Ungeordnete Splitter (Weil ichs mir nicht verkneifen kann)
Niebel: Die Antikriegshaltung der Deutschen gefährdet die Soldaten.
Die Deutschen in ihrer Gegnerschaft ermutigen die Taliban zu Anschlägen.
Wolffssohn: Wer gegen diesen Krieg ist , hilft den Taliban.
Bundeswehroffiziert mit PTB: "Wer in die Fratze des Feindes geblickt hat, fühlt sich von der deutschen Gesellschaft allein gelassen. "
Kerstin Müller Bü90/die Grünen aber schießt den Vogel ab: Dort wo die Taliban sind, gibt es keine Frauenbeauftragten.
Nur Gysi ackert gegen den Vorwurf, er missachte die Soldaten, weil er den Einsatz nicht billigt.
Wir gucken uns an und sagen: Blecha. (Kurt Blecha war im Presseamt der DDR der zuständige Durchsteller für Sprachregelungen und politisch erwünschte Veröffentlichungen)
Denn auch Dich haben sie ganz genau so belogen
Wie sies mit uns heute immer noch tun
Und Du hast ihnen alles gegeben
Deine Kraft, Deine Jugend, Dein Leben
Kommentare 85
Hallo Magda und Danke!!! Ich habe alles gesehen und bin entsetzt. Nicht von Niebel, Ex-Soldat und FDP-Minister, dessen Partei sich in letzter Zeit, ganz alten Traditionen folgend, national und stockkonservativ (in Sachsen schon ne Weile länger) geriert. Westerwelle gegen das arbeitsscheue Pack auf der einen Seite und Niebel mit dem "heimatlichen Dolchstoß" gegen unsere Soldaten auf der anderen Seite.
Auch über Wolffssohn muss man sich eigentlich nicht weiter erregen, da der nun mal Lobbyist in seinem Bereich ist und seit Jahren für seine Einstellung bekannt.
Auch der Gast auf der "Betroffenheitscouch" war mir viel zu wenig betroffen. Vielmehr wirkte der mindestens so professionell wie ein herkömmlicher Pressesprecher der Firma XY - aber nicht wie ein vom Einsatz traumatisierter Soldat der Bundeswehr (schon mal Entschuldigung im Voraus).
Aber Frau Kerstin Müller - eine von mir eigentlich verehrte Politikerin der ersten Rot-Grünen Stunden im Bund - schoss vorhin den Vogel ab.
Liebe Frau Müller, in vielen, vielen deutschen Gemeinden wurden Frauen-, Schwulen-, Minderheiten und Migrantenbeauftragte aus Kostengründen, manchmal auch aus rein politischen Gründen abgeschafft resp. eingespart.
Ganz ohne Taliban! Mit Hilfe von christlich geprägten Politikern sogar. Jetzt doch Bundeswehreinsatz im Innenland, Frau Müller von den Grünen? Man verzeihe mir meine Polemik. Aber ich bin wahrscheinlich wütend über mich selbst. Als damalig sehr hoffnungsvoller Anhänger von Rot-Grün, wollte ich das politische Projekt - zumal Kohl und FDP den Einmarsch definitiv unterstützt hätten - nicht an diesem Thema scheitern sehen. Ich fand Atomausstieg, ökologische Wende, erneuerbare Energien etc. einfach wichtiger. Asche auf mein Haupt (nein, keinen Island-Witz an dieser Stelle)!
"Niebel: Die Antikriegshaltung der Deutschen gefährdet die Soldaten."
Die Deutschen sind doch gar nicht gegen den Krieg
- manche machen sogar mit....
Eine schöne Zusammenstellung, liebe Magda!
Es ist mir ein wenig spät jetzt noch einen Text zu schreiben, aber ich will an dieser Stelle den bisher ungenannten Roger Willemsen loben, loben, loben, der als einziger sich wirklich von keiner offiziellen Sprachregelung einbinden ließ und von Wirklichkeit sprach. Daß er nur als Alibiteilnehmer eingeladen worden sein wird, schmälert sein Verdienst nicht.
Richtig! Willemsen ohne Sprachregelung und wahrscheinlich wirklich. Und am besten der Satz: "Frau Müller, dass ist unter Ihrem Niveau!" Weiß irgendwer, die / der es auch gesehen hat und sich besser auskennt, was aus "meiner" Frau Kerstin Müller geworden ist? Wieder polemisch, Mist.
Ich habe mir die Talkshow auch angesehen und war insbesondere von der Grünen Kerstin Müller schockiert. Zu Anfang sagte sie ja sinngemäß auch, dass gerade zu Zeiten, in denen Soldaten sterben, keine Kritik am Krieg geäußert werden sollte, um den getöteten Soldaten und denen die dort im Einsatz sind Respekt zu zollen. Außerdem würde man damit den Taliban in die Hände arbeiten. Irre. Man bedenke, die Grünen sind seinerzeit auch aus der Friedensbewegung entstanden.
Kerstin Müller wirkte sehr verunsichert - in die Ecke ihres eigenen Gewissens gedrängt und konnte nicht schlüssig erklären, warum sie seit acht Jahren Soldaten nach Afghanistan schickt. Das konnte hingegen auch kein anderer der „Experten“ in der Runde - aber von ihr habe ich es schon erwartet....
Man muss sich das wirklich einmal reinziehen, Soldaten sterben und sie wissen nicht warum. Mag sein, dass viele Soldaten meinen, sie wüssten warum sie ihr Leben riskieren – aber das ist dann in der Regel leider nur das, was sie an Erklärungen von Guttenberg und Co angenommen haben – reine Verarschung.
Unsere Soldaten kämpfen für eine amerikanische Großstrategie und unsere heimischen bzw europäischen Strategen hoffen, dass auch für die hiesige Oligarchie Vorteile dabei herausspringen.
Ein widerliches Propagandaspiel, was da auf Kosten der Soldaten und uns Bürgern gespielt wird. Hinzu kommt noch, dass die Strategen irren – dieser Krieg ist ungewinnbar und vollkommen sinnlos – außer für die Waffenindustrie.
Na ja, ich würde sagen oder behaupten das "unsere" Soldaten weniger für eine "amerikanische Großstrategie" kämpfen, sondern eher freiwillig und meist aus rein beruflichen bzw. finanziellen Gründen. Wir sollten doch in dieser ganzen inzwischen verfahrenen Diskussion trotzdem nicht ausblenden, dass die Herren und Damen in Afghanistan und anderswo freiwillig dort sind und im häufigsten Fall auch unverletzt bzw. ungetötet ihren Einsatz beenden - wohl auch untraumatisiert.
Familiär hatte ich auch solch einen Fall. Freilich noch nicht in Afghanistan, sondern "nur" im Kosovo. Bevor der Berufssoldat dann tatsächlich in den Einsatz musste, im Gegensatz zu meinem kriegsdienstverweigenden Bruder und mir - waren wir im Auge seiner Mutter schlimme Drückeberger. Dann musste Familienmitglied Berufssoldat plötzlich wirklich in den Einsatz. Plötzlich waren Vater und Mutter des Familienmitgliedes anderer Meinung. Mein armes Kind! Verpflichtet sich für viel Geld und eine gesicherte (wohlgemerkt sehr gute) Ausbildung im Austausch mit einer eventuellen Kriegsdienstpflicht und muss dann wirklich hin - so haben wir nicht gewettet. Zum Glück ist alles gut gegangen. Aber im Kosovo wurde ja in diesem afghanischen Sinne gedacht noch nicht richtig für das Vaterland gestorben.
Die getöteten afghanischen Zivilisten sollen dabei auf keinen vergessen werden. Die können noch viel weniger für ihr Schicksal, als „unsere“ Soldaten.
Dieses Elend muss beendet werden – es gibt keinen Grund die Souveränität unseres Landes irgendwelchen Versprechen unfähiger Politiker zu opfern.
Bezog sich auf meinen obigen Kommentar.
@ Mahnung
Ja, ok, aber den Soldaten wurden irreführende Geschichten erzählt - natürlich redet niemand über geostrategische Pläne des Pentagon.
"Die getöteten afghanischen Zivilisten sollen dabei auf keinen vergessen werden. Die können noch viel weniger für ihr Schicksal, als „unsere“ Soldaten".
So isses natürlich! Aber Magdas Blog-Beitrag thematisierte eher die Diskussion bei "Anne Will" und deren Wirkung auf sie und das kriegerische Getöse der ehemaligen bzw. aktuell Verantwortlichen in Deutschland. Das Afghanen sterben - wen interessiert das denn überhaupt? Aber das ist doch wohl kein Alleinstellungsmerkmal ausgerechnet dieses Konflikts. So sind Wir halt ...
@mahnung
"So sind Wir halt ..."
Zum Glück nicht alle.
@Fro
mahung, nicht mahnung ;-) sagt: ich glaube nicht, dass diejenigen, die sich vornehmlich aus karriere- bzw. eigentlich aufgrund von angebotenen aufstiegsschancen für diesen berufsweg entscheiden, von "irreführenden Geschichten" zur Rekrutierung, weder verstärkt bewegen ließen bzw. umgekehrt, sich von eventuell bestehenden größeren politisch-wirtschaftlichen Zusammenhängen, mangels Wahrnahme, in ihrer Entscheidung beeinflussen lassen würden.
Natürlich schickt sie das Parlament. Natürlich unser Staat. Aber sie werden weder dazu gezwungen, noch im Fall der Verweigerung standrechtlich erschossen. Zum Glück!!!
Die Verantwortung liegt also nicht nur bei den bösen Politikern oder eventuell bestehenden strategischen Verschwörungen - abzüglich unseres bestehenden Mehrklassenbildungssystems - sondern auch bei den Soldaten/Soldatinnen und deren Familien.
Und Guttenberg hat natürlich heute seine Kinder ins Spiel gebracht - von wegen Stolz und Trauer. Sicher ist aber, dass Kinder dieser Klassenzugehörigkeit, mithin der damit verbundenen Bildungschancen etc. nicht in die Verlegenheit kommen werden (müssen), ihr Aufstiegspotenzial im militärischen Nahbereich suchen zu müssen. Das ist auch gut so für die Kinder und ich würde mir das auch für alle anderen Kinder wünschen.
Dank dir, Magda, dass du dir das angetan hast. Nachdem ich die Tagesschau-Berichterstattung über die Trauerfeier in Afghanistan mit diesem unsäglichen Redenausschnitt gesehen hatte, wollte ich das nicht mehr....
Die sind wieder voll im Krieg und in der Kriegsberichterstattung angekommen. "Ich hatt' einen Kameraden" Blechsong und posthume Ordensverleihung, das erinnert fatal an die Reichswehr. Jetzt dürfen sie wieder.
Reichswehr - da sagst du was. Ich habe es in einem anderen Kommentar geschrieben: unsere Heldenhaften Krieger und die heimtückischen, hinterhältigen Gegner... es ist so zum Kotzen!
Reichswehr - da sagst du was.
Ich habe es schon in einem Kommentar zu meinem blog zitiert: dieser unsägliche Gegensatz zwischen "unseren heldenhaften Soldaten" und den hinterhältigen, heimtückischen Gegnern. Ich könnte kotzen...
Sch... technik. Sorry.
danke magsa, konnte net gucken
maGda :-)
Na etwas differenzierter wurden die Meinungen schon vorgetragen. Herrn Willemsen hast Du lieber gleich ganz verschwiegen.
@ ich - "Herrn Willemsen hast Du lieber gleich ganz verschwiegen."
Also ich will mich nicht erregen, aber ich verschweige ja wohl nicht, dass ich spontan was hingeschrieben. Und genau - weil ich weiß, dass andere es ergänzen. Natürlich hätte ich einen richtigen Sendebericht machen können, aber dazu hatte ich weder Zeit noch Lust. Und - zusammen mit den ergänzenden Kommentaren ist es doch "rund" geworden. Und - mein eigener Eindruck, dass hier auch Sprachregelungen und Manipulation versucht wurden, ist sicherlich nicht falsch.
Ist das nicht auch der Vorteil der Bloggerei, dass man mal auch ohne Konzept und ohne Ausgewogenheit was schreiben kann.?
Da hast Du Recht, der kommt im Eingangstext nicht vor. Mir hat auch imponiert, wie der sich immer wieder durchgesetzt hat.
Unter:
www.tagesschau.de/ausland/ciaafghanistan104.html
gibt es eine Meldung über ein Dokument auf wikileaks, daß einen Einblick gibt in die CIA-Versuche die deutsche Stimmung zum Afghanistankrieg zu beeinflussen. Es soll wohl schon vor dem "Hubschrauber-Mord-Video" dort zu lesen gewesen sein.
Ich habe so langsam den Eindruck, es darf alles passieren, bloß kein Frieden. Keine Verständigung.
Gespannt bin ich schon einigermaßen auf die Zeit, wenn die Kanzlerin und ihre Einflüsterer zurückrudern müssen. Und sie werden bald müssen.
Aus deinem link:
"Jetzt müsse man deutschen Medien nur noch Interviews mit Frauen in Afghanistan ermöglichen, denn afghanische Frauen könnten so persönlich und glaubwürdig ihre Angst vor den Taliban und ihre Zukunftshoffnungen äußern. Und wenn diese Botschaft der afghanischen Frauen die Herzen der Frauen in Deutschland erreiche, dann könne sich die Stimmung gegenüber dem Bundeswehreinsatz verändern. "
Aha. Dann instrumentalisiert man natürlich sorgfältig verlesene Frauen dazu, um in Deutschland Meinung zu machen. Arrrrg.
Die haben wohl den Schuss nicht gehört!
In Brechts Flüchtlingsgesprächen gibt es den Satz:"Ich find es hübsch, wie es sich auf den Krieg zubewegt."
Genau dieses Gefühl habe ich zur Zeit. Allerdings ohne es "hübsch" zu finden.
Wie werden wir eines Tages auf diese Zeit zurückschauen? Es war die Zeit, da wir auf die kommenden Kriege vorbereitet wurden? Und uns vorbereitet haben? Oder ist es nur meine private, verengte und begrenzte Sicht der Dinge?
Ich finde es ungeheuerlich, was zur Zeit geschieht. Aber vielleicht ist es ja das ganz normale Weltgeschehen, an dem ich mich (überflüssigerweise) reibe?
Die Argumentation unseres Profitausdemelendandererziehen-Ministers erinnert sehr an jene, wer Westerwelle kritisiere, schade der Demokratie (im Bezug auf die Begleitung seiner Auslandsreisen).
Wer etwas gegen Autounfälle hat (oder gar unternimmt!), schadet Autofahrern?
Nein, er schadet der Autoindustrie, denn jedes kaputte Auto muss ersetzt werden.
Wo bleibt unser bedingungs- und
gedankenloser Patriotismus, wie
ihn unsere Besatzungsmacht vorlebt?
Alles zu aufgeregt und undifferenziert oder sich auf Einzelbeispiele und -sätze versteifend; damit dem Thema überhaupt nicht gerecht werdend.
Die Sendung wie auch viele der Kommentare hier. Polemik und Sarkasmus sind überhaupt nicht angebracht.
Ich hab auch gedacht, ich hör nicht richtig. Dulce et decorum est pro patria mori...
Und ich will Willemsen wiederhaben.
I MAG aman DA :-))
Immer diese Abschweifungen.
Nur Willemsen und Gysi waren zu genießen. Der Rest waren Zyniker die gerne andere in den Krieg schicken, aber selber gern am heimischen Ofen sitzen und dummquatschen, bzw. als Politiker, lediglich zur Schaustellung, mal mit Soldaten vor Ort sich fotografieren lassen.
Ich würde mir wünschen, das diese Befürworter alle mal zwei Wochen in Kampfeinsätzen mitwirken, ganz vorne "an der Front" (auch die Damen!). So wie Friedrich der Große oder Napoleon, das waren immerhin Kriegsbefürworter die nicht (nur) andere vorgeschickt haben, was jetzt keine Rechtfertigung für deren Kriege sein soll ;-).
@Magda
Ist das nicht auch der Vorteil der Bloggerei, dass man mal auch ohne Konzept und ohne Ausgewogenheit was schreiben kann.?
Vielleicht hast Du da nicht ganz unrecht. Mir ist das leider nicht genug. Deshalb habe ich auch irgendwann entschieden mich nicht als Blogger zu sehen, sondern mich auf die Rolle des Kommentators zurückzuziehen, meist im Sinne der Ausgewogenheit. Ich hatte sogar schon mit den Gedanken gespielt, meinen Freitag-Status »down-graden« zu lassen. Aber man will ja nicht immer so ins Absolute gehen.
Für mich war der interessanteste Punkt in der ganzen Diskussion, als der Soldat A. D. meinte 70% wollen aus Afghanistan raus, aber 50% sagen auch, sie wissen gar nicht was da eigentlich los ist. Das trifft in etwa auch mein Stimmungsbild. Deswegen sind mir dann Leute wie der Willemsen auch ganz lieb, wenn Sie tatsächlich da waren. Doch selbst solche Erfahrungsberichte sind mir zu abstrakt um daraus letztlich eine für mich verbindliche Meinung abzuleiten.
Für den Hinweis auf den Blecha übrigens, danke. Über den Papp-Honecker an der Klassenzimmerwand, dem Pilei und der missionarischen Stabi-Lehrerinn hinaus ist mein Kontakt mir den autoritären Staatsorganen der DDR nämlich relativ spärlich ausgefallen.
Du hündischer Kyniker, Du!
"Ich hatte sogar schon mit den Gedanken gespielt, meinen Freitag-Status »down-graden« zu lassen. Aber man will ja nicht immer so ins Absolute gehen."
Da machen wir BvD = Blogkommentator vom Dienst.
Du hast auch Recht, man muss aber manchmal - beim Bloggen - schnell was aufschreiben und veröffentlichen. Morgen ist es einfach erkaltet. Und viele nehmen das ja gern an, sie wollen eigentlich nur ihre Meinung erstmal los werden. Und dafür ist so eine schnelle Textnummer ganz gut. Na, darauf können wir uns doch einigen?
Ich könnte es mir leicht machen und den Text dann andauernd noch vervollständigen während er da so steht, das finde ich aber auch nicht redlich. Für den Druck ist sowas - ohne Kommentare und alles - einfach nicht gedacht.
Kurt Blecha kenne ich auch nicht persönlich, aber er und noch eine andere Figur - Geggel vom ZK - waren die Prototypen für durchgestellte Mediengängelei. Ich will damit ja auch nicht sagen, dass es so zugeht, um Himmelswillen, aber Züge davon kriegen diese Debatten wirklich. Mit allen Mitteln sollen die Leute beeinflusst werden. Im Osten wurde das dekretiert - in der neuen Bundesrepublik geht das mit solchen merkwürdigen Inszenierungen und der entsprechenden Besetzung in einer Talkshow - einschließlich der Kontrahenten. Denn man ist ja in einer pluralistischen Gesellschaft. Deshalb spüren es viele Leute nicht, weil sie eigentlich an die komplette "Freiheit der Medien" glauben. Na, und so weiter und so weiter.
Hallo Magda,
Weiterer Splitter. Frau Müller war Staatsministerin im AA unter Fischer, 2002-2005 . Es geht schließlich um die von ihr mitvertretene und eingeleitete Politik. Da gibt es keine Distanz. Rhetorisch wurde sie ja geradezu aggressiv.
Die Gefahr ist sehr groß, dass sich die Grünen auf der Mitgliederseite von denen trennen, die aus der ehemaligen Friedensbewegung kamen und sich mehr dem Lifestile und dem politischen Erfolg zuwenden (Frauenfragen, Verbraucherberatung, Ernährungsberatung, ökologische Investments und Abschreibungen).
Aber bitte, liebe Magda, warten Sie nur ab, die Tage von Schwarz-Grün-Gelb kommen gerade erst, da braucht es Frau Müller und Frau Künast. Denen sind die Deutschen eh zu fett, zu frauenfeindlich, zu wenig gläubig und im alternativen Bereich zu "multikulti", letztlich einfach nicht wehrhaft genug und bräuchten daher dringlich strenge, wertkonservative, grüne Erziehung. - Wer noch das Gras wachsen hört, der weiß, die Müller-Strategie, die "Pazifisten" und den analytischen Willemsen als "Kriegstreiber" hin zu stellen, ist reinstes K-Gruppen-Vorgehen, nun nur ins saturiert Bürgerliche gewendet.
Fischer selbst träumte ja insgeheim immer von einer deutschen großen Strategie in der Außenpolitik, die eben auch bewaffnete Interessenvertetung mit einbezog.
Das Grunddilemma: Die Bundeswehr ist als Heimat- und Territorialverteidigungsarmee geplant worden. Das war historisch, rechtlich und menschlich gut. Nun aber soll sie "deutsche Interessen" (Terrorabwehr), fern der Heimat, bewaffnet vertreten. Das ist Hybris, verfassungsrechtlich bedenklich, trotz der Passagen zu Bündnisverträgen im GG und ein menschlicher, wie kultureller Abgrund, der unser Land viel Reputation als "ehrlicher Makler" kosten wird.
Militärpolitisch passt zwischen das Spektrum von CSU, bis Grüne, kein Blatt. Das hat der Auftritt Müllers noch einmal schön klar gemacht.
Einziger Trost: Alle werden, trotz vieler weiterer Toter auf allen Seiten, trotz aller Offensiven, gehen, wenn Obama und die USA gehen. Gerede hin, Gerede her.
Dann sollte ein guter Journalist Frau Müller fragen, was denn ihre aktive Militär-Politik gebracht hat. Nichts, nur Worte und ein wenig Asphaltpiste am Hindukush.
Liebe Grüße und Mahlzeit
Christoph Leusch
BvD ist ganz nett - aber Dienst will ich hier nicht tun. Ich habe ja nicht so ein Sendungsbewusstsein. Samstag habe ich mal wieder was rausgelassen. Allerdings nur so ein kleines Entertainment-Häppchen, aus einer Laune heraus.
@ ich schrieb am 19.04.2010 um 13:01
"Doch selbst solche Erfahrungsberichte sind mir zu abstrakt um daraus letztlich eine für mich verbindliche Meinung abzuleiten."
lieber Ich,
vielleicht geht das mit der Ableitung einer verbindlichen Meinung per Rechenaufgabe aus den von Dir zitierten Zahlen:
Wenn 70% der Bevölkerung der Meinung sind, man müsse raus aus Afghanistan, jeder Zweite davon dies tut, obwohl er nicht weis, was "da unten" los ist, dann hätten immer noch 35% zum richtigen Gefühl das nötige Wissen und damit eine Grundlage für eine verbindliche Entscheidung; das könnte die anderen 35% mittragen, die der Desinformation aus Regierungskreisen und einschlägiger Pressse erlegen sind. Die restlichen 30% der Bevölkerung unterteilen sich dann nochmal in 15%, die nix wissen, aber das Gefühl haben drin bleiben zu müssen und die 15% (wahrscheinlich alles FDP-Sympathisanten), die alles wisssen und trotzdem drin bleiben wollen und damit voll von der Regierung und der Mehrheit des Parlaments vertreten werden.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass, sagen wir, 80% unserer Parlamentarier und der Regierung (hier 99,9%) alles Wissen haben, aber drin bleiben wollen, dann repräsentieren diese offensichtlich nicht das Deutsche Volk und haben unrecht, oder das Volk ist einfach zu blöd. Es sollte ein neues gewählt werden, wie ein hier schon Zitierter einmal vorschlug.
Konnte ich Dir helfen?
mfg
ut
;-) für alle Fälle
Ich glaube aber nicht, dass 35% der Deutschen schon mal in Afghanistan waren, dann wohl eher auf Mallorca.
Ich habe diese "Diskussion" sehr schnell ausgeschaltet. Die unglaubliche Verlogenheit unseres "Ich-nenne-es-Krieg-Ministers" ("Pappi, waren das tapfere Helden?") und die Käthe-Kollwitzfrage Wills: "Was würden Sie einer Mutter sagen?" erzeugen bei mir bedingte Reflexe.
Man sollte am Totensonntag der gefallenen deutschen Helden wieder stärker gedenken. Wie wäre es mit folgender "Sprachhilfe"?
"Am Totensonntag hat jede Ortsgrupee am Gottesdienst ihrer Gemeinde teilzunehmen. Die Fahnenträger und die Begleiter sind mit besonderer Sorgfalt auszuwählen. Nach Schluss des Gottesdienstes begibt sich die gesamte Ortsgruppe zum Gedächtnisort der Toten. Der Ortsgruppenführer legt einen Kranz nieder und spricht folgende Worte:
"Am heutigen Gedächtnissonntag gedenken wir ... in Ehrfurcht und Trauer, in stolzer Dankbarkeit jenes Heldentums, das die Toten der Weltkriege mit den Toten des neuen Deutschland zu einer unzertrennlcihen Einheit zusammenschließt. Alle aber, die ihre Treue im Kampfe um die Ehre und Freiheit des deutschen Volkes mit ihrem Blute besiegelt haben, waren durchdrungen vom heldischen Geist ...
Das Leben lieben, heißt: nicht den Tod fürchten!"
Ist ein Pfarrer Mitglied des Bundes, so spricht er die Worte mit folgendem Zusatz: "Ihr ewig siegreicher unsterblicher Geist aber ruft uns zu, als Soldaten Gottes auf unserem Posten zu stehen: pflichttreu, froh und sterbebereit in der Hoffnung christlichen Glaubens: als die Sterbenden - und siehe - wir leben!"
(Rundschreiben des "Stahlhelm" zum Totensonntag 1934
@ ich am 19.04.2010 um 14:50
ich will ja nicht zynisch werden, aber `n "Ballermann" gäbe es da auch: G3, P8, PH2000.
Ernsthaft: Glaubst Du allen Ernstes, nur eigene Anschung/Erfahrung könne fundierte Meinung, als Wissen konstituieren? Wäre Täuschung da immer ausgeschlossen?
Gibt es nicht verläßliche Zeugen, die dies ebenso bewirken können?
@magda
Ich habe es nicht gesehen. Wirklich unglaubliche Knaller, Immer mehr wird wieder eine Militarisierung der Gesellschaft in diesem Zusammenhang eingefordert. Zwar habe ich nicht Anne Will gesehen, aber in den Medien , die ich gehört habe, ging es auch nicht um einen Rückzug, sondern um bessere Waffen für die deutschen Soldaten. Das wirkt schon fast unheimlich. Vielen Dank für die verdienstreiche Auflistung der dreisten Knaller aus Anne 'Will.
Herzliche Grüße
rr
Danke, mahung, daß Du im letzten Absatz die Herkunft der Soldaten ins Spiel gebracht hast. Wir hatten in der Verwandtschaft einen Fall, wo wir mit vereinten Kräften einen jungen Mann davon abgehalten haben, sich zur Bundeswehr zu verpflichten.
Ich habe ansonsten fast nur mit Männern zu tun, für die es selbstverständlich war / ist, Zivildienst zu machen und etwa Zeitsoldat zu werden überhaupt nicht in Frage kommt.
Da habe ich mal einen Einblick bekommen, wie das in anderen Milieus aussieht. Das Geld, was sie bei der Bundeswehr bekommen, werden die Jungs ihr ganzes Leben nicht verdienen, plus Abschlüsse, Ausbildung und verschiedene "Privilegien". Das zieht, aber eben nur bei denen, die sonst wenig Perspektiven für sich sehen.
Las gerade beim Spiegel deren Zusammenfassung.
www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,689722,00.html
Recht kritische Worte, aber mir reichte schon fast die Einleitung wieder. Hunderte toter afghanischer Zivilisten haben die Frage, ob man da nicht fehl am Platze sei, nicht aufkommen lassen. Sieben tote DEUTSCHE Soldaten, nein, wie furchtbar!
Ich weiß, ich wiederhole mich. Das Sterben aber auch.
Ob Will, Maischberger ... was weiß ich ... immer mal wieder schau' ich zu und immer wieder das große Fragezeichen, was die Diskussion eigentlich bringen sollte ? Schon die Durchmischung der geladenen Diskutanten wirft immer, naja, meistens, reichlich Fragezeichen auf.
Der Erkenntnisgewinn geht meist gegen Null, was auch der scheuklappenartigen und standardisierten Art zu fragen, seitens der Wills und Maischbergers, zu danken ist.
hoffe, du wirst net ne woche gesperrt?
"Wer noch das Gras wachsen hört, der weiß, die Müller-Strategie, die "Pazifisten" und den analytischen Willemsen als "Kriegstreiber" hin zu stellen, ist reinstes K-Gruppen-Vorgehen, nun nur ins saturiert Bürgerliche gewendet."
Wunderbar. Sie sind ein scharfer Hingucker, lieber Christoph. Aber - Vorsicht - dieses K-Gruppen-Vorgehen hat sich auch zu manchen Linken in die Gegenwart gerettet. :-))
Es wäre natürlich der absolute Knaller, wenn irgendwann die USA einfach sagen: Nee, hat nischt gebracht. Wir bedanken uns herzllich für diesen Beitrag.
Das gibt Volksreden.
@Nelly
"Das zieht, aber eben nur bei denen, die sonst wenig Perspektiven für sich sehen."
Nö! Jedenfalls zu meiner Zeit nicht! Da war es üblich, die BW für ein großes Berufsausbildungszentrum zu halten. Jeder wollte Führerschein Klasse 2 machen oder sich sein Medizinstudium finanzieren lassen (siehe Philipp Rösler). Das was mich bei der BW am meisten genervt hat, waren nicht die Prolls, die meistganz ok waren, sondern die Cleverles, die mittels Finanzierung durch die BW sich ihre finanzielle Karriere bezahlen lassen wollten. Durchblicker, die wissen, wie der Hase läuft; berechnende Schlaumeier, mit denen man kein vernünftiges Gespräch führen konnte.
@ miauxx schrieb am 19.04.2010 um 16:46
"Durchmischung"???
Ich denke nicht, sie meinen, was Sie da geschrieben haben?
Ich bin überrascht, wie schnell sich nach dem "Doppelschlag" der Taliban in den Massenmedien der Begriff "Gefallene" durchgesetzt hat.
Ich weiß nur noch nicht so recht, was ich davon halten soll.
Einerseits ist es ehrlicher zuzugeben, in Afghanistan herrsche Krieg. Andererseits wird immer noch ausgespart, was für ein komplett bescheuerter das nun ist. Die Versuche einiger Politiker (z.B. der Grünen), den Einsatz als gelebten Humanismus zu verkaufen, sind quatsch. Wenn man anfängt, deswegen in Länder einzumarschieren, dann kann man so schnell nicht mehr aufhören.
Die Gemengelage in Afghanistan ist kompliziert. Ob dies aber ausreicht um dann zu sterben und sterben zu lassen, ist eine Frage, die von den Medien viel zu zögerlich angegangen wird, besonders, da die Mehrheit der Deutschen gegen den Krieg ist.
Georg Schramm nannte die Talkshows "emotionale Pissrinne", und jedesmal denke ich mir, wie Recht dieser Mann hat. Ungestraft können die Politiker gebetsmühlenartig ihre bescheuerten Argumente wiederholen, und der / die ModeratorIn nickt andächtig und äußert verständnis, dass es ja auch für einen Minister schwer ist und anstrengend etc.
Warum kann nicht mal einer der Verantwortlichen so in die Mangel genommen werden, das er weinend die Sendung verlässt (auch auf die Gefahr, dass er nicht wieder kommt)? Der Flurschaden, den die Christiansen angerichtet hat, lässt sich noch ar nicht erahnen.
Die Medien spielen sich gerne als 4. Gewalt auf und exerzieren dass
eindrucksvoll an einer Käßmann vor. Aber wenn es drauf ankommt, sind sie nichts anderes als das Sprachrohr der Bekloppten und Bescheuerten, die zu kontrollieren sie vorgeben.
Armes Deutschland.
Grüße,
Calvin
@ Fro
den Soldaten wurden irreführende Geschichten erzählt -
Keiner von denen ist sooo blind das er nicht weiss das in Afghanistan ein Präsident dank eben der dort stationierten ausländischen Soldaten an der Macht ist.
am Donnerstag will Merkel ja ein paar Nebelgranaten im Bundestag werfen.
@ Christoph, die Grünen verhalten sich selbst-zerstörerisch, nicht nur in der Astanfrage...
Ja, Abzug ist schon in der Planung seit Karzai mit Teheran und Beijing flirtet. Aber es wird noch heftig darum gerungen das es nicht zu einem Prestigeverlust für die NATO kommt, - obwohl der nicht zu verhindern ist.
Magda, warum tust Du Dir nur so etwas an? Der von Calvin zitierte Georg Schramm hat schon recht... Trotzdem freut es mich ungemein das Du Dich tatsächlich hinsetzt und sofort meckerst und nicht schweigst. Denn ,das Schlimmste ist, bei diesen Demokratie-Entertainment-Shows setzt ab einem gewissen Punkt Resignation, ein Gefühl der Ohnmacht ein und dann quasseln solch Personen diesen Stuss nicht einmal mehr vor den Kameras sondern machen direkt schamlos ihre Politik wie es Columbus schon schwant. Du kannst beruhigt sein, am Donnerstag fliegen die Nebelgranaten erst richtig!
Juchhuh. Ein neuer Name ist geboren:
"Demokratie-Entertainment-Shows"
da sach ich ma hut ab und weiter so!
viele grüße aus dd - der größten Provinzstadt der Welt ...
Was von Anne Wills "aktueller Kamera" zu halten ist sollte ja inzwischen hinreichend bekannt sein.
Ich kann mir das schon länger nicht mehr ansehen, es raubt mir sonst den Schlaf weil mich das immer so aufregt spät am Abend.
A propos Georg Schramm:
Ein wunderbarer Kommentar zu Afghanistan, unter dem Deckmantel des Kabarett:
youtube.com/watch?v=9YUDvAnoM7I
Dafür zahle ich jetzt tatsächlich Gebühren. Solange, bis die die Roland-Koch-Vasallen diese letzte Bastion des kritischen Live-Fernsehens vermutlich schleifen werden...
"Magda, warum tust Du Dir nur so etwas an?"
Aus Interesse. Wenn man sich für Medien interessiert muss man sich das auch mal angucken. Ich habe mir auch DSDS mal angesehen. Wie funktioniert das, was machen die da.
Hätte Walter von Rossum sein "Meine Sonntage mit Sabine Christiansen" schreiben können, wenn er nicht geguckt hätte.
Ja und dieses kurze Meckern per Blog ist doch manchmal auch ein Beitrag -wie man hier am Echo sieht.
@ sachichma und mahung - "Demokratie-Entertainment-Shows" - genau, aber das bringt mich auf was:
Bei der Gelegenheit: vergessen Sie nicht, baldmöglichst eine Demokratie-Ausfall-Versicherung abzuschließen. Erspart langjährigen Frust, mildert eventuelle Folterschäden und vermittelt Exilländer.
Noch heute Prospekt anfordern!!!!!!!
Warum machst Du die Reichswehr so schlecht? Die hatte jedenfalls eine sehr ordentliche Schrift ueber den Umgang mit Menschen in islamischren Laendern. "Hinterhaeltig" ist nur Niebel.
Bei Anne Will kams nicht mehr vor und in Sprachgebrauch ist auch der FAZ nicht zu finden, aber Standardformel in einer Diskussion im DLF darueber was "feiger terroristischer Angriff". Soldaten erschiessen ist aber erlaubt. Die Freiheit auf Taliban zu schiessen hat ihren Preis.
Bei Anne Will kams nicht mehr vor und der Sprachgebrauch ist auch der FAZ nicht zu finden, aber Standardformel in einer Diskussion im DLF darueber war "feiger terroristischer Angriff". Soldaten erschiessen ist aber erlaubt. Die Freiheit auf Taliban zu schiessen hat ihren Preis.
ch glaube aber nicht, dass 35% der Deutschen schon mal in Afghanistan waren, dann wohl eher auf Mallorca.
>>
Es reicht ein deutsches Studentenwohnheim.
So wie Friedrich der Große oder Napoleon, das waren immerhin Kriegsbefürworter die nicht (nur) andere vorgeschickt haben, was jetzt keine Rechtfertigung für deren Kriege sein soll ;-).
>>
Du wussten jedenfalls noch was sie wollten.
(Rundschreiben des "Stahlhelm" zum Totensonntag 1934
>>
Thanks
Zusammenlegung von Enduring Freedom und ISAF, die Vergewohltaetigung des afghanischen Volkes, was genau nicht im Sinne des ISAF Mandates ist.
Er hat sicher genau das gemeint, was er gesagt hat. Oder willst Du auf Wolfsohn Judentum anspielen? So hab ich ihn nicht verstanden und so musste man ihn auch nicht verstehen. Ich find aber naiv vorauszusetzen, dass die Mischung bzw. Zusammensetzung solcher Gruppen nicht am mainstream anknuepfen duerfte. Man sucht sich real existierende Exponenten irgendwelcher relevanten Stroemungen, nach welchen Kriterien auch immer, die einen zusammenhaengenden Satz sagen koennen, die sagen irgendwas, den Rest kann man sich denken.
Ein neuer Name ist geboren:
"Demokratie-Entertainment-Shows"
>>
Im Kern ein uralter Hut, la societe du spectacle.
youtube.com/watch?v=9YUDvAnoM7I ist wirklich gut, jedenfalls Gysi bei Will vorweggenommen und ob Claqusewitz das gesagt hat muesste man mal nachgucken. grep rueckzug clausewitz.txt as a starter
Nach dem was ich da bei Gutenberg, wo ein leider keine vollstaendige Datei gibt, gesehen habe, war der Rueckzug eine ganz normale militaerische Handlung. Zu den Strassennahmen der Gegend um die Bergmannstrasse:
Noch ein Beispiel aus dem nicht durch einen langen Zug, aber durch viele Hin- und Herbewegung sehr ausgezeichneten Feldzug Blüchers 1813 in Schlesien und Sachsen. Das Yorksche Korps desselben fing diesen Feldzug den 16. August etwa 40000 Mann stark an und war am 19. Oktober bei Leipzig noch 12000 Mann. Die Hauptgefechte, welche dieses Korps bei Goldberg, Löwenberg, in der Schlacht an der Katzbach, bei Wartenburg und in der Schlacht bei Möckern (Leipzig) geliefert hatte, kosteten ihm nach den Angaben der besten Schriftsteller etwa 12000 Mann, mithin betrug der übrige Verlust in 8 Wochen 16000 Mann, also 2/5 des Ganzen.
>>
Noch heute Prospekt anfordern!!!!!!!
>>
Gibts nicht mehr.
verfassungsrechtlich bedenklich, trotz der Passagen zu Bündnisverträgen im GG
>>
Das ist verfassungsrechtlich ueberhaupt nicht bedenklich, denn wir haben den Krieg verlohren und spielen kuenftig lieber mit. Das Grundgesetz hat auch Voraussetzungen.
der Begriff "Gefallene" durchgesetzt
>>
Hat sich nicht wirklich durchgesetzt. Weil es zwar unsere Toten, aber nicht unser Krieg ist. Auch ganz praktisch, auf deutsche Wehwehchen wird in Afghanistan nicht Ruecksicht genommen. Mit besagter Folge.
Ich bedaure, das die Ausführungen und das Auftreten von Frau Müller,
als Grüne AA a.D. dem Wahlvolk ,Leser und Hörer so wenig
anlaytisch vor Augen geführt wurde. Sie war für mich das einzige
"Neue " und noch dazu Erschreckende dieser Sendung. Gab es eigentlich aus den Reihen der "Grünen" einen öffentlichen Aufschrei !?
Ich danke Ihnen für Hinweise.
@Magda
sah ich erst jetzt. Schick mir bitte das Werbematerial zur Demokratie-Ausfall-Versicherung. Mich interessiert vor allem das Kleingedruckte und das Geschäftsmodell. Die wollen doch auch nur verdienen und im Ernstfall werden Sie mir nachweisen, dass gar kein Demokratie-Schadensfall vorliegt und die neoliberalen Streckbank- und Daumenschraubenschäden nicht übernommen werden können ... ;-)
gut getroffen!
"Bei der Gelegenheit: vergessen Sie nicht, baldmöglichst eine Demokratie-Ausfall-Versicherung abzuschließen. Erspart langjährigen Frust, mildert eventuelle Folterschäden und vermittelt Exilländer.
Noch heute Prospekt anfordern!!!!!!"
dabei darf aber die Reiserücktrittsversicherung nicht fehlen, egal wohin, ob in die Demokratie, die Despotie als Abenteuerurlaub, bei gleichzeitig durchregiertem Wachstumsbeschleunigungsgestz für die Demokratie.
tschüss
JP
Frau Müller sprang, wie anderswo schon als beata rabiata des nationbuildiung immer, nun dem Dirk Niebel ja nur deshalb bei seinem tumben Angriff gegen Roger Willemsen “Wer den Bundeswehreinsatz in Kundus kritisiert, gefährdet unsere Soldaten/innen“ in die Seite, ihn intelligent auf die Tücke seiner Argumentations- Lücke aufmerksam zumachen “Zu Guttenberg würde dann ja dieser Niebel Nebel Argumentation folgend, Schuld an dem Tod von vier Bundeswehrsoldaten haben“, um dann zwei Sätze selber in dieselbe Kerbe gegen Roger Willemsen zu hauen.
tschüss
JP
Hallo Magda,
treffend im Wort Witz, geschmackvoll im Aroma Deine Präsentation „das Gift der Anne Will Sendung als Cocktail Häppchen Verschnitt“.
Nur Anne Will hält still, weil es das Konzept ihrer:
„Frage der Fragen von Gestern Sendung „
so will.
Wenn dann eine investigativ vorgetragene Behauptung von Roger Willemsen punktgenau in die Sendung platzt, fallen Anne Will, immer noch still, nicht einmal Fragen ein, geschweige denn eine Wertschätzung für den zielführenden Hinweis:
“In Afghanistan geht es lt. CIA Bericht um nicht einmal 8000 Taliban- Kämpfer, die von 110 000 Soldaten der Internationalen Truppe in Schach gehalten werden sollen“.
Wenn das keine Asymmetrie ist was dann?
Die alten Fragen sind in den Will Sendungen anneweise bekannt, die Antworten auch, neue Fragen werden durchaus zugelassen, wenn diese unter dem Bergmassiv alter Will Fragen, alter Will Antworten unerwartet noch hervor scheinen, wie die Frage nach einem Waffenhandelsregister, einer Rüstungskontrolle in der Kaukasus Region, der Transparenz der Finanz- , Drogen und Rüstungslieferungen in und aus der Region, Frage nach der Korruption, die in die Kaukasus Region, nach Afghanistan geht und von dort durch Geberländer und deren Steuermittel aufgepäppelt, zurück in die hochgerüsteten NATO- Staaten und deren Parteien, NGOs, Unternehmen als Know How-, Sicherheits- und Waffen- Systemanbieter schwappt, Frage nach der Betreuungs- und Versorgungslage der dort stationierten Bundeswehrsoldaten/innen, ihrer Angehörigen daheim, im Normalfall der „Bunker“ Etappe und im unterversorgten Schadens- , gar Todesfall.(Roger Willemsen Hinweis auf das Buch von Heike Groos, Oberstabsärztin der Bundeswehr im Afghanistan Einsatz).
tschüss
JP
Doch, doch, - auch hier im Freitag gibts - an redaktioneller anderer Stelle - einen profunderen Kommentar, als meine Einwürfe.
www.freitag.de/politik/1015-die-heimatkrieger-sind-unter-uns
Lieber Fritz Teich,
ich habe jetzt nicht genau verstanden, was sie mit ihrem Kommentar meinen?
Herzliche Grüße
rr
Hallo Magda, ich bin neu bei den Bloggern des "Freitag" , und für mich ist das alles noch reichlich ungewohnt. Außerdem liegen bereits drei Tage hinter Deinen kurzen, aber sehr richtigen Gedankensplittern zur Anne-Will-Show und der damit verbundenen Zielstellung der Mainstream-Medien.
Ich habe mir die Mühe gemacht, und die vielen Kommentare zu Deinen Überlegungen gelesen. Sie alle, die sich hier geäußert haben, verdienen Lob und Anerkennung; denn sie treffen mit ihren Gedanken auch meine Überlegungen zu Afghanistan und dem, was deutsche Soldaten dort treiben.
Ich habe an anderer Stelle aufgeschrieben, daß ich zutiefst erschüttert bin, daß Menschen wie Niebel oder K. Müller hohe Regierungsämter wahrnehmen können.
Wir Deutschen waren schon einmal an jenem Punkt, wo blindlings jenen Demagogen gefolgt wurde, und am Ende wollte es niemand gewesen sein, die diese Horde von braunen Gesinnungslumpen gewählt und in ihre Ämter gebracht hatte. Und als es an die Abrechnung mit den Folgen dieser Katastrophe ging, die durch Deutsche ausgelöst und verursacht wurde, waren alle nur Mitläufer.
Wir alle haben mehr oder weniger zugelassen, daß sich so etwas zum dritten Mal entwickeln kann, weil die alten Machtstrukturen eben nicht zerschlagen wurden . Es ist der militärisch-idustrielle Komplex, der still und hinter hohen Schutzwänden diese Entwicklung seit langem voran treibt.
Es muß die Aufgabe aller friedliebenden Deutschen sein, diese Machen-schaften immer und überall zu entlarven und jenen, die sich an der Rüstung in grandioser Weise bereichern, das Handwerk zu legen und ihr Tun öffentlich zu entlarven.
"Die Antikriegshaltung der Deutschen gefährdet die Soldaten."
komisch, ich dachte immer, es gefährde die Soldaten, von der deutschen Regierung in diesen Krieg geschickt zu werden. Das war aber wohl die unerwünschte Version einer Dolchstoßlegende
"Wer in die Fratze des Feindes geblickt hat, fühlt sich von der deutschen Gesellschaft allein gelassen."
sind posttraumatische Belastungen Grund genug für öffentliche Zuschaustellung von bräunlich gefärbter Debilität? Oder wollen wir diesem braven Soldaten zugute halten, dass er seine Gehirnerschütterung wohl noch nicht überstanden hat und nicht so ganz kapiert, wofür er da missbraucht wird?
Zu Kerstin Müller kein Kommentar. Die Grünen sind in dieser Frage unerträglich.
@ ruebmar - hab lange nicht hier rein geguckt. Ja, Ihr Beitrag drückt aus, worum es jetzt in der Tat wieder geht.
Danke dafür.
"Zu Kerstin Müller kein Kommentar. Die Grünen sind in dieser Frage unerträglich."
Hihi, der damals auf Fischer mit dem Klammerbeutel geworfen hat, hätte was Wirkungsvolleres nehmen sollen. Da hat es angefangen. Fischer, Müller...alles eine Linie...
Joschka Fischer war und ist der einzige Außenminister, der wirklich Charakter und Weitsicht hatte und hat - ganz im Gegensatz zu seinem Namenskollegen aus DDR-Zeiten.
Wenn das Charakter ist, möchte ich keinen haben.