Geschichte einer Pankower Straßenbenennung II

Herta Hammerbacher Als Mitglied der AG Spurensuche des Pankower Frauenbeirates freue ich mich sehr, dass es in der Sache Herta Hammerbacher nun differenziertere Sichten gibt.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Die Geschichte einer Pankower Straßenbenennung

habe ich hier vor einiger Zeit aufgeschrieben. Damals wandte ich mich an die Presse, die höchst einseitig und immer wieder fast mit gleichen Worten Herta Hammerbachers Verhalten in der Nazizeit be- und verurteilte, aber Aspekte, die ihr mehr Gerechtigkeit hätten zuteil werden lassen, völlig außer Acht ließ.
Mein Beitrag sollte ein Plädoyer für Differenzierung und Ambivalenzen sein. Auch an die Freitags-Redaktion habe ich mich in der Sache gewandt, aber fand kein Interesse.

Aber anderswo hatte ich doch Erfolg

erschien im Newsletter des "Tagesspiegel". Ich hatte mich - als Mitglied der AG Spurensuche des Pankower Frauenbeirates - sehr gegen die pauschale Diskreditierung Professor Herta Hammerbachers ausgesprochen und freue mich , dass Christian Hönicke vom Tagesspiegel meine differenzierenden Anmerkungen dazu aufgegriffen hat.
Es ging mir bei der Debatte nicht um die brachiale Durchsetzung einer Meinung oder eines Vorhabens. In Potsdam, dem langjährigen Wirkungskreis des "Bornimer Kreises" , dem Herta Hammerbacher bis 1945 angehörte - gibt es längst eine Hammerbacher Straße. Es geht mir auch nicht darum, Menschen "reinzuwaschen" oder zu verklären. Wogegen ich mich pauschal wende ist, die Unfähigkeit, innerhalb des Bezirkes miteinander zu kommunizieren und stattdessen - wie es Hannah Wettig tut, die den Grünen in der BVV Pankow vorsteht - über Medien brachial eine einseitige Meinung durchzusetzen.

Hahn statt Hammerbacher

Statt nach Herta Hammerbacher wird jetzt eine Straße nach der jüdischen Gartenbau-Pädagogin und Buchautorin, Beate Hahn benannt. Ihr Name hat ohnehin auf dem Plan des Frauenbeirates gestanden, denn sie ist mit ihrer Lebensbiographie jede Würdigung und Erinnerung wert. Interessant übrigens ist an Beate Hahn, dass auch sie - wie Professor Herta Hammerbacher - ein Leben lang mit Karl Foerster in Kontakt stand, dem Begründer des "Bornimer Kreises".
P. S. - ich hatte mich - wie schon weiter oben angemerkt - mit meinem Beitrag auch an die Redaktion des "Freitag" gewandt und kein Echo gefunden. Es hätte der Anstoß zu einer interessanten Debatte sein können, vor allem weil der Verleger des Freitag, Jakob Augstein, doch ein Gartenspezialist und -liebhaber ist, wie zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema beweisen. Schade, aber dafür gibt es ja immerhin die - stiefmütterlich behandelte - Community.
Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden