An Klaus Wagenbach fand ich u. a. interessant, dass sein Leben geleitet war von Widersprüchlichkeiten, einer gehörigen Menge Eigensinn, gepaart mit Ironie.
Der Vater ein konservativer Katholik mit sehr viel sozialem Sinne. Der Sohn ein Linker, der Ost-West-Deusches im Sinne hatte, es sich aber auch mit DDR-Kulturverantwortlichen verdarb, weil er Biermann nicht aus dem Verlagsprogramm nahm.
Er selbst nannte sich einen "katholischen Preußen". Das ist so herrlich zwischen allen Stühlen, dass er mir schon deshalb so nahe ist.
Die Würdigungen angesichts seines Todes am 17. Dezember betonen vor allem die hohe Qualität seines verlegerischen Wirkens. Große literarische Namen enthielt sein Programm.
Ich habe über ihn auch mal eine Kleinigkeit geschrieben - einen spöttischen Blog. Damals wurde er 80 Jahre alt. Er wurde 92.
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