Männer als Freier

Fotoausstellung "Jetzt geh'n wir erst mal in 'n Puff, dann haben wir dat schon mal ausem Kopp!" So geht der Kabarettist Jürgen Becker das Thema rheinisch-katholisch-frohgemut an.

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Ja, und wenn man das "aussem Kopp" hat, dann ist man eben freier oder war gerade Freier. Und wenn dann jemand fragen käme, warum einer Freier ist, wie es die Fotografin Bettina Flitner in ihrer gleichnamigen Ausstellung getan hat, dann kommen sehr unterschiedliche Antworten und sehr unterschiedliche Porträts dabei heraus.

Was treibt Männer um, wenn Sie den Trieb aussem Kopp haben? Tuts ihnen Leid um das schöne Geld, sind sie "bedient" oder fühlen sie sich gut bedient.
Warum gehen sie hin, sucht sie postkoitale Traurigkeit heim oder fühlen sie sich entspannt und wohl? Was sagen sie über ihr Leben als Kunde?

Manchmal reden sie ziemlich Klartext.

Warum ich für Sex bezahle? Frauen gehen mir oft auf den Sack. Sie machen Stress. Dafür zu zahlen, das hat was. Ins Gesicht abspritzen kostet 50 extra. Eigentlich ist das Macht. Man kann mit der Frau machen, was man will.
Christian, 23, Kaufmann, Single

Manchmal auch mitmenschlich und freundlich

„Draußen bin ich zu schüchtern, jemanden anzusprechen. Zwei Mal habe ich mich in eine Frau aus dem Puff verliebt. Das ist so ein Samariter-Effekt, die will man rausholen. Das
passiert mir nie wieder. Na ja...Jetzt gehe ich immer nur zu einer.“
Ingo, 43, Steuerfachangestellter, Single

Interessant und - was die Männer betrifft - zwischen mutig oder unangenehm selbstgewiss, lesen sich die Begründungen. Dass sie dabei auch visuelll zur Sache stehen, ist ehrenwert. Manchmal ist das Ganze aber auch deprimierend. Gekaufter Sex ist eben irgendwie doch nicht so heiter. Das Warum hat irgendwie mit dem ganzen Menschen zu tun, denke ich.
Die Frage ist: Soll man die Männer fragen und wenn ja, in dieser Weise oder soll man die Freier frei sein lassen in ihrem Tun und Lassen? Ich weiß es nicht.

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Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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