Mythen, Macht, Meinung und Mainstream

Phantomzeit "Das verschwundene Mittelalter" - eine Theorie, die mich an die Theorien über nicht vorhandene Pandemien erinnert.

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Wussten Sie schon?

Wissenschaftler und Publizisten haben herausgefunden, dass 300 Jahre fehlen. Vor langer, langer Zeit haben irgendwelche machtgeilen Eliten beschlossen, 300 Jahre verschwinden zu lassen. Es handelt sich um die Jahre 614-911 n.u.Z. In diesem Zeitloch sind wichtige Personen der Weltgeschichte wie Karl der Große und weitere Karolinger komplett verschwunden, es hat sie nie gegeben. Ist das nicht irre?

Zahlen, Zahlen und Zahlen

"Phantomzeit" nennen Fans dieser Theorie die verschwundenen Jahre. Es gibt auch noch immer heftige Debatten um diese Frage. Es gibt Leute, die eine Unmenge Detailsund vor allem Zahlen, Zahlen und noch mehr Zahlen für ihre These zusammentragen, weil sie so sehr verliebt in diese sind, aber am Ende kommt doch immer wieder kein wirklicher Beweis raus, sondern eben nur ein Indiz.
Völlig draußen zu bleiben scheint, ist dass es eine Historie auch außerhalb des europäischen Region gegeben haben muss. Es gab Asien z. B. und nun steht die Frage, was bei denen nun verschwunden und versunken ist. Und was ist mit der islamischen Welt. Und was mit anderen historischen Gestalten und Regionen in Europa ?
Ich hatte einen guten Freund, der ein Faible für solche verrückten Theorien hatte. Er fand es amüsant, deren Argumentationen zu folgen und zu beobachten, welche atemberaubenden Zahlenspiele und - definitionen bemüht werden, um diese Idee zu beweisen.

Forderung:

Mehr Mut zum Streitwagen

Ich bin versucht, zu fordern, dass diese Theorie der verschwundenen 300 Jahre gleichberechtigt in den historischen Diskurs einzuspeisen sind. Es geht um demokratische Meinungsbildung.
Und wenn die Eliten und das Historiker Establishment darauf bestehen, dass diese Theorie unsinnig ist, dann nur deshalb weil die mächtigen Mainstream-Historiker (wer weiß, wer die bezahlt) sich ihre Forschung über Karl den Großen nicht vermiesen lassen wollen. Machterhalt geht vor Meinungsfreiheit über historische Entwicklung. Die Phantomzeit-Fans aber fordern: Mehr Streitwagen, damit sie die Schlacht gerüstet führen können.

Historischer Lockdown

Manchmal, wenn ich Theorien der Corona-Bekämpfungsszene beobachte, denke ich, dass die auch richtig verliebt sind in ihre Idee.
Die könnten doch auch irgend so eine These aufstellen. Die behaupten doch andauernd solche Sachen. Vielleicht kann in vielen Jahren per Zahlenspiel definiert werden, dass es die Corona-Pandemie gar nicht gegeben hat. Das heißt, die Jahre, in der wir den Lockdown erlebten, sind einem historisch definierten Lockdown zum Opfer gefallen.
Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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