...Zitat aus der letzten Strophe:
Dabei wissen wir doch:
Auch der Hass gegen die Niedrigkeit
Verzerrt die Züge.
Auch der Zorn über das Unrecht
Macht die Stimme heiser. Ach, wir
Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit
Konnten selber nicht freundlich sein.
Ihr aber, wenn es soweit sein wird
Dass der Mensch dem Menschen ein Helfer ist
Gedenkt unsrer
Mit Nachsicht.
Weniger Nachsicht als Einsicht bestimmt den Blick auf die Generationen zuvor. Härte und Zorn verschwinden niemals aus der Welt, wenn das Morgen nur eine Erwartung ist. Wenn die Älteren sich als unerbittliche Wegbereiter sehen und der Weg nur Mühsal und Kampf ist. Wenn das Ziel zerschlagen scheint.
Darum hier das Lied von der Hanna Cash, die auf dem Wege schon gut war.
Und von einer, die zornige Fantasien singt Eingebetteter Medieninhalt
Und ein Gedicht aus der schönen Liebeslyrik
Sieben Rosen hat der Strauch
Sieben Rosen hat der Strauch
Sechs gehör'n dem Wind
Aber eine bleibt, daß auch
Ich noch eine find.
Sieben Male ruf ich dich
Sechsmal bleibe fort
Doch beim siebten Mal, versprich
Komme auf ein Wort.
Brecht starb sehr entmutigt, aber viele seiner Gedichte bleiben eine Ermutigung.
Kommentare 4
https://www.freitag.de/autoren/sandro-abbate/veraenderung-der-wirklichkeit-organisieren
Und hier gehts zu einem interessanten Blog zum Epischen Theater.
nach-sicht gegen alle sterblichen,
rück-sicht: im dienst der
vor-sicht: diese mit allen kräften.
Für Deutschland ein ganz zentrales Gedicht. Und vielleicht zusammen zu denken mit Wolfgang Borcherts "Sag Nein".
In Zeiten der bürgerlichen "Willkommenskultur" kommt mir allerdings dies doch sehr verquer vor:
Ihr aber, wenn es soweit sein wird
Dass der Mensch dem Menschen ein Helfer ist
Gedenkt unsrer
Mit Nachsicht.
Wenn und wann es soweit ist, erledigt sich das von selbst. Denn dann sind die Pharisäer weg, an die sich das richtet.
Deswegen habe ichs ja im Blog auch eher angezweifelt. Für uns "im Osten" war das immer ein Zitat, um die eigenen repressiven Seiten ungerechtfertigt zu "legitimieren".