavillons ist traditionell Domäne der ARD. Kontroverses findet man dort wenig. In fernen Zeiten soll es, so die Mär, auch auf der Frankfurter Messe zu spektakulären Disputen und Aktionen gekommen sein. Doch das ist lange her. Der öffentlich-rechtliche TV-Sender Nummer eins nudelt auch 2014 routiniert seine Programmpunkte ab, tut sein Bestes, die alte Tante ARD etwas (oder, je nach Blickwarte: noch) anschaulicher zu machen. Prominenz: von Jeanette Biedermann bis hin zu Martina Gedeck ist ziemlich alles dabei, was öffentlich-rechtlichen Rang und Namen hat. Nichtsdestotrotz könnte die neue ARD-Produktion mit Gedeck in der Hauptrolle nicht nur einvernehmliches Wohlbefinden auslösen. »Das Ende der Gewalt« (hier Bericht im Berliner Kurier) thematisiert das Leben der umstrittenen Berliner »Zero Tolerance«-Richterin Kirsten Heisig, die 2010 aus nicht geklärten Gründen Selbstmord verübte. Thematisierung oder Glorifizierung? Der auf der Messe vorgestellte Trailer zum Film jedenfalls lässt eher einen einseitig emotionalisierenden Skandalfilm befürchten etwa nach dem Strickmuster von »Unsere Mütter, unsere Väter« als einen wirklich weiterführenden Beitrag zum Thema Migrant*innen und Kriminalität.

Auch ohne ARD, ZDF & Co. wäre das Begleitprogramm zur Messe derart voluminös, dass nicht mal die allerentfernteste Aussicht bestünde, es halbwegs zu bewältigen. Apropo Fete: Der Niedergang des Eichborn-Verlags hat auch fetentechnisch ein spürbares Loch in der Frankfurter Buchmesse-Landschaft hinterlassen. Die Buchmessen-Feste des Verlags mit der Fliege – etwa im Schlachthof auf der südlichen Mainseite und mit anspruchsvollen Bandprogramm wie beispielsweise La Brass Banda – bleiben insbesondere vielen streßgeplagten Gästen und Ausstellungsteilnehmern in angenehmer Erinnerung. Vorbei, perdu. Ebenso zur Erinnerungsfolklore geworden sind die Literatur-meets-Bordell-Messeveranstaltungen des Konkursbuchverlags im Sudfass – wenn auch aus vermutlich eher profanem Grund: Frankfurts bis dato ältestes Bordell schloss im Dezember 2013 für immer die Pforten. Und Rotlichtläden mit literarischem Ambiente sind selbst in der Messestadt nicht gerade breit gestreut.

Andere trotzen dem Messe-Kommerz bereits seit Jahrzehnten. Erfolg: überschaubar – dafür allerdings beständig. Die Gegenbuchmasse, eine von linken Verlagen sowie linken Zentren vor Ort organisierte Gegenverstaltung, ist für politisch links orientierte Besucher*innen bereits seit mehr als 20 Jahren ein fester Termin im Buchmessekalender. Auch 2014 offerierten Café Exzess, die Kulturinitiative Faites votre jeux!, Club Voltaire und andere Veranstaltungsorte ein gut durchstrukturiertes Programm mit politisch eindeutigen Akzenten. Das Themenspektrum reichte von klassischen Dritte-Welt-Themen und Migration über gewerkschaftliche Standortbestimmungen und Strategiebeiträge bis hin zu kulturellen Vorträgen. Abgeschlossen wurde die Alternativ-Veranstaltungsreihe – wie immer – von einer Langen Lesenacht im Café Exzess. Als Verlage mit wirkten unter anderem PapyRossa, Brandes & Apsel, Mandelbaum, Schmetterling, Verlag Edition AV, Conte, Unrast, Edition Assemblage, Alibri, die Tageszeitung Neues Deutschland sowie das anarchistische Periodikum Graswurzelrevolution. Auch impressionarisch bietet die Gegenbuchmesse mitunter interessante Kontraste: beispielsweise bei der langen Lesenacht, als die Conte-Autorin Madeleine Giese vor autonom-universitär-großstädtischem Publikum ihre widerborstigen Geschichten aus der vorstädtisch-kleinbürgerlichen (und ansonsten gar nicht so braven) Galgenheck-Wohnidylle vortrug.

Welche Kontraste vermag die Frankfurter Buchmesse sonst noch zu bieten? Vielleicht den zwischen Wochenmitte und Wochenende. Wann auf die Messe gehen? Gute Frage. Sowohl die drei Wochen- als auch die beiden Wochenendtage haben Vor- und Nachteile. Besteht unter der Woche zumindest die Chance auf weiterführende Fachgespräche und Kontakte, steht das Wochenende ganz im Zeichen des normalen Publikums. Inklusive Andrang. Also: Hektik, Drängeln; wer da noch mental Bücher aufnehmen kann, gehört zu den Echten. Angenehmer Nebeneffekt des Normalo-Andrangs zum Finale: Das business-nüchterne Klima der drei ersten Tage relativiert sich am Wochenende deutlich. Einen wesentlichen Anteil daran hat die Manga- und Animészene, die sich am Wochenende auf der Messe trifft und mit ihren expressiv-farbenfrohen Kostümierungen eigene Akzente setzt. Anlass sind die separate Comic-Ausstellung, die längst ebenfalls ein eigener Bestandteil der beiden Buchmessen ist. Großes Finale ist eine eigene Manga-Comic-Convention, die in Frankfurt gemeinhin im Congress Center auf dem Messegelände abgehalten wird.

Alle Jahre wieder: Nach fünf Tagen haben nicht nur die Messeaussteller, sondern auch das Gros der Gäste genug Sinneseindrücke getankt. Was nimmt man mit nach Hause? Offizieller Verkaufstag ist Sonntag – wobei anzumerken ist, dass die Buchware mittlerweile in aller Regel zum Ladenpreis über die Standtheke geht. Doch auch für den preiswerten Buchkonsum hat die Frankfurter Messe ein spezielles Segment (wenn auch außerhalb des Geländes): einen veritablen Antiquariatsmarkt. Auf diesem werden nicht nur Freunde alter Science-Fiction-Taschenbuchreihen oder betagter Zeitschriftenausgaben fündig. Auch CDs und Schallplatten – ob rockig oder spacig bis funkig – suchen und finden hier ihre Abnehmer. Last but not least: Das High-End-Segment der Sucher betagter Schätze ist in Frankfurt ebenfalls bestens versorgt: Halle 6 offerierte rund 40 Antiquariatsstände. Ob ein in Halle 4.1. offerierter Faksimile-Bibelnachdruck das teuerste Buch der diesjährigen Messe war, kann so nicht mit letztlicher Bestimmtheit gesagt werden. Der Preis lag immerhin bei 15.000 Euro.

Masse, Masse, Masse, Buch, Buch, Buch. Ob die Frankfurter Messe wirklich dazu geeignet ist, in der Flut der laufenden Neuerscheinungen Perlen zu entdecken, sei an der Stelle dahingestellt. Je nach Interesse findet man sicher die ein oder andere. Perlen lassen sich zwischenzeitlich allerdings auch online gut entdecken – ohne Gedränge, Geschubse und freundlich-professionelles Aquiselächeln. Ist das Internet besser – die neue Form des Marktes? Objektiv lautet die Antwort vermutlich »teils, teils«. Subjektiv indess vermittelt die Frankfurter Messe – bei aller Nüchternheit, mit allem Glamour und mit aller Heuchelei, die eben zum Geschäft gehört – Eindrücke, wie sie eben nur die wirkliche Welt bieten kann. Und so wird sie sich uns vermutlich auch im nächsten Jahr präsentieren: die 67. Frankfurter Buchmesse vom 14. bis zum 18. Oktober 2015.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Richard Zietz

Linksorientierter Schreiber mit Faible für Popkultur. Grundhaltung: Das Soziale ist das große Thema unserer Zeit.

Richard Zietz

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