Aufräumen....

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...muss man immer mal wieder. Heute habe ich – nach über einem halben Jahr – die Reste meines wie ich hoffe einstmals nützlichen Mitwirkens an einer Vereinszeitschrift endlich außer Sichtweise gebracht. Es geht bei dieser Zeitschrift, die sich „neue Akzente“ nannte, um das Problem der hyperaktiven Kinder, also mit dem ADS und ADHS. Ich hatte eine Redaktions- Brückenfunktion zur Gestalterin. Hat mir viel Spaß gemacht und ich habe auch allerlei gelernt dazu.


Zum Beispiel


Dass interessengeleitete öffentliche Debatten am Ende nie die ganze Wahrheit abdecken können.

Dass die wirklich Betroffenen jene Kinder sind, die tatsächlich unter diesem Syndrom leiden, während viele andere störende Eigenschaften von Kindern gleich mit unter diese Störung subsummiert und medikamentös therapiert werden.

Wie sehr Eltern leiden, wenn sie mit solch einem Kind klarkommen müssen, und wie kategorisch die Schule und die Gesellschaft dies auch fordern.

Wie viel schöne Profilneurosen es sowohl bei betroffenen Eltern als auch den Experten aus allen möglichen Fachrichtungen zu bewundern gibt.

Wie die Vereinsmeierei hübsche Eitelkeiten fördert, aber dass auch immer wieder Leute so selbstlos und uneitel arbeiten, von denen das Ganze lebt.

Wie schwer es ist, wenn man immer nur im Hintergrund agieren kann, Das war meine Aufgabe und ich habe mich ziemlich gebremst, obwohl mir manches aufwändig und ineffektiv erschien.


Und natürlich – wie sehr sich der Zeitgeist in diesen Debatten spiegelt.

Es muss immer ein Entweder/Oder geben

Es muss immer gleich ein Vorwurf formuliert werden

Es stehen sich Denkschulen unversöhnlich gegenüber.

Das Wohl des Kindes ist oft nur ein Vehikel anderer Auseinandersetzungen, wie in vielen anderen Zusammenhängen.


Und erlebt habe ich mal wieder, wie sehr Redaktionsarbeit unterschätzt wird. Die wollen das jetzt – einige davon selbst ziemlich hektisch – selbst machen. Das war vor einem halben Jahr .Eine neue Zeitschrift ist noch nicht herausgekommen.


Aber es war eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.


Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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