Men compete, women communicate

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"Men compete, women communicate" - Frances E. Allen - amerikanische Informatikerin und bis zur ihrer Pensonierung 2002 IBM-Fellow, sagte das, wie aus der Pistole geschossen, als sie gefragt wurde, was den Unterschied im Arbeitsstil zwischen Männern und Frauen ausmacht.

Das geschah in einer kurzen Sendung bei BBCs Businessweek www.bbc.co.uk/programmes/p007z0w8. Es ging um Frauen im IT-Engeneering. 10 Prozent Frauen haben bisher die berühmte gläserne Decke durchstoßen, berichtet der Reporter und befragte neben Frances E. Allen noch

Lily De Los Rios, Managerin bei Symantec (Es wäre viel besser, wenn - gerade in der IT-Entwicklung mehr Frauen und Männer zusammenarbeiteten.)

Und auch Diane Bryan, Managerin bei Intel (Mehr diversity, eine gute Mischung zwischen männlichen und weiblichen Mitarbeitern befördert kreative Ideen.)

Männer konkurrieren, Frauen kommunizieren. Stimmt das? Stimmt das nicht? Oder doch?Die Beobachtungen in der virtuellen Kampfzone - dieses ständige Blogger-Bashing durch die journalistischen Großtanker, die sorgfältige Abgrenzung von gewöhnlichen Bloggern durch die etablierten Edelfedern - das ist doch alles sehr konkurrenzbestimmt und will gar keine Gemeinsamkeiten finden.

Die oder wir, wir oder die. Entweder/oder-Fragen oder auch Statusfragen - spielen eine große Rolle. Deshalb wohl muss sich Sascha Lobo einen ironischen Hahnenkamm zulegen. Deshalb muss man immer die Unterschiede zwischen den Tätigkeiten, Bloggen und Journalistik, deutlich benennen, obwohl es im Grunde keinen Streitpunkt darüber gibt. Aber, sonst competition, competition, Rechthabereien, wohin man blickt, Führungsgerangel und wenn es nur die Meinungsführerschaft für eine kurze Zeit ist.

Warum die Unterschiede betonen, also die Konkurrenz in den Vordergrund schieben, warum nicht das Gemeinsame, Kommunikative? Untersuchungen über die unterschiedlichen Führungsstile von Frauen und Männern bestätigen das grobe Raster von competition und communication. Immer im Hintergrund ist dabei sicher, dass es überhaupt keine so "reinen" weiblichen und männlichen Ausprägungen gibt, in jedem Menschen gibts Anteile von männlich und weiblich.

Wenn aber der Satz gilt, dass Frauen eher kommunizieren als konkurrieren, dann braucht das Netz mehr Weiblichkeit.

Jaja. höre ich schon die skeptischen Stimmen - Frauen sind doch auch andauernd am Streiten. Stimmt. Ja, und gibt es nicht auch Bloggerinnen, die andauernd das Konkurrenzproblem beim Wickel haben? Nein, Frauen sind nicht - schon wieder - die besseren Menschen. Ja, und sie konkurrieren auch. Ich erlebe das selbst ständig, aber bisher habe ich Konkurrenz eher inspirierend erlebt. Streit hat mich oft "beflügelt", ich gebe es zu.

Also Besinnung aufs "weibliche". Wäre gut und würde unnütze Streitereien zugunsten von notwendigen Diskursen und Debatten befördern. Immerhin: "derFreitag" ist doch eigentlich recht "weiblich" mit seiner "Community"-Kultur. Kann man ruhig mal anmerken.

Apropos Konkurrenz: Einen schönen Beitrag mit einigen Überlegungen, die auch mir die Ruhe wieder gaben hat Antje Schrupp vorgelegt. Bloggen-Journalistik - Unterschiede, Gemeinsamkeiten.

antjeschrupp.com/2010/05/14/bloggen-vs-journalismus-oder-die-qualitat-des-begehrens/

Also den hätte ich auch gern geschrieben. Aber ebenso gern verweise ich drauf, weil er bestimmt nicht nur mir hilfreich war.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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