Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Wenn ich an die Jahre denke, die auf die direkte Schulzeit folgten, dann wird es erst mal duster. Meine Berufspläne waren – wie alles in meinem Leben – vage, ein bisschen versponnen. Aber die Realität war nun mal da. In den 60er Jahren wurde in der DDR der Mittelstand noch ziemlich gefördert und hofiert. Das betraf das private Handwerk und die sogenannten halbstaatlichen Betriebe- Kommanditgesellschaften, die an einem volkseigenen Betrieb "hingen", aber selbstbestimmt verwaltet wurden und der Besitzer am – natürlich hochversteuerten - Gewinn beteiligt. So einen suchte ich auf, weil ich zu Recht annahm, dass man mich dort politisch in Frieden lässt. So war es auch. Ich bewarb mich bei der Lackfabrik Schliebe Chemie KG in Leipzig-Neulindenau. Neben Fahrradlacken stellte sie auch außerordentlich wirksame Bodenglanz-Präparate her, die man nie wieder runterkriegte. Sie hatte ihre kleine Fabrikation in der Nähe meines Wohnortes. Ich bewarb mich dort als kaufmännischer Lehrling. Damit setzte meine Politisierung ein, allerdings nicht in der erwarteten Weise. Ich driftete nach links – erst mir selbst unmerklich, später dann ziemlich deutlich.
Erkältende Beispiele
eines DDR-Bürgertums
Wenn in einem merkwürdigen Buch von Uwe Tellkamp dieses Bürgertum als subversive Schicht, in der Bildung und Tradition überwintern konnten, beschrieben wird, so waren die Schliebes ein mich sehr erkältendes Beispiel dafür. Von verhältnismäßig lockeren Schulverhältnissen kam ich in eine Welt, in der Hierarchie auf einmal wieder eine Rolle spielte. Der Spruch: „Nur wer gehorchen kann, kann auch befehlen“, wurde mir mehrmals mahnend zitiert. Die Lehrlinge mussten sich – damit sie erkennbar waren – am Telefon mit dem Vornamen melden. Es war mir alles durchweg ein Graus.
Die Schliebes lebten in einer Welt des kleinen Wohlstandes, in einem Einfamilienhaus in der Nähe der Fabrik, die Gattin des Firmenbesitzers war Pianistin, man pflegte die Kultur und die schönen Künste. Alles sehr dekorativ, alles gut und schön, ich selbst hatte ja auch Klavierunterricht, aber mir war dort andauernd unbehaglich-plüschig zu Mute.
Wir waren zu Hause arm dran, ich hatte diesen bürgerlichen Hintergrund nicht, aber eine tiefe Abneigung gegenüber einer bestimmten Bürgerlichkeit verinnerlicht.
Das hat mit realen konkreten Geschichten in meiner Familie zu tun. Im Betrieb betreute mich eine ältere Kollegin, deren Vater Prokurist der berühmten Firma „Blüthner“ war. So war alles auf Status, Hierarchie, Ordnung und Unterordnung ausgerichtet. Dass dies eine Zuflucht auch für Leute war, die mit der DDR wenig am Hut hatten, machte die Atmosphäre dort nicht freier und offener.
Ein „hässliches“ Jahr des Übergewichts
Auch die Berufsschule war langweilig Was ich aus dieser Zeit mitgenommen habe, war ein bisschen Buchhaltung und Steno und das Zehn-Finger-Blind-Schreiben, das mir noch heute willig zu Diensten ist. Die Mitschülerinnen aus allen Lehrbetrieben der Stadt waren nett und auch zu allerlei Streichen aufgelegt. Ein Lichtblick.
Ich wurde in diesem ersten Lehrjahr absolut hässlich, legte an Gewicht zu und bekam Pickel. Grässliche Bilder erinnern mich daran. ich kam mir vor wie ein gedunsenes Nichts. Und mindestens ein Jahr blieb das so. Ich war fruchtlos aufsässig, aber auch ängstlich und deprimiert.
Herren und Knechte
Eines Tages kamen in unseren Betrieb russische Offiziere und verhandelten mit dem Chef. Einige Zeit danach rückten Soldaten an und übernahmen allerlei Reinigungsarbeiten. Anfangs standen der Chef und einige andere "Führungspersönlichkeiten" kontrollierend dabei. Dieses Bild machte mir Unbehagen. Ich fand das so .....herrenmäßig, ich fühlte mich den Soldaten näher als den Offizieren und dem „Aufsichtspersonal“.
Diese merkwürdigen Verhältnisse und Emotionen weckten in mir einen Ehrgeiz, der geschlummert hatte. So wollte ich nicht leben, ich wollte raus. Und das bedeutete, doch noch das Abitur machen und versuchen – auf diesem Umweg – einen Studienplatz zu kriegen.
Ich bewarb mich an der Volkshochschule. Aber da diese Schule auch sonnabends stattfand, musste ich – weil wir sonnabends noch arbeiten mussten – eine Freistellung vom Betrieb bekommen. Zufällig hörte ich, wie sich der Chef mit dem Prokuristen über mich unterhielt. Seine Meinung war nicht sehr schmeichelhaft, er hielt mich für sprunghaft, wenig beständig und nicht so talentiert. Das bestärkte mich noch in meinem Bestreben.
Herrin meiner selbst
Am Ende bewilligten sie mir die Freistellung und es begannen zwei sehr anstrengende aber auch wunderbare Jahre. Ich hatte noch ein Jahr Lehre zu machen, die Berufsschule zu absolvieren und zweimal abends und am Wochenende besuchte ich die Volkshochschule. Ich nahm ab, obwohl ich meine Neigung zum Bier entdeckte, aber mein Leben bekam wieder eine Form und ich auch.
Ich kam mit gleichgesinnten Mitschülern in Kontakt und war plötzlich auch Herrin. Herrin meiner selbst. Ich wusste, dass ich den Ausgang aus der miefigen Chemiebude fast schon durchschritten hatte. (Fortsetzung folgt)
Kommentare 26
Toll! Deine in der DDR gemachte Lebenserfahrung wird anschaulich und irgendwie berührbar, wobei sie auch den Leser berührt. Erfahrungen, die auch für einen aus dem Westen -wie mich- nachvollziehbar und plausibel sind. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!
Ich danke Dir, Essener Freund.
Gruß Magda
Gerne, liebe Freundin aus Berlin - Pankow! ;O)
Ich zelebriere in der Freizeit gerade sowas wie eine Sechziger-Jahre-Nostalgie. Leihe mir Filme aus, lese Trivial- und nicht ganz so triviale Literatur aus dieser Zeit, suche nach Clips mit Sixties-Musik auf youtube usw. Selbst hab ich nur verschwommene Erinnerungen, war noch zu klein. Diese seltsame Zwischenatmosphäre zwischen kleinbürgerlich-autoritärer Konvention und Beharrung und jugendlichem Auf- und Ausbruch, wie Du sie schilderst, und die es in Ost und West gab, hat was.
Und wieder bingo! Was hat uns nur, ca. acht jahre altersmäßig voneinander entfernt, zu solch parallelen umtrieben getrieben? Meine ersten erfahrungen mit "privat" (kg) machte ich während der ferienarbeiten, zunächst in einer gärtnerei in holzhausen, wo dann auch schon mal der wagen des chefs zu waschen war, dann in einer chemikalienbude in p., wo ich es nur zwei tage ausgehalten habe, aber nicht, weil sie mir übel mitgespielt hätten, sondern der geruch der chemischen substanz, die in großem umfange produziert und in bauchige korbflaschen abgefüllt wurde, übelkeit erregte ... Aber wie dem auch sei, ich vermochte mich für die privaten nicht so recht zu erwärmen, wenn es nicht gerade bäcker, schuster, gemüsehändler betraf ...
Und nun noch speziell für Dich eine sequenz zum maschineschreiben (aus einem neuen "zeitgenossen"-stück): Der zeitgenosse schreibt: "qwertzu" und hat eine aussage getroffen, die für sich völlig wertfrei, in welcher abfolge die finger sich auch bewegen … "Maschineschreiben Leitfaden Teil 1", in der löhrstraße, unter lauter frauen, im blindflug über die tastatur: "taftkleid" – ein solches hat er noch nie gesehen, aber es berührt ihn, ihn berühren die worte der ersten lektion; die dozentin gibt den takt vor, eilt von platz zu platz, korrigiert die haltung der hände, den sitz der finger auf der tastatur, diktiert "wertfrei", die vorstellungen der anderen, der zeitgenosse klöppelt "asparagus falcatus", heilloses gewächs im lichte diverser großraumbüros, von denen er eines genauer kennt, das zischeln der lanzettlich geformten blätter, wenn jemand vorüberstreift; "kleiderstange", das klingt wie eine losung, wir lassen die hüllen fallen; draußen ist nacht, während es im saale dröhnt, von hunderten von anschlägen: "das machen Sie schon ganz schön", neues blatt, nicht auf die walze geschrieben, nicht nachgedacht – schreiben, schreiben, auch wenn es kaum sinn hat, das taftkleid nur eine behauptung ist, eine metapher für etwas, das er noch nie erfahren, der wagen rutscht, tempo tempo, neue zeile …
Ja, das war eine seltsame Zwischenatmosphäre. Ein bisschen ist sie beschrieben bei Christa Wolf im "Geteilten Himmel". Da sind sie auch versammelt, die bürgerlichen Leute. Und einer will plötzlich einen Cocktail "Verbrannte Erde" nennen.
Recherchier ruhig weiter. Es war eine interessante Zeit, die aber - wiedermal - von den Herrschenden "vergeigt" worden ist.
Ich war in dieser Zeit auch mal kurz Bandmitglied bei irgendwelchen Tigerman in Leipzig. Musste aber aufgeben, ich konnte einfach nicht genug am keyboard.
Hallo jayne,
ja das ist natürlich toll. Und genau das gleiche Unbehagen. Sag mal war das Holzhausen bei Leipzig?
Die "Privaten" hatten in Leipzig auch so eine "jeunesse doree", hochnäsige Leute. Ich sehe noch den Prokuristen mit ernster Miene in meine Richtung dozieren: "Der Staat betreibt eine Mittelstandspolitik". Und dann kam allerdings der ziemliche Einbruch Anfang der 70er. Da war ich längst weg. Ich denke aber, dass die trotzdem alle weich gefallen sind und Chef geblieben sind.
Danke für den schön expressiven Text. Übrigens "LÖhrstraße", da war auch die Abendschule angesiedelt. Die kaufmännische Berufsschule war am Adler (ich glaube, das ist noch Plagwitz).
Ich habe das Taftkleid gleich mal nachgetippt und die "Kleiderstange". Sehr schön.
ja, dasselbige holzhausen, wo es auch einige baumschulen gab, was ein ebenso schöner begriff ...
Und die meisten sind wirklich "weich" gefallen, ein wirtschaftspolitischer fehler war es dennoch.
Was das schreiben betrifft - versuch mal "asparagus falcatus", das bringt die finger wirklich in schwung ... manchmal bedauere ich, daß ich meine alte schreibmaschine weggegeben habe, da hilft nur noch der dynamische anschlag einer e-piano-klaviatur.
Unbehaglich-plüschige Empfindungen in dieser Zeit scheinen wirklich nicht "sytem-relevant" gewesen zu sein. Was dem einen sein Wartburg war dem Anderen sein Opel-Kapitän, und irgendwie sind die eben auch Chefs geblieben weil sie wohl eben "system-überschreitend" zu dessen Erhalt beigetragen haben. Jetzt les' ich erst mal Deine beiden vorherigen ;_)
"Und die meisten sind wirklich "weich" gefallen, ein wirtschaftspolitischer fehler war es dennoch."
Unbedingt, da hast Du recht.
Und nun
asparagus falcatus, asparagus falcatus, asparagus falcatus...
Apropos, man sagt ja, dass Heiner Müllers Texte nur deshalb so sind, wie sie sind, weil er sie auf seiner uralten lautklappernden Schreibmaschine fabriziert hat.
Lange her, diese 60er. Noch ein paar Jahre hin und, so sagen die Altersforscher, es werden mir alle Details meines damaligen Erlebens einfallen.
Ende der 60er war ich mit dem Gewinnen der DDR-Deutschen Meisterschaften im Basketball beschäftigt. Ne schöne Zeit für uns. Schule war einfach zu bewältigende Nebensache, Politik gab es nicht. 1968 waren wir im Frühjahr noch zu einem internationalen Turnier in Prag, ohne von der Situation etwas mitzubekommen. Schon eigenartig im Rückblick. Meine 60er waren dann die 70er. Und so einiges davon wäre entbehrlich gewesen. Unter anderem meine Zehn-Finger-Blindschreibübungen, die so aussahen:
28zt3 48fös f8jdm ir0kw eimcl pl45n...
Gelernt an Fernschreiber und Chiffriermaschine. Immerhin mal 400 Anschläge pro Minute. Aber geholfen hat es nicht.
Ich war 'Tastfunker', noch einige Jahre später.
dit ditdit dahdit dit dahdit dahdahdit ditdahdit ditditdah ditditditdahdahditdit
Mein Bild von dir wird etwas klarer, aufgehellt.
"Lange her, diese 60er. Noch ein paar Jahre hin und, so sagen die Altersforscher, es werden mir alle Details meines damaligen Erlebens einfallen."
Hihi, denn ich bin jetzt in dem Alter. Aber mir fällt nicht mehr jedes Detail ein. Es formt ein Bild, das aus dem besteht, was einem besonders wichtig war.
Aber Deine Wahrnehmung - Jahre jünger - ist auch interessant.
@ meisterfalk - und was funkt nun GerhardHM? Ich wills auch wissen.
@ Bildungswirt - "Mein Bild von dir wird etwas klarer, aufgehellt."
Aha, Du siehst also in mir ein klares Helles. Das ist gut. :-)
Liebe Magda,
dieses Leipzig, das Du so schön illustrierst habe ich nicht erlebt. Aber: Ich hatte in erster Ehe eine Schwiegermutter, die mir die Tür zu einer fremden Welt zeigte. Nicht öffnete. Enteignetes Bürgertum, und dann saß sie in Angercrottendorf in einer kleinen Genossenschafts-Wohnung und versuchte, all das aufrecht zu erhalten, was sie geprägt hat. Bücher bis unter die Decke, Teppiche fast übereinander, kein Großes Concert ohne sie, und einmal im Jahr kamen die Freunde, die dereinst geflüchtet waren, und spendeten für die Thomasschule und beteiligten sich am Architekturwettbewerb für den Wiederaufbau des Krystallpalastvarietés und gingen ins Kabarett und genossen die Reste dessen, was diese Stadt einst ausgemacht hat. Da habe ich mein Bild, ich komme zur Hälfte aus proletarischer und in allen Teilen aus kommunistischer Erziehung, korrigiert.
Heute war ich beim Verlag Faber und Faber im Musikviertel, Mozartstraße 8. Dort lädt jetzt ein Präsentationsraum, Verlagbuchhandlung wollen sie es nicht nennen, zum Stöbern in dem wunderbaren Programm. Es ist eine alte Bürgerwohnung, zu DDR-Zeiten wahrscheinlich geteilt, die merkwürdig arrangierten Wände und Türen, die grauslige Decke lassen darauf schließen. Im Erdgeschoss residiert ein Literatur-Salon. Da habe ich für einen Moment Sehnsucht nach jener Zeit bekommen, die sicher nicht gerecht war, die aber auch das bieten konnte, wonach zu sehnen mich heute zur Beargwöhnten macht. Und da habe ich auch an die DDR gedacht, deren Zwänge mich, das wiederum noch in Berlin, Menschen nahe brachten, die ich nicht suchen musste, sondern finden konnte. In der Möwe zum Beispiel, ach, eigentlich überall. Über die Feten bei Künstlers korrespondierten wir ja bereits.
Aber bevor ich sentimental werde, wünsche ich Dir lieber ein schönes Wochenende. Wird es einen Abwasch geben?
Liebe Grüße
kk
Liebe kk,
es ist ganz bestimmt noch ein Unterschied zwischen einem wirklichen Bildungsbürgertum und diesen - kulturell dekorierten - Besitzbürgern mit Sinn fürs Schöne, die ich erlebt habe.
Es gab im besten Sinne konservative - konservierende - Leute in Leipzig, aber da gehörte ich nicht dazu.
Du hast mich jetzt inspiriert, noch ein bisschen in Leipzig zu verweilen. Es gibt ja diese hübschen Bücher von dem Bernd Lutz Lange. Da kommen sie alle vor, die Stätten meiner Abenteuer, die auch - neben anderen Trieben - vom Wissenstrieb beherrscht waren. Das alte Cafe Corso, das "Erdener Treppchen", das Klubhaus "Kalinin", das ja ein Studentenkeller war usw. usw. - eine bildungsreiche Zeit, in jeder Beziehung. Wolln mal sehen.
Das muss ich aber erst verfassen und gehe jetzt mal an den Abwasch, der sich - wie anders- mit der Uckermark befassen wird. In kurzer Form.
liebe Grüße
Magda
erdener treppchen, corso, kalinin-mensa ... Da könnte ich sofort wieder einhaken, liebe magda, werde es auch bei gelegenheit, wenn sich das alles mal zu einen text fügen läßt, was da an splittern unterwegs resp. als notiz schon hie und da abgelegt ist. Ja, und das ganze hat für mich (wie sicher auch für Dich) weniger mit nostalgie als der frage zu tun, wie wir gelebt, die wirklichkeit wahrgenommen haben, welches gewicht sie hatte für uns und was dies' erlebte/erfahrene uns heute zu sagen hat, vor dem hintergrund gegenwärtiger entwicklungen. Und was sich auf diesem wege zu einem gesamtbild fügen mag, stellt schon wieder eine ganz eigene wirklichkeit dar ...
"erdener treppchen, corso, kalinin-mensa ... Da könnte ich sofort wieder einhaken, liebe magda,"
Das mache mal liebe Jayne, mit dem ernsten Gemüte und den ernsten Fragen. Ich war ja ein leichtfertig Ding. Und trotzdem, eben nicht nur das... von daher ist das doch richtig interessant.
Du hast Recht, mit Nostalgie hat das überhaupt nichts zu tun, sondern immer nur mit dem ganz normalen gelebten Leben, das man befragen sollte.
Gruß Magda
@ GerhardHM
Danke, Gruß zurück! (Gebe zu, ich musste nachschlagen. Es ist -zig Jahre her...)
Sag mal, Magda, da Du prägende junge Jahre in Leipzig verbracht hast, ist da etwa etwas sächsischer Akzent übrig geblieben? Wenn ja, das macht einem das Leben in Berlin nicht gerade einfacher, was?
Nein, fast überhaupt nicht. Mein Mann - in Berlin aufgewachsen - sagt, man hört es nur, wenn ich mich mal aufrege.
Eher sagen die Leipziger, wenn ich dort zu Gast bin, dass ich sehr "berlinere".
Es gibt aber in Berlin noch viele, die sehr sächseln. Die wohnen hier auch in meinem Pankower Dreh. Das sind meist Leute aus dem ehemaligen Machtapparaten. Denen hört mans sehr an.
ja, der machtapparat und halb o'berlin waren fest in sächsischer hand, denn der ideal-sachse ist der, der auch gern jegliches ungemach anzieht oder es gleich selbst fabriziert (siehe z.b. sächsische landtagswahl), und dann, wenn der sachse woanders was besichtigt hat, hört man ihn immer sagen "noja, ist ooch nisch andersch, is ooch bloß so ..."
Da gann dorr Sachsen-Anhaldiner ooch ni gniehdschen...
www.youtube.com/watch?v=4donDOgLKrM
Machtapparat! Ein Trumpf in Fühmanns "Dampfenden Hälsen".
@jayne
Interessante Überlegung, ob Walter Ulbricht heute vielleicht Frei-Staatssekretär mit CDU-Parteibuch wäre?